Endlich wieder Punktspielbetrieb

Die neue Tischtennis-Saison hat begonnen. Nach zwei abgebrochenen Corona- Spielzeiten hoffen alle Beteiligten nun auf einen reibungslosen Verlauf - und dass die Energiekrise von der Verbands- bis zur Kreisebene nicht zu neuen Verwerfungen führt.
Die Corona-Abbrüche 2020 und 2022 haben auch den Tischtennissport hart getroffen. »Endlich wieder Punktspielbetrieb« ist die einhellige Meinung zum Start der neuen Spielzeit 2022/23. In einer Umfrage haben wir in dieser Woche Stimmungen und Stimmungen bei Verbänden und Vereinen eingefangen:
Inge Hoos (HTTV): »Wir starten die aktuelle Saison mit den Unwägbarkeiten von Corona und der Energiekrise. Auf die Einschränkungen durch Corona haben wir reagiert: Seit dieser Saison müssen die Mannschaften eine bestimmte Anzahl von Mannschaftskämpfen innerhalb einer bestimmten Zeit absolvieren. Hier sind die Vereine nun flexibler in ihrer Spielplangestaltung. Neu ist auch, dass jedes Spiel einmalig innerhalb von zwei Wochen einvernehmlich nachverlegt werden darf. Ich gehe allerdings davon aus, dass Corona in den kalten Monaten erneut zuschlägt. Dann müssen wir erneut eine Entscheidung treffen. Nun kommt auch noch die Energieknappheit und -verteuerung auf die Hallenträger zu, was zu Einschränkungen oder gar Schließungen der Hallen bzw. DGH führen kann. Dies wird alle Sportarten Mitglieder kosten. Hier ist die Politik gefragt.«
Volker Sahl (Grün-Weiß Gießen): »Ich hoffe, dass die neue Runde im vierten (!) Versuch endlich mal wieder durchgespielt werden kann. Alles andere, vor allem der Spaß an unserem Sport, kommt von selbst. Ich hoffe auch, dass in der übernächsten Spielzeit auch wieder mehr Mannschaften gemeldet werden. Wir zum Beispiel spielen mit unserer dritten Mannschaft in der 1. Kreisklasse mit sage und schreibe nur sechs anderen Teams. Statt der sonst üblichen 22 Spieltage gibt es gerade mal deren zwölf, also fast halb so viele wie üblich. Das ist schade, denn wir freuen uns ja alle, wieder spielen zu können. Ich hoffe natürlich auch, dass es nicht wieder Einschränkungen gibt wie z. B. ständig Tische und Bälle zu desinfizieren, das nimmt dem Ganzen etwas den Spaß.«
Rainer Jöckel (Kreiswart Gießen): »Meine Hoffnung ist natürlich, dass die neue Saison durchgespielt werden kann. Risiken sind aus meiner Sicht, dass sich eine neue gefährliche Corona-Variante ausbreitet oder dass es wegen der Energiekrise zu Hallenschließungen kommt. Wenn dies nicht kommt, bin ich trotz stark unterbesetzter Klassen im Erwachsenenbereich insgesamt doch optimistisch. Wir engagieren uns im Kreis Gießen sehr stark in dem Projekt »Aufbruch«, das vom HTTV aufgesetzt wurde. Dieses Projekt wird von einem Team aus Mitgliedern vieler Vereine des Kreises und einem Mitarbeiter des HTTV mit hohem persönlichen Einsatz und mit tollen Ideen vorangetrieben. Im Nachwuchsbereich sind bereits Aktionen am Laufen und monatlich gibt es Themenschwerpunkte zur Nachwuchsgewinnung, zu Kooperationen oder zu Fragen von Trainerausbildung oder Finanzierung. Erste Auswirkungen sind bereits erkennbar. In den Nachwuchsklassen sind etwas mehr Mannschaften am Start als im Vorjahr und die Kreiseinzelmeisterschaften im Nachwuchs hatten die beste Beteiligung seit 2016. Wenn diese Begeisterung der ehrenamtlich Engagierten und der Jugendlichen und Schüler noch auf den Erwachsenenbereich überspringt, sind wir auf einem guten Weg.«
Thomas Zeddies (TTSG Biebertal): »Nicht nur Corona machte vielen Spielern von uns zu schaffen, auch andere gesundheitliche Probleme mit Knie- und Hüft-OP. Zurzeit sind wir coronafrei, hoffentlich bleibt das über weite Teile der Saison so. Die Energieprobleme belasten uns bei TTSG noch nicht besonders. Zu den Auswärtsspielen fahren wir abwechselnd, es sind ja auch nur wenige Partien im Kreis, was sich kostengünstig auswirkt.«
Tobias Senst (HTTV): »Wir alle hoffen natürlich auf eine reguläre Runde. Die Saison ist jetzt erst einmal gestartet, bislang gab es kaum Rückfragen bzw. -meldungen der Vereine. Ich denke, jeder lässt das aktuell erst einmal auf sich zukommen.«
Elmar Schaub (TSV Lang-Göns): »Wir gehen trotz Corona-Situation und den stark ansteigenden Energiepreisen sehr optimistisch und positiv gespannt in die bevorstehende Runde. Die Langgönser Tischtennisabteilung erlebt aktuell einen Aufbruch. Mit jeweils rund 20 Spieler/innen montags und freitags im Training, einer Reihe von Neuzugängen, einer neu gemeldeten dritten Herrenmannschaft, gut besuchtem Kinder- und Jugendtraining, neuen Vereinstextilien und idealen Trainingsbedingungen hat der aktuelle Vorstand viele Dinge angepackt und positiv beeinflusst. Wir freuen uns auf die neue Runde und die Dinge, die wir selbst in unseren Tischtennishänden haben. Alles andere bleibt abzuwarten.«
Dennis Erbe (HTTV): »Der Trend war in den letzten Jahren schon nicht positiv, was die Vereins- und Mannschaftszahlen angeht. Das haben wir mit vielen anderen Sportarten gemeinsam. Hier geht es weiter darum, attraktive Angebote zu unterbreiten, vor allem im Nachwuchsbereich, aber auch im Vereinsservice. Das machen wir mit unseren Programmen. Wir setzten neben den vielen ehrenamtlichen Helfern auch vermehrt auf das Hauptamt. Wir müssen den Menschen aufzeigen, dass Sport und Vereinssport ein wichtiger Teil der Gesellschaft ist. Dass es Spaß macht, sich mit Mannschaftskollegen oder auch alleine im sportlichen Wettkampf zu messen und dass darüber hinaus der soziale Kontakt Spaß bereitet.«