Eine Herausforderung

Auf den TV Hüttenberg wartet im DHB-Pokal eine Herausforderung. Drittliga-Gastgeber HC Oppenweiler/Backnang ist nur knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga vorbeigeschrammt.
Zwei Wochen vor dem Punktspielauftakt bei den Eulen in Ludwigshafen steht bereits das erste Pflichtspiel der Saison 2021/22 für den TV 05/07 Hüttenberg auf dem Programm. In der ersten DHB-Pokalrunde gastiert der Handball-Zweitligist am Sonntag um 17 Uhr beim HC Oppenweiler/Backnang (live auf sportdeutschland.tv).
Erinnerungen - Damit kommt es zu einem Revival, denn bereits in der Saison 1988/89 gaben die Mittelhessen ihre Visitenkarte in der Gemeindehalle vor den Toren Stuttgarts ab. Damals wie heute hieß es: dritte gegen zweite Liga. Und geht es nach den HCOB-Handballern, dann darf es auch in puncto Ergebnis eine Wiederholung geben. Denn vor mehr als 30 Jahren setzte sich der Underdog 21:19 durch.
Der Gegner - Der Süd-Drittligist war nahe dran, auch in der bevorstehenden Saison Gegner des TVH zu werden. Nach der vorzeitigen Beendigung der Drittliga-Saison aufgrund von Corona meldeten die Baden-Württemberger für die außerordentliche Aufstiegsrunde, scheiterten aber als Sieger der Vorrundengruppe B und einem Zwischenrundensieg über den TuS Vinnhorst erst in der Finalrunde am VfL Eintracht Hagen. Daher warnt TVH-Trainer Johannes Wohlrab nach Sichtung des Video-Materials. »Das ist ein Top-Drittligist, der durch die Bank gut besetzt ist. Sie haben einen breit gefächerten Kader.«
Zumal der Konkurrent sich, da die Aufstiegsrunde früher endete, auch schon länger in der Vorbereitung befindet. Das Team von Trainer Matthias Heineke besitzt gefährliche Rückraumschützen mit Ruben Sigle, dem Halbrechten Felix Raff oder auch dem 23-jährigen Neuzugang Luis Villgrattner, der vom VfL Gummersbach kam. Zudem glänzt Außen Marcel Lenz als sicherer Siebenmeterschütze und mit Jürgen Müller im Tor haben die Murrtaler einen routinierten Rückhalt, der sogar 2007 im zarten Alter von 21 ein Länderspiel gegen die Schweiz in seiner Vita stehen hat.
Linden Cup - TVH-Coach Johannes Wohlrab hofft eine Woche nach dem Linden Cup auf eine Fortsetzung der starken Leistungen, die seine Mannschaft nicht nur beim Sieg gegen Erstligist Bergischer HC gezeigt hat. »Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Das war richtig hohes Niveau. Der Charakter der Mannschaft stimmt«, war er nach Turnierende sehr zufrieden. Um aber zu ergänzen: »Wir werden diesen Einsatz und den Willen auch am Sonntag auf die Platte bringen müssen.«
Personal - Speziell die aktuell erste Rückraumreihe mit Hendrik Schreiber, Dominik Mappes und Ian Weber ließ den Ball sehr schnell zirkulieren und traf viele richtige Entscheidungen. Aber auch Johannes Klein, Neuzugang Joel Ribeiro und auch der spielende Co-Trainer, Routinier Stefan Kneer, zeigten, dass eine reine Rechtshänder-Rückraumbesetzung durchaus die gegnerischen Abwehrreihen vor Probleme stellen kann. Allerdings macht dem 35-Jährigen der dünn besetzte Kader Sorgen. Gegen die MT Melsungen fehlten mit Neu-Kapitän Dominik Mappes, Ian Weber (mit Zweitspielrecht bei der HSG Wetzlar) und Joungster Niklas Theiß (Reizung der Bizepssehne) ein kompletter Rückraum, was natürlich die personellen Alternativen stark einschränkte. Und auch jetzt schweben einige Fragezeichen über der Formation für Sonntag. Bangen muss Wohlrab um den Einsatz von Hendrik Schreiber und Joel Ribeiro (Knieverletzung - Diagnose steht noch aus). Zudem fraglich ist Ian Weber, der sich im Training an der Hüfte verletzt hat. Und auch für Niklas Theiß kommt ein Einsatz wohl noch zu früh. Zumindest ist der in der Schlussphase der Partie gegen die HSG Wetzlar etwas unrund vom Feld gehende Abwehrchef Moritz Zörb, der nach einjähriger Pause erst wieder zurückgekehrt ist, einsatzfähig. Unklar ist zudem noch, ob Wohlrab den Kader mit den Leihspielern Philipp Opitz und Tristan Kirschner ergänzen kann.
»Erstes Pflichtspiel - die Zielstellung ist klar: wir wollen eine Runde weiterkommen. Aber es wird verdammt schwer«, lautet dennoch die Botschaft von Wohlrab.