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Festung bröckelt

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Von: Markus Röhrsheim

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Oft abgeschirmt: TVH-Spielmacher Dominik Mappes (22) von Coburgs Jan Schäfer (35). JENNIVER-FOTOGRAFIE © Jenniver Röczey

Heimniederlage für den TV 05/07 Hüttenberg. In der 2. Handball-Bundesliga gibt es am Dienstag ein 25:27 (13:14) gegen den HSC Coburg.

Jetzt bröckelt auch die Festung Hüttenberg! Nachdem Handball-Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg seit der Jahreswende auswärts wenig holen kann, musste man sich auch gestern Abend zu Hause mit 25:27 (13:14) dem HSC 2000 Coburg geschlagen geben.

»Wir müssen aus dieser Negativspirale mit nun vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen herauskommen. Dafür muss sich jeder an die eigene Nase fassen. Dabei erwarte ich, dass die erfahrenen Spieler voran gehen und die Jungen führen.« sprach TVH-Trainer Johannes Wohlrab Klartext nach der Niederlage.

Die Gäste reisten mit voller Kapelle an. Beim TVH fehlten die an Corona erkrankten Tobias Hahn und Joel Ribeiro sowie der unter den Langzeitfolgen leidende tschechische Kreisläufer Vit Reichl. Dafür konnte Johannes Wohlrab aber wieder auf Rückraumspieler Hendrik Schreiber, zudem Spitze in der 3:2:1-Deckung, nach überstandener Knieverletzung zurückgreifen, der aber nach drei Wochen Pause mit Reha natürlich noch nicht bei 100 Prozent sein konnte. Bei den Gästen hatte der Heuchelheimer Rechtsaußen Florian Billek seine Oberschenkelzerrung überwunden und bildete mit seinem Gegenpart Milos Grozdanic eine brandgefährliche Flügelzange, die im ersten Abschnitt für neun der 14 Coburger Treffer verantwortlich zeichnete.

Das Spiel begann ausgeglichen und, trotz zweier zunächst gut startender Torhüter, torreich, sah aber die Gäste nach dem ersten Tagestreffer von TVH-Rechtsaußen Tristan Kirschner in Front.

Doch während Simon Böhne zusehends hinter sich greifen musste, war der fast doppelt so alte 40-jährige Routinier Jan Kulhanek immer mehr den Hüttenberger Angreifern, bei allerdings auch oft nicht gut Abschlüssen, im Weg und konnte eine Traumquote von knapp 43 Prozent gehaltener Bälle aufweisen. So setzten sich die Gäste nach dem 7:8-Anschlusstreffer von Ian Weber in der 17. Minute mit drei Treffern in Folge erstmals auf vier Tore ab (Tobias Varvne in der 20. Minute). Die Handballer aus Hochelheim und Hörnsheim fighteten sich aber wieder zurück und hatten Glück, mit dem Halbzeitpfiff durch Philipp Schwarz wieder zum 13:14 heranzukommen.

Alle guten Vorsätze der Halbzeitansprache waren jedoch schnell verraucht. Nun mit einem glücklosen Dominik Plaue im Tor setzte sich Coburg gleich wieder auf 17:13 durch den Ex-Hüttenberger Merlin Fuß ab.

Doch das Original aus Mittelhessen hatte nun in der Abwehr einen besseren Zugriff und war mit einem 5:0-Lauf durch einen Siebenmeter des ansonsten unglücklich agierenden Dominik Mappes mit 18:17 vorne. Gäste-Coach Brian Ankersen reagierte erneut mit dem siebten Feldspieler und freute sich nach der Partie, dass das »was wir trainiert haben, gut funktioniert hat.«

Denn mit den 20:19 durch erneut Billek gingen die Vestestädter wieder in Front und setzten sich, da der TVH-Angriff sich weiter zu sehr in Einzelaktionen verstrickte und auch Kulhanek aus einem kurzen Tief zurückkam, in der 52. Minute vorentscheidend auf 26:22 durch Milos Grozdanic ab.

TVH-Trainer Wohlrab nahm seine letzte Auszeit, ließ seinen Kapitän auf der Bank und brachte ebenfalls nun den siebten Feldspieler. Doch die abgezockten Gäste ließen sich auch durch eine immer offensiver werdende TVH-Deckung das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen und holten beide Punkte.

Bereits am Freitag hat der TVH gegen Hagen die Möglichkeit, zu Hause wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern.

Hüttenberg: Plaue, Böhne; Schwarz (3), Kneer (3), Kirschner (4), Uth (1), Opitz, Theiß (3), Fujita, Weber (2), Rompf, Zörb (3), Mappes (3/1), Klein, Jockel, Schreiber (3).

Coburg: Kulhanek, Jochens; Preller, Runarsson (1), Fuß (5), Toom, Billek (5), Mubenzem, Juskenas, Knauer, Varvne (2), Schäffer (2), Kurch (3), Grozdanic (7/3), Schröder (2), Bauer.

Stenogramm / SR: Hillebrand/Umbescheidt (Kaiserau) - Siebenmeter: 1/1 - 3/3 - Zeitstrafen: 8 - 8 Strafminuten - Disqualifikation: Bauer (HSC - 18.) - Zuschauer: 780.

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Enttäuscht: Moritz Zörb (verdeckt), Hendrik Schreiber (51) und der TV 05/07 Hüttenberg haben die Handball-»Drittauflage« des Zweitliga-Heimspiels gegen den HSC Coburg mit 25:27 verloren. JENNIVER-FOTOGRAFIE © Jenniver Röczey

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