1. Gießener Allgemeine
  2. Sport
  3. Lokalsport

Ein Sieg für die Anhänger

Erstellt:

Von: Michael Schüssler

Kommentare

_221003OVFCGHAD0032_0312_4c
Die Spieler des FC Gießen betreten heute letztmals in diesem Jahr das Waldstadion. Letzter Gegner auf eigenem Geläuf ist der SV Neuhof, am kommenden Freitag wartet noch das Gastspiel in Dietkirchen. © Oliver Vogler

(ms/tsu/bir/ace). Es ist fast geschafft! Die Vertreter der Fußball-Hessenliga absolvieren am ersten Dezember-Wochenende den vorletzten Spieltag des Jahres - die Winterpause ist zum Greifen nahe. Im letzten Heimspiel 2022 will sich der entthronte Spitzenreiter FC Gießen mit einem Sieg von seinem Heimpublikum verabschieden. Gegner ist der SV Neuhof, der auf Tabellenplatz 18 akut abstiegsgefährdet ist.

Der FSV Fernwald indes ist beim SV RW Hadamar im Einsatz, der ebenso Abstiegssorgen hat. Der SC Waldgirmes schließlich gibt seine Visitenkarte am Samstag bei Türk Gücü Friedberg ab.

FC Gießen - SV Neuhof (Samstag, 14 Uhr): Der letzte Eindruck zählt: Wenn der FC Gießen das finale Heimspiel des Jahres gegen den SV Neuhof bestreitet, liegt dieser Spruch einerseits nahe. Andererseits würde diese Herangehensweise dem Ex-Regionalligisten nicht wirklich gerecht werden, denn dafür haben die Mannschaft und Trainer Daniyel Cimen insgesamt und vor allem zu Hause als einziges ungeschlagenes Team bislang vollauf überzeugt, als dass daran 90 Minuten etwas ändern könnten. Und auch nicht die drei Unentschieden zuletzt, die den Rot-Weißen die Tabellenführung gekostet haben. »Wir sind mit uns im Reinen«, erklärt Coach Cimen, »außer gegen Steinbach II eine Hälfte und gegen Erlensee haben wir die Heimspiele über weite Strecken dominiert und verdient gewonnen.« Überlegen war der FCG auch am vergangenen Samstag in Alzenau, es haperte zum wiederholten Mal einzig an der Chancenverwertung, sodass es nur zu einem torlosen Remis reichte. Im Duell mit dem Tabellen-18. Neuhof soll eine frühe Führung her, »damit der Gegner aus seiner Komfortzone kommen muss«, so der Gießener Trainer weiter. Wie dieses 1:0 fällt, ist ihm dabei egal: »Das muss nicht über One-Touch-Fußball sein oder über einen tollen Spielzug, wir müssen es erzwingen.« Die ausbaufähige Ausbeute bei Flanken und Eckstößen beschäftigten den Rangzweiten zwar unter der Woche, doch möchte Cimen daraus auch kein größeres Thema machen, »weil die Art und Weise, wie wir spielen, gut ist.« Gegen die Osthessen erwartet er »eine knackige Aufgabe« und weiß selbstredend auch, dass sie schon zwei Spitzenteams auswärts richtig ärgern konnten. Beim Bundesliga-Nachwuchs der Frankfurter Eintracht, der Gießen von Platz eins verdrängt hat, gelang durch zwei Treffer in der Schlussphase ein 2:2-Überraschungscoup. Und beim Dritten Türk Gücü Friedberg holte Neuhof vor einer Woche gar mit einem 2:1-Erfolg alle drei Punkte. Personell sind die Aussichten positiv beim FCG. Mit Ausnahme von Ergänzungsspieler Johannes Tatchouop (Hüftprobleme) und den Langzeitverletzten hat Daniyel Cimen alle Mann an Bord. Voll im Training ist auch Keeper Aleksa Lapcic, der zuvor angeschlagen war. Zwischen den Pfosten stand deshalb zweimal Daniel Duschner, der zufriedenstellende Leistungen zeigte und eigentlich keinen Anlass für einen Wechsel bot.

Bulut wäre mit Remis zufrieden

SV RW Hadamar - FSV Fernwald (Samstag, 14 Uhr): »Wir nehmen jeden Punkt mit!« Trainer Daniyel Bulut will gar nicht auf die Tabelle schauen, wenn es um die Platzierung des heutigen Gegners SV Rot-Weiß Hadamar geht, wo sein FSV Fernwald gastiert. Denn der FSV-Coach hat in den letzten 21 Spielen dieser Hessenliga-Runde gemerkt, dass »es in der Liga sehr eng ist, und jeder jeden schlagen kann.« Entscheidend sei es für sein Team »alles, was im Akku ist, rauszuhauen.« Dabei belegt sein FSV nach dem letzten 0:0 gegen RW Walldorf jetzt am vorletzten Spieltag vor der Winterpause einen soliden achten Tabellenplatz mit derzeit 14 Punkten Vorsprung vor dem ersten Abstiegsrang. Eine Platzierung, die seinen Hadamarer Kollegen, Interimscoach Ralf Schuchardt, überrascht: »Ich hätte die Fernwalder nicht so stark erwartet.« Schuchardt kennt zwar die Offensivqualitäten des FSV, der ja nach Eintracht Frankfurt II und Türk Gücü Friedberg mit 49 Treffern die drittmeisten Tore erzielt hat, weiß aber auch, dass »Fernwald Schwächen im Defensiv-Verhalten hat. Da müssen wir sie packen.« Seine Mannschaft war am letzten Wochenende spielfrei, weil die angesetzte Partie in Weidenhausen wegen der widrigen Platzverhältnisse abgesagt worden war. Davor hatte sich der aktuelle Tabellen-15., der damit den ersten Abstiegsplatz belegt, jeweils zu Hause von Stadtallendorf 2:2 und Dietkirchen 1:1 getrennt. Ergebnisse, mit denen auch Bulut heute gut leben könnte: »Wir müssen auf dem schmalen Kunstrasenplatz mit viel Geduld an die Sache rangehen. Die Hadamarer, die körperlich robust spielen, haben mit viel Verletzungspech die Runde begonnen und besitzen mit Marco Koch und Jerome Zey Klassespieler in der Offensive.« Sein Kollege dagegen »hofft auf Konter, vereinzelte Nadelstiche und unsere gefährlichen Standards« und gibt als Ziel aus, »mindestens einen Punkt zu Hause zu behalten.« Bulut muss weiter auf die Langzeitverletzten Yannis Grönke und Manuel Dursun verzichten, hat aber Hoffnung, dass die angeschlagenen Johannes Hofmann und David Siebert rechtzeitig fit werden. Agon Dervishi ist erkrankt und konnte diese Woche nicht trainieren.

Türk Gücü Friedberg - SC Waldgirmes (Samstag, 14.30 Uhr): Die Konstellation will es, dass der SC Waldgirmes heute in Friedberg das Hinrundenspiel austrägt, ehe es eine Woche später für die Elf von Trainer Mario Schappert zum Jahresabschluss zu Hause erneut gegen den Wetterauer Klub geht. Dennoch hat es das Team von Trainer Enis Dzihic in dieser Saison schon mit den Mittelhessen zu tun bekommen, nämlich in der 2. Runde des Hessenpokals. Am 14. September gewannen die Friedberger dank Toren von Patrick Schorr, Toni Reljic, Kodai Hayashi und Nils Knecht mit 4:0 in Waldgirmes und zogen ins Achtelfinale ein, wo gegen Regionalligist Kickers Offenbach Endstation war (1:3). Die Lahnauer stehen auf Rang zwölf und haben in den letzten beiden Spielen hohe Siege eingefahren. Bei Rot-Weiß Walldorf gewannen die Männer von Mario Schappert mit 6:2, legten dann vor heimischer Kulisse einen 5:2-Sieg gegen den SV Unter-Flockenbach nach. Tabellarisch stehen die Friedberger weiter auf Rang drei, der Rückstand zum Spitzenduo Eintracht Frankfurt II und FC Gießen beträgt nur vier Punkte. Friedbergs Spielmacher Toni Reljic fehlt bis Jahresende, denn er bekam aufgrund seiner Roten Karte gegen Neuhof (1:2) eine Sperre von drei Spielen. Noah Michel, der in Dietkirchen den entscheidenden Elfmeter in der Schlussphase verwandelte, ist im Sturm einsatzbereit.

Auch interessant

Kommentare