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Ein, zwei Prozent mehr

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Von: Markus Röhrsheim

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Savvas Savvas ist der Dreh- und Angelpunkt im Team des TV Großwallstadt, bei dem der TV 05/07 Hüttenberg das Duell zweier Traditionsmanmnschaften bestreitet. © Imago Sportfotodienst GmbH

Der TV 05/07 Hüttenberg will in der 2. Handball-Bundesliga das Mittwoch- 23:30 bei TuS Ferndorf schon am Samstag beim TV Großwallstadt wieder korrigieren. Keine leichte Aufgabe.

Nicht nur zwei englische Wochen, sondern auch zwei Zweitliga-Derbys innerhalb von drei Tagen stehen für den TV 05/07 Hüttenberg coronabedingt auf dem Spielplan. Nach den 90 Kilometern am Mittwoch nach Ferndorf geht es am Samstag nur geringfügig weiter. Dieses Mal über die bayrische Landesgrenze in die Untermainhalle nach Elsenfeld, wo der TV Großwallstadt um 19.30 Uhr Gastgeber sein wird.

Duell der Traditionsvereine - Die Nostalgiker denken sicherlich mit Wehmut an die Duelle in den 80er und 90er Jahren, als sich die beiden Klubs in der Handball-Bundesliga gegenüberstanden. Unvergessen der WM-Titel 1978 mit Vater und Sohn Rudolf und Horst Spengler als Co-Trainer und Kapitän der deutschen Nationalmannschaft sowie Richard Boczkoswki vom TVH. Vom TVG trugen Torhüter Manfred Hofmann sowie die Rückraumspieler Manfred Freisler und Kurt Klühspies ihren Teil zur Titelsensation bei. Der Trend zu finanzkräftigeren Großstadtklubs spülte aber die beiden Vereine nach der Jahrtausendwende zeitweise sogar in die 3. Liga und selbst der Status 2. Liga muss jedes Jahr aufs Neue hart erarbeitet werden.

Großwallstädter Schlüsselspieler - Der Angriff der Unterfranken lebt sehr stark von Savvas Savvas. »Er wird viel in Position gebracht«, weiß TVH-Trainer Johannes Wohlrab. Der wurfgewaltige Halblinke steht in der Torjägertabelle mit 216 Treffern auf dem zweiten Platz. Der Grieche sucht gerne den Abschluss, benötigt bei einer Trefferquote von 54 Prozent aber auch seine Versuche und wird im Sommer zum Aufstiegsaspiranten nach Hamm wechseln. Sicher in der HBL wird in der kommenden Saison Tom Jansen an der Seite von TVH-Kapitän Dominik Mappes auflaufen, die es beide zum designierten Meister VfL Gummersbach zieht, der durch das Unentschieden von Hamm in Großwallstadt am Dienstag den Aufstieg ohne eigenes Zutun perfekt machte. Der Halbrechte ist niederländischer Nationalspieler und weist einen Trefferschnitt von sechs Toren pro Partie auf, fehlte aber zuletzt verletzt. Mit dem Ex-Hüttenberger Jan-Steffen »Bruno« Minerva (ehemals Redwitz) verfügt der TV Großwallstadt zudem über einen erfahrenen Keeper, der aktuell die drittmeisten Paraden der 2. Handball-Bundesliga aufweist.

Die Spiele unter der Woche - Mit nur zehn Feldspielern sammelte Großwallstadt mit dem Heim-27:27 gegen den Aufstiegskandidaten ASV Hamm-Westfalen einen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt und will natürlich gegen die Mittelhessen nachlegen, die beim TuS Ferndorf böse mit 23:30 unter die Räder kamen. »Ferndorf war frischer«, verwies Trainer Johannes Wohlrab nicht nur auf seinen nicht so üppigen Kader, sondern auch darauf, dass seine vielen jungen Spieler noch Erfahrung sammeln müssen. »Ferndorf hat 20 gestandene Spieler im Kader«, gab Wohlrab zu Bedenken.

Trainerwechsel beim TVG - Vor zwei Monaten trennte sich der Verein von Ralf Bader, um im Abstiegskampf einen neuen Impuls zu setzen. Mit Maik Handschke konnte Geschäftsführer Michael Spatz seinen Ex-Trainer vom luxemburgischen Handballverband bis zum Saisonende ausleihen, unter dem er 2013 bis 2015 Coach in Großwallstadt gespielt hat und der somit das Umfeld kennt.

Das sagt Wohlrab - »Das gute an den englischen Wochen ist, dass man nicht lange Zeit hat, sich Gedanken zu machen, auch wenn man eine auf den Deckel bekommen hat. Wir müssen wieder eine aggressive Abwehr stellen. Wir haben gemerkt, dass es ohne ein, zwei Prozent, die fehlen, nicht geht.«

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