Es zählt nur ein Sieg!

(flo/mol). Quo vadis, HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II? Zwei Chancen, den Klassenerhalt fix zu machen, haben die grün-weißen Handballer vergeben - durch zwei 23:26-Niederlagen sowohl beim TV Kirchzell als auch bei der mHSG Friesenheim-Hochdorf II. Weshalb es für das Team von Trainer Axel Spandau im Abstiegskampf der 3. Liga Süd-West nun fast schon um alles oder nichts geht, wenn es am Samstag gegen Dansenberg geht.
Zum vorerst letzten Mal begibt sich die HSG Pohlheim auf Auswärtsfahrt. Zum einen natürlich, weil der Aufsteiger die Spielzeit als Vorletzter beenden wird und nach nur einem Jahr wieder den Gang zurück in die Oberliga Hessen antreten muss. Zum anderen, da am Samstag bereits das letzte Auswärtsspiel der Saison wartet. Und dieses könnte schwerer kaum sein, geht es für das Team von Andi Lex doch zum Hauptrunden-Meister HSG Hanau.
HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II - TuS 04 Dansenberg (Samstag, 19.30 Uhr, Sporthalle Dutenhofen): Im vorletzten Spiel dieser Saison muss ein Sieg her! Denn der Vorsprung auf Relegationsplatz elf und somit auf Friesenheim-Hochdorf II ist durch die Pleite im direkten Duell auf einen einzigen Punkt zusammengeschmolzen. Nicht zu vergessen: Die Rheinland-Pfälzer gastieren an diesem Spieltag zeitgleich beim abgeschlagenen Tabellenletzten DJK Waldbüttelbrunn. Am letzten Spieltag trifft Friesenheim-Hochdorf II auf Staffelmeister HSG Hanau, während Dutenhofen/Münchholzhausen II zur HSG Rodgau Nieder-Roden reist. »Wir können es immer noch selbst regeln«, betont Spandau. »Keiner bei uns will in die Relegation. Wenn wir nicht in den Abstiegsstrudel geraten wollen, müssen wir gegen Dansenberg gewinnen.« Gegen einen Gegner also, der doch einige Rätsel aufgibt. Auf dem Papier jedenfalls zählt das Team von Ex-HSG-Coach Thomas Weber, der die Pfälzer im Januar übernahm, zu den Top-Adressen der Liga. Dank höherklassig erfahrener Akteure wie Sebastian Bösing am Kreis oder Jan Claussen, Gunnar Dietrich und Torben Waldgenbach im Rückraum. Letzterer ist vom Verletzungspech gebeutelt, fiel erst wegen eines Mittelhandbruchs aus, nun fehlt er wegen einer Knöchelverletzung. Im Sommer kehrt der Ex-Wetzlarer zum Oberligisten HV Vallendar zurück.
Allein: Aus den vielen hervorragenden Einzelkönnern wurde in dieser Saison keine Mannschaft. Zuletzt enttäuschte der TuS bei der 34:39-Heimpleite gegen den TV Kirchzell auf ganzer Linie und belegt nun mit 23:25 Punkten Rang acht. Spandau weiß aber auch: »Bei Dansenberg steht und fällt das Spiel mit Jan Claussen. Er ist der Dreh- und Angelpunkt.« Den Torjäger (130/4 Treffer) müssen die Grün-Weißen in den Griff bekommen.
»Die Mannschaft ist sich bewusst, dass wir jetzt Druck haben. Das müssen wir in Energie und Leistung umwandeln. Es ist keiner dabei, der Angst hat. Wir werden alles reinlegen, was wir haben«, kündigt der HSG-Trainer an. Personelle Besserung ist allerdings nicht in Sicht: Für Rückraumspieler Phillip Opitz (Fingerbruch) ist die Saison ohnehin beendet, auch Linksaußen Leon Bremond (Fußverletzung) fällt wohl weiterhin aus. »Wir müssen unsere Grenzen überschreiten und dem Gegner zeigen, dass wir in der Liga bleiben wollen. Wir müssen uns mit guten Aktionen Selbstvertrauen holen und brauchen gerade in Phasen, in denen es mal nicht so läuft, die Unterstützung der Zuschauer«, sagt Spandau.
HSG Hanau - HSG Pohlheim (Samstag, 19.30 Uhr, Main-Kinzig-Halle): Dass die Hanauer Platz eins zurecht einnehmen, beweist die aktuelle Bilanz. Nur fünf Minuspunkte stehen auf dem Konto des Teams von Trainer Hannes Geist, das seine letzten 14 Spiele allesamt gewinnen konnte. Die letzte Niederlage datiert vom 5. November, als die Südhessen das Spitzenspiel beim Zweiten TuS Ferndorf mit 24:25 verloren. Seitdem ist die Weste der HSG blütenweiß, im Rückrundenspiel vor 14 Tagen gelang dann beim 28:24-Erfolg gegen den letztjährigen Zweitligisten auch die Revanche. Im Hinrundenspiel in Holzheim Mitte November spielten die Pohlheimer wohl die besten Halbzeit der Saison und lagen zur Pause mit 14:8 in Führung. Am Ende setzte sich die Klasse der Hanauer aber doch noch durch, nach dem 20:20 (51.) stand am Ende ein 25:21-Sieg für den Tabellenführer zu Buche. An diese starke Leistung wollen die Rühl, Lambrecht und Co. dennoch anknüpfen, wohl wissend, dass die Hanauer der klare Favorit sind und - von der Niederlage Ende September gegen die HSG Rodgau/Nieder-Roden (29:30) abgesehen - alle Heimspiele für sich entscheiden konnten. Und nachdem auch der Tabellenzweite aus Ferndorf seine Qualitäten am letzten Wochenende unter Beweis gestellt und dem Aufsteiger beim 37:21 keine Chance gelassen hatte, bleibt der Pohlheimer Übungsleiter auch vor dem Duell beim Ligaprimus realistisch. »Ferndorf war wirklich mit dem ganzen Drumherum ein Erlebnis für die Jungs. Alleine aus sportlicher Sicht wird das am Samstag eine ebenso schwere Aufgabe. Die Tabelle sagt ja auch schon alles aus, weshalb es für uns darum gehen wird, eine gute Leistung zu zeigen, alles aus uns herauszuholen und zu versuchen, Hanau so lange wie möglich zu ärgern und dann schauen, was dabei herauskommt. Mehr können wir vorab einfach nicht erwarten«, betont Lex. Personell kann der HSG-Coach weitgehend auf seinen Kader zurückgreifen, so ist auch der zuletzt beruflich verhinderte Torben Weinandt wieder dabei. Einzig Leon Friedl, den eine Schambein-Entzündung plagt, wird nicht zur Verfügung stehen.