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FC Gießen bereit für zweiten Saisonteil

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Von: Thomas Suer

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Denis Mangafic (l.) und sein FC Gießen deklassierten Raymond Williams und den SV Neuhof im Dezember mit 6:1, zum Re-Start stehen sich die Kontrahenten nun am Sonntag in Neuhof gegenüber - sofern gespielt werden kann. © Oliver Vogler

(tsu). Vor knapp zweieinhalb Monaten hat Fußball-Hessenligist FC Gießen sein letztes Meisterschaftsmatch bestritten. Der FCG feierte Weihnachten als Tabellenzweiter und startet mit dieser klasse Ausgangsposition in die Restrunde. Zeit, um die Lage beim Ex-Regionalligisten näher zu beleuchten.

Auf sein Resümee zur Vorbereitung angesprochen, überlegt Trainer Daniyel Cimen eine Sekunde und sagt dann: »Sie war ordentlich bis gut.« Der Coach ist einverstanden mit dem Verlauf der sechs Wochen, aber es schimmert durch, dass da noch etwas Luft nach oben war.

In der Wintertransferperiode tut sich allgemein weniger als im Sommer. Angreifer Aykut Öztürk, der seine Karriere verletzungsbedingt beenden musste, wird wohl als Typ fehlen, auf dem Rasen allerdings spielte er im ersten Saisonteil schon keine Rolle mehr. Mit Leonid Akulin und Michael Gorbunow ist der FCG im Sturmzentrum sehr gut aufgestellt. Den zweiten Winterabgang, Francesco Calabrese (zum Verbandsligisten SC 1960 Hanau), vermisst Cimen aufgrund dessen »Vielseitigkeit«.

»Die Integration der Neuzugänge ist gut gelungen. Man hat nicht das Gefühl, dass sie weitere Zeit benötigen, um anzukommen«, sagt Cimen zur Verpflichtung von Junghyun Kim (zuletzt Vatanspor Aschaffenburg, Landesliga Bayern), Ayman Lhadaf (Siegburger SV, Mittelrheinliga/Oberliga) und Julian Lang (NLZ SC Paderborn).

»Wir gehen das total positiv und mit viel Vorfreude an«, sagt Daniyel Cimen zum zweiten Saisonteil: »Wir wollen das Maximum aus uns herausholen, und dann schauen wir mal, wozu das reicht.« Der Rückstand auf die U21 der Frankfurter Eintracht beträgt lediglich drei Zähler, der FCG ist in Schlagdistanz zum Tabellenführer. Einiges dürfte davon abhängen, wie das direkte Duell mit der Eintracht, das gleich am ersten März-Wochenende ansteht, enden wird. In jedem Fall absolut realistisch ist, dass Cimens Mannschaft Rang zwei behaupten kann. Der würde die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation bedeuten, aber wie sind die Zeichen von Notvorstand Turgay Schmidt dazu? Würde der Klub den Schritt zurück überhaupt schon wagen wollen angesichts der damit verbundenen Auflagen und (wirtschaftlichen) Herausforderungen? Dies sei offen, antwortet Cimen, »die Signale sind aber im Moment positiv«. Für die Mannschaft sei diese Frage jedoch im Moment auch noch nicht von allzu großer Bedeutung, schließlich werde der Aufstieg auch nicht im Februar oder März entschieden.

Bis Ende Februar, so war das Ziel Cimens, solle der eine oder andere Spieler für die neue Saison feststehen. Gut möglich, dass der 38-Jährige seinen weiteren Verbleib über den 30. Juni hinaus wesentlich auch daran knüpft, dass er endlich einmal einen gewissen Stamm in eine neue Runde mitnehmen kann. Bislang hat der Klub allerdings niemanden für die Spielzeit 2023/24 bestätigt. »Es sind schon Gespräche geführt worden, das Feedback ist positiv«, ist Cimen dazu selbstverständlich im Kontakt mit den Spielern. Es hakt daran, dass der neue Sportliche Leiter Giovanni Fallacara, der nun nach dem Posten als Abteilungsleiter auch seine Tätigkeit im Förderverein des FC Hanau 93 niedergelegt hat, erst in dieser Woche beim FCG eingestiegen ist und sich jetzt daran machen wird, das nächste Jahr zu planen. Dazu gehört selbstredend die Besetzung des Trainerpostens.

Nun geht es aber erst mal in den zweiten Saisonteil. Am Sonntag (14 Uhr) gastiert der FC Gießen beim SV Neuhof. Der Rangzweite gastiert beim Vorletzten, das Hinrundenspiel war mit einem 6:1 eine glatte Angelegenheit für den FCG. Die Osthessen sind vor dem Restrundenauftakt eine kleine Wundertüte. Ein halbes Dutzend Neuzugänge haben sich dem SVN in der Winterpause angeschlossen, den letzten Test verlor Neuhof gegen Verbandsliga-Spitzenreiter Hünfeld mit 1:3. Allerdings ist offen, ob die Partie stattfinden kann. »Der Platz ist noch sehr weich«, sagt SVN-Coach Alexander Bär. »Es wird auf der Kippe stehen«, befürchtet Bär. In Neuhof muss Cimen auf Mika Gärtner, David Toprak, Ryan Harder und Pietro Besso verzichten.

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