FC Gießen an der Spitze

(tsu). Nur drei Spieler aus dem Vorjahreskader übrig geblieben, zum Trainingsauftakt Ende Juni kaum mehr als ein halbes Dutzend Kicker im gähnend leeren Kader: Angesichts dieser Voraussetzungen ist das, was der FC Gießen am Mittwochabend erreicht hat, ein echtes Ausrufezeichen. Dank eines 3:0-Erfolgs über den TuS Dietkirchen eroberte die Mannschaft von Trainer Daniyel Cimen die Tabellenführung in der Fußball-Hessenliga.
Eine tolle Bestätigung für die klasse Entwicklung des Teams seit Rundenbeginn, die keineswegs dadurch getrübt werden kann, dass der Rangzweite Eintracht Stadtallendorf eine Partie weniger absolviert hat.
In Euphorie verfällt Cimen mit seinen Schützlingen gleichwohl nicht: »Überhaupt nicht. Das ist eine schöne Momentaufnahme, das haben sich die Jungs auch verdient und erarbeitet. Zu den abgelaufenen 90 Minuten sagte der 37-Jährige: »Wir haben sehr stark angefangen. Da haben wir das 3:0 und 4:0 verpasst, dann wäre es etwas entspannter gewesen. Wir hatten Glück, dass es stattdessen zur Pause nicht 2:2 hieß, was das Spiel auf den Kopf gestellt hätte. In der zweiten Hälfte konnten wir nicht so gut an die ersten 30 Minuten anknüpfen. Dennoch war das in Ordnung und mit dem 3:0 wurde es ruhiger.«
Egal ob im Waldstadion oder diesmal ausnahmsweise auf dem engen Rasen in Rödgen: Der FC Gießen ist zu Hause eine Macht. Gegen den Limburger Vertreter holten die Rot-Weißen ihren insgesamt siebten Sieg im siebten Heimspiel.
Gießen musste krankheitsbedingt auf Routinier Michael Fink verzichten, ihn vertrat in der Innenverteidigung Pietro Besso. Aus der Startelf vom 2:1 bei Türk Gücü Friedberg fehlte ferner der verletzte Mittelfeldmann Ryan Harder, der von Elion Mahmuti ersetzt wurde. Bissig, aggressiv, temporeich, spielstark - das waren die Adjektive, die den Vortrag des FCG vor allem über weite Strecken vor dem Seitenwechsel auszeichneten. Und wie schon am Samstag in Friedberg legte Stürmer Michael Gorbunow einen Blitzstart hin. In der vierten Minute war er nach einem Freistoß von Matheus Beal und der Hereingabe Yassine Maingads zur Stelle und erzielte das 1:0. Nachdem Connor Filsinger das Außennetz getroffen hatte (12.), leitete ein Eckstoß von Beal das 2:0 ein. Adrian Kireski wuchtete die Kugel in die Maschen (13.). Maingad (15.) und Filsinger (25.) verpassten in der Folge weitere Gelegenheiten. In die Überlegenheit des FC hinein fiel aus dem Nichts fast das Anschlusstor. Keeper Aleksa Lapcic brachte Dennis Leukel zu Fall, mausert sich aber zum Elfmeter-Experten. Der Gefoulte trat an, doch Lapcic parierte wie schon in Friedberg (36.). 120 Sekunden darauf war Gießens Schlussmann erneut gegen Leukel zur Stelle. Dass Dietkirchen besser dagegenhielt, setzte sich im zweiten Durchgang mit der Einwechslung von Liga-Toptorjäger Maximilian Zuckrigl fort. Gießen indes verbuchte in der 62. Minute durch Gorbunow und den eingewechselten Mert Pekesen im Verbund eine gefährliche Aktion. Wenig später stand es 3:0. Mahmuti vollendete sein Solo mit einem satten Schuss ins obere Eck (63.). Auf der anderen Seite entschärfte Lapcic den Versuch von Robin Dankof (66.). Souverän spielte der FC den Sieg dann nach Hause.
FC Gießen: Lapcic - Assar, Kireski, Besso, Abdel-Ghani - Mahmuti, (83. Litzinger), Hagley, Beal (60. Akkus Rodriguez) - Maingad (87. Tatchouop), Gorbunow (75. Calabrese), Filsinger (60. Pekesen).
TuS Dietkirchen: Laux - Nickmann (75. Bergs), Böcher, Wenig (75. Schmidt) , Cicatelli - Hautzel, Kratz - Klöckner (70. Schmitz), Mink (46. Zuckrigl), Dankof - Leukel (70. Stahl).
Im Stenogramm: Schiedsrichter: Waldinger (Rauschenberg). - Zuschauer: 250. - Tore: 1:0 Gorbunow (4.), 2:0 Kireski (13.), 3:0 Mahmuti (63.). - Bes. Vorkommnis: Lapcic (36.) hält Foulelfmeter von Leukel.
