Elias Goer meldet sich zurück

(lab). Anfang Februar bedeutet für viele Studierende: Klausurenphase. Entsprechend sitzen die meisten in den Wochen davor Tag für Tag am Laptop. Da bietet es sich doch an, den Platz in der Bibliothek zumindest für ein paar Stunden mit der roten Bahn zu tauschen. So geschehen kürzlich bei den deutschen Hochschulmeisterschaften in Frankfurt-Kalbach. Mit dabei waren einige Athletinnen und Athleten von den lokalen Leichtathletikvereinen.
Darunter auch Elias Goer. Nach längerer Verletzungspause mitsamt OP im Oktober des vergangenen Jahres, gab der Sprinter sein Comeback über 60 m für die Goethe-Universität Frankfurt. Und wurde mit Silber belohnt. Nachdem er sich in 6,91 Sekunden als Vorlaufsieger für das Finale qualifizierte, legte er in diesem noch mal eine Schippe drauf: 6,83 und Platz zwei hinter Philipp Corucle (Uni Hohenheim/6,74). Für Goer war es der schnellste Einstieg in eine Hallensaison jemals und das mit lediglich einem Startblocktraining in den Beinen. »Ich hatte gar keine Erwartungen. Ich wäre auch mit einer 7,00 zufrieden gewesen. Das war wirklich, um mal Spaß zu haben und einen Wettkampf zu machen«, sagte Goer. Nach seiner OP befindet sich Goer erst seit kurzer Zeit wieder im disziplinspezifischen Training. Er ergänzte: »Die Läufe haben sich ganz okay angefühlt. Aber leistungsmäßig bin ich noch nicht auf einem wirklich guten Niveau. Der Start war aus dem Training heraus.« Der Fokus liege auf dem Sommer.
Für einen anderen Athleten aus dem Kreis gab’s sogar die Goldmedaille. Jonathan Seidel lief mit Lukas Abele, Lars Hieronymi und Manuel Christof für die Justus-Liebig-Universität Gießen in der Schwedenstaffel auf Rang eins. Bei jener Staffelform werden die Teilstrecken 800, 200, 200 und 400 Meter hintereinander gelaufen. Abele lief als stärkster Mann der Staffel früh vorne weg und übergab mit etwa fünf Sekunden Vorsprung auf Seidel. Dieser und Hieronymi hielten die Mainzer Verfolger in Abstand, erst auf der letzten Teilstrecke kamen diese gefährlich nah. Manuel Christof, eigentlich ein 200-Meter-Läufer, brachte den Sieg in 3:33,56 Minuten aber ins Ziel. »Die Marschroute war von vornherein: Lukas muss hier was rausholen und uns einen Vorsprung von vier, fünf Sekunden geben. Das können wir dann wahrscheinlich halten. Und so war es im Grunde auch«, sagte Seidel.
Zuvor war Seidel bereits über 400 m an den Start gegangen. Nach einer chaotischen Startphase, in der die Läufer zweimal aufstehen mussten - Gift für die Konzentration - lief Seidel in 52,40 auf Rang drei in seinem Lauf. Das reichte für den elften Rang im Gesamtklassement. Er steigerte damit seine Saisonbestzeit um 33 Hundertstel. Wenige Minuten später ging Sarah Gilles ebenfalls für die Uni Gießen auf den 400 m in den Startblock. Nachdem es bei ihren letzten Starts über 400 m immer an Läuferinnen im eigenen Leistungsbereich gefehlt hatte, war diesmal die Orientierung dar. Es wurde ein enger Lauf, indem Gilles in 59,61 auf Platz drei landete. Unter den zehn Läuferinnen wurde Gilles damit Siebte.
Ein Trio des TV Wetzlar schickte sich unterdessen an, ebenfalls in der Schwedenstaffel Edelmetall zu holen. Stephanie Kleiber, Sophia Volkmer und Antonia Unger liefen für die Uni Gießen zu Silber. Bei den Frauen werden die Teilstrecken 200, 400 und 200 Meter gelaufen. Hürdenspezialistin Kleiber holte bereits auf den ersten 200 Metern einen deutlichen Vorsprung heraus, den Volkmer und Unger anschließend ausbauten. Das Trio gewann seinen Lauf mit satten 13 Sekunden Vorsprung. Im ersten Zeitlauf war die Staffel der HfT Stuttgart allerdings schneller gewesen, sodass am Ende Platz zwei heraussprang. »Wir sind wirklich zufrieden mit dem zweiten Platz. Wir haben in der Konstellation die Staffelwechsel nicht einmal geübt und das quasi einfach auf uns zukommen lassen«, sagte Volkmer.
Mit den Schwedenstaffeln ging die Veranstaltung zu Ende. Und damit führte der Weg für viele Athleten zurück an den Schreibtisch. Die Klausuren wollen bewältigt werden. Am Wochenende stehen für einige bereits die deutschen Hallenmeisterschaften an.