Ein Problem auch im Vereinssport
(dpa). Auch im Vereinssport ist sexualisierte Gewalt ein ernstzunehmendes Problem. »Die Befunde unserer Online-Studie bestätigen, dass sexualisierte Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt auch im Vereinssport vorkommen«, erklärten Bettina Rulofs (Bergische Universität Wuppertal), Marc Allroggen und Thea Rau (beide Universitätsklinikum Ulm), die Projektleiter der Studie im Breitensport, laut einer Mitteilung des Landessportbundes Hessen.
Deshalb sei der Ausbau von Maßnahmen sowie Anlaufstellen für Betroffene wichtig, hieß es in dem Zwischenbericht.
Das Breitensport-Forschungsprojekt wurde im August 2020 gestartet und wird vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen und unter Beteiligung des LSB Hessen sowie weiterer Landessportbünden gefördert. Bis Mitte 2022 soll die Untersuchung zu diesem sensiblen Thema abgeschlossen sein.
An der Online-Befragung hatten sich 4367 Vereinsmitglieder beteiligt. Die Mehrheit gab an, mit dem Vereinssport insgesamt »allgemein gute bis sehr gute Erfahrungen« gemacht zu haben, hieß es in der Mitteilung. Etwa ein Viertel der Befragten (rund 26 Prozent) habe aber mindestens einmal sexualisierte Grenzverletzungen oder Belästigungen (ohne Körperkontakt) erlebt. Beispielsweise in Form von anzüglichen Bemerkungen oder Text-/Bildnachrichten mit sexuellen Inhalten. Festgestellt wurde auch, dass je höher das sportliche Leistungsniveau ist, desto größer auch offenbar das Risiko, von Belästigung oder Gewalt betroffen zu sein.