EM-Silber für Jana Becker

(lab). Silber für Jana Becker bei den U18-Europameisterschaften in Jerusalem über 800 m! Am Donnerstagabend sicherte sich die Athletin von der LG Wettenberg in einem taktischen Rennen auf den letzten Metern im Zielsprint das Edelmetall.
Bei ihrem ersten Auftritt auf internationaler Ebene wurde Becker den Erwartungen damit mehr als gerecht. Es siegte etwas überraschend die Norwegerin Malin Hoelsveen in 2:09,20 Minuten. Becker blieb in 2:09,52 nur knapp dahinter. »Ich habe es im Ziel noch gar nicht richtig realisiert. Ich bin erst ein paar Minuten später zur Flagge gerannt. Aber so langsam kommt es an«, sagte Becker im Interview mit leichtathletik.de.
Das Rennen wurde von Beginn an gedrosselt, Hoelsveen sowie die spätere Bronze-Medaillistin Ella Greenway (GBR) klemmten sich vor das Feld - und Becker war schnell hinten eingekesselt. Mehrfach wurden die Ellenbogen ausgefahren, die Läuferinnen verschafften sich Platz. Mit der Glocke zur zweiten Runde begann Becker dann das Feld aufzurollen. Neben ihr stets die Türkin Dilek Kocak, die mit ihrer Körpergröße Becker mehrfach den Weg versperrte.
Erst auf den letzten 100 Metern löste sich Becker vom Feld, vor ihr waren nur noch Hoelsveen und Iris Downes (GBR). Während die Norwegerin wegzog, gelang es Becker noch, Downes auf den letzten Metern einzuholen. Die Britin wurde im Anschluss allerdings disqualifiziert, da sie die Bahn am Anfang zweimal nach innen verlassen hatte.
»Ich habe gemerkt, dass wir vorne nur noch drei Mädels sind und dass es auf eine Medaille hinauslaufen wird. Dann habe ich versucht, mich noch so gut wie möglich nach vorne zu arbeiten, und es hat für Silber gereicht. Ich bin glücklich!«, so Becker über die letzten Meter (Quelle: leichtathletik.de).
Nach ihrem Titel bei den deutschen U16-Meisterschaften ist es Beckers größter Karriereerfolg. »Silber ist ein Riesenerfolg, besonders wenn man bedenkt, dass sie noch dem jüngeren Jahrgang der U18 angehört. In dem Alter sieht man oft, dass Athletinnen und Athleten noch Probleme in solchen Rennen haben«, sagte Trainer Benjamin Stalf, der das Rennen aus Deutschland verfolgte. »Jana bleibt in solchen Situationen konzentriert und ist für ihr Alter bereits sehr reflektiert. Man muss sich zudem vor Augen halten, dass sie in diesem Jahr kein einziges schlechtes Rennen gemacht hat.«
In Jerusalem führte sich diese Serie aus Erfolgen nun fort. Die erste Medaille auf internationalem Terrain ist geschafft - weitere sollen folgen.