FC Gießen wieder voll im Titelrennen

Nach dem 3:0-Heimsieg über Baunatal ist der FC Gießen durch die gleichzeitige Niederlage von Eintracht Frankfurts U21 bis auf drei Zähler an die Tabellenspitze der Fußball-Hessenliga herangerückt.
(tsu). Seit dem frühen Samstagabend, kurz vor 19 Uhr, spürt die U21 der Frankfurter Eintracht wieder den Atem von Verfolger FC Gießen. Der Klassenprimus der Fußball-Hessenliga unterlag im Topspiel beim Rangdritten Türk Gücü Friedberg mit 2:4.
Am Nachmittag hatten die Gießener mit einem 3:0-Erfolg über den KSV Baunatal ihre Hausaufgaben ungefährdet erledigt und sind dem Bundesliga-Nachwuchs in der Tabelle bis auf drei Zähler auf die Pelle gerückt. Zusätzlich haben sie noch die Nachholpartie in Neuhof am Ostermontag in der Hinterhand.
Trotz des klaren Resultats war FCG-Coach Daniyel Cimen nicht komplett einverstanden mit dem Auftritt seiner Schützlinge im Waldstadion vor 341 offiziellen Zuschauern. »Das war ein Stück weit eine schwere Geburt«, konstatierte der frühere Eintracht-Profi und ergänzte: »Zum Ende der ersten Hälfte hin haben wir uns eher dem Gegner angepasst und zu behäbig gespielt, das wurde auch in der zweiten Halbzeit leider nicht zwingend besser. Nichtsdestotrotz bin ich natürlich zufrieden, dass wir gewonnen haben und zu Null gespielt haben.«
Cimen baute exakt auf die Startformation, die in der Vorwoche in Eddersheim mit 1:0 die Oberhand behalten hatte. Und sein Team zeigte nach wenigen Minuten Anlaufzeit gleich ihre mit Abstand stärkste Phase. Bissig im Gegenpressing, die Bemühungen variabel in die Breite über die Außenbahnen ziehend übte der FCG eine Menge Druck aus.
Einziges Manko: Es fiel nur ein Treffer, der aber absolut sehenswert war. Matheus Beal legte ab auf Denis Mangafic, der mit einem minimal von einem Baunataler Abwehrbein touchierten Schlenzer ins obere Eck auf 1:0 stellte.
Ansonsten wirkten die Angriffe in vielen Situationen viel versprechend, es haperte gleichwohl am i-Tüpfelchen. »Im letzten Drittel hat uns ein bisschen die Überzeugung gefehlt, da haben wir öfter die falsche Entscheidung getroffen.«
Beispielsweise der erneut fleißig bemühte Tempodribbler Yassine Maingad, der in der 34. Minute flankiert von dem einen oder anderen Mitspieler aussichtsreich auf den Baunataler Kasten zulief, um dann einen halbgaren Pass folgen zu lassen. Auf das Defensivverhalten bezogen wurde Innenverteidiger Michael Fink vor dem Seitenwechsel einmal etwas lauter.
In den wenigen Umschaltmomenten der Gäste wirkten die Gießener nicht immer souverän bei langen Bällen. Aber der KSV, zuvor sechsmal sieglos bei fünf Niederlagen, kämpfte mit stumpfen Waffen und hatte im Vorwärtsgang keine schnelle und abschlussstarke Spitze, die die Nachlässigkeiten hätte bestrafen können.
Die Rollen waren abgesteckt und der FCG zweifellos die Mannschaft, die dem 2:0 näher war als die Nordhessen dem Ausgleich, wenngleich die Art und Weise des Offensivspiels mitunter zäh wirkte. Weil es Maingad (56.), Fink (57.) und Vural (62.) an der nötigen Präzision mangelte, blieb Baunatal im Match. Die 73. Minute brachte dann auch ergebnistechnisch klare Verhältnisse. Beal hatte Glück, dass ihm die Kugel nach einem schwachen ersten Schussversuch aufs Neue vor die Füße fiel. Am zweiten Anlauf klappte es, Keeper Yannick Wilke war bei dem Aufsetzer aus der Distanz chancenlos.
Fallacara, Cimen und Fink vor Rückkehr nach Hanau
Der eingewechselte Connor Filsinger verpasste das Tor zum 3:0 (82.), das ein anderer Joker in der Nachspielzeit nachholte. Michael Gorbunow besorgte den Endstand (92.). Mit weiten Teil des Durchgangs sei er sehr zufrieden gewesen, »der Rest ist ausbaufähig«, meinte Daniyel Cimen, der genau wie Michael Fink am kommenden Samstag erstmals in einem Punktspiel an alter Wirkungsstätte beim FC Hanau 93 gastieren wird.
Eine besondere Partie dürfte das vor allem für Gießens neuen Sportlichen Leiter Giovanni Fallacara sein: Erst vor 14 Tagen vorgestellt, kehrt er schon nach Hanau zurück, wo er knapp zehn Jahre in unterschiedlichen Funktionen tätig gewesen war.
FC Gießen: Duschner - Assar (86. Lhadaf), Kireski, Fink, Abdel-Ghani - Vural, Mangafic - Kim (57. Pekesen), Beal (86. Besso), Maingad (76. Filsinger) - Akulinin (70. Gorbunow).
KSV Baunatal: Wilke - Künzel (46. Beringer-Bosshammer), Schneider, Schäfer, Klein - Cakmak, Lorenzoni (79. Durak), Hindemith, Leinhos (79. Mandelka) - Lindenthal (65. Siebert), Recker.
Im Stenogramm: Tore: 1:0 Mangafic (20.), 2:0 Beal (73.), 3:0 Gorbunow (90.+2). - Z.: 341. - SR: Jäschke (Nieder-Roden).
