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Ein Heimspiel-Doppelpack

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Von: Markus Röhrsheim

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Dominik Mappes steht nach seiner Verletzungspause vor der Rückkehr in das Team des Handball-Zweitbundesligisten TV 05/07 Hüttenberg, der heute Abend (18 Uhr!) die Eulen Ludwigshafen empfängt. JENNIVER-FOTOGRAFIE © Jenniver Röczey

Im Heimspiel-Doppelpack gegen Eulen Ludwigshafen und TV Emsdetten bietet sich dem TV Hüttenberg in der 2. Handball-Bundesliga die Chance, wieder näher an den zweiten Platz heranzurücken.

Nach zwei Auswärtsderbys innerhalb von nur drei Tagen haben die Zweitliga-Handballer des TV 05/07 Hüttenberg nun einen Heimspiel-Doppelpack vor der Brust. Bevor man am Samstag am viertletzten Spieltag der Saison den TV Emsdetten empfängt, steht heute die letzte Nachholbegegnung gegen die Eulen Ludwigshafen auf dem Programm. Anwurf im Sportzentrum Hüttenberg ist wegen dem Europaleague-Finale von Eintracht Frankfurt bereits um 18 Uhr!

Wo alles begann : 11. September 2021 - Ebert »Hölle« Ludwigshafen - erster Spieltag der Saison 2021/22. »Die Eulen sind ein Aufstiegsaspirant. Wir dagegen wollen so schnell wie möglich die 30-Punkte-Marke schaffen und frühstmöglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben«, waren die Worte von TVH-Trainer Johannes Wohlrab vor dem Saisonstart. Es folgte ein 26:21-Auswärtssieg mit einem überragenden Dominik Plaue im Tor (41 Prozent gehaltene Bälle), einem mit neun Treffern an alter Wirkungsstätte nicht zu bremsenden Dominik Mappes - und das trotz früher roter Karte gegen Abwehrchef Moritz Zörb. Und damit ein Start in eine Saison, in der es für beide Mannschaften bis jetzt kurz vor dem Serienende so gar nicht so läuft wie es wohl vor der Runde viele Experten vorhergesagt hatten. »Wenn man den Kader und den Etat gegenüberstellt, dann fragt man sich, wie kann es sein, dass der TV 05/07 Hüttenberg da oben und die Eulen da unten in den Regionen zu finden sind«, fasst es TVH-Trainer Johannes Wohlrab zusammen. »Dieses Unvorhersehbare macht es aber auch für den Zuschauer spannend. Und genau deswegen sollten bei uns alle Alarmglocken läuten«, verweist der 36-Jährige darauf, dass es oft nicht so läuft, wie die Vorzeichen stehen.

Die Eulen weit hinter den Erwartungen: Der Umbruch im Sommer des letzten Jahres wirkte bei Ludwigshafen stärker nach als geglaubt. Trainer Benjamin Matschke zur HSG Wetzlar, Spielgestalter Dominik Mappes zumindest für diese eine Saison zurück zum TVH. Dennoch hatten viele den Erstliga-Absteiger auf dem Zettel, wenn es um die Aufstiegsaspiranten ging. Nach 32 absolvierten Partien - die Eulen haben noch eine weitere Partie nachzuholen - rangieren die Ludwigshafener aber nur auf Rang 14 und müssen bei nur noch fünf Punkten Vorsprung sogar noch um den Klassenerhalt bangen. Zwar stellt man eine starke Defensive, hat aber eine Groß-Baustelle im Angriff, dem zweitschlechtesten der Liga. »Wir spielen derzeit keinen guten Handball«, ist Mittelmann Max Neuhaus selbstkritisch. Obwohl man im Winter den 2,06 Meter großen Rückraumspieler Julius Meyer-Siebert vom Erstligisten SC DHfK Leipzig ausleihen konnte.

Der TVH als das Überraschungsteam der Saison: Nach spät gesichertem Klassenerhalt in der Vorsaison und der ersten kompletten Vorbereitung mit Johannes Wohlrab rockt das Original aus Mittelhessen noch immer die Liga. Zwar waren in der Rückrunde einige Rückschläge zu verzeichnen. Aber weiterhin auf Rang fünf wird ein Abschlussplatz in den Top 8 immer wahrscheinlicher. Sogar Aufstiegsrang zwei ist immer noch in Reichweite. Kein Wunder, dass das Saisonziel längst auf 40 Punkte angehoben wurde. Diese Marke kann schon heute Abend erreicht werden, zumal Wohlrab nach dem Sieg in Großwallstadt ehrgeizig formuliert hat: »Ich erwarte, dass wir nachlegen. Wir wollen uns weiter da oben festbeißen. Die klare Zielstellung ist, aus den beiden Heimspielen zwei Siege zu holen. Dazu müssen die Jungs die gleiche Einstellung und Mentalität zeigen. Ich erwarte, dass wir über die Grenzen hinweg gehen. Auch im Hinblick auf die kommende Saison heißt es, zu lernen, Siege zu feiern, aber nicht zu hoch zu bewerten, sondern das nächste Spiel wieder mit dem richtigen Fokus anzugehen«, ist der Ehrgeiz des Trainers ungebrochen.

Die Eulen im Tiefflug: Bis zum 24. Spieltag waren die Ludwigshafener noch ein ernstzunehmender Aspirant im Aufstiegsrennen. Nach sechs Spielen ohne Niederlage begann aber der Absturz. Seit Ende Februar holte man in 13 Spielen - inklusive zweier Nachholpartien - gerade einmal vier von 26 möglichen Punkten. Auch der Trainerwechsel von Ceven Klatt auf den ehemaligen Frauen-Nationaltrainer Michael Biegler, der nach 20 Jahren nach Ludwigshafen zurückkehrte, brachte keine Besserung. In den letzten vier Spielen - gegen die Topteams aus Eisenach, Nordhorn und Meister Gummersbach sowie die abstiegsgefährdeten Ferndorfer - ging man leer aus und hatte nur in Nordhorn Chancen auf Punkte. In Gummersbach fehlten acht Spieler und mit Yessine Meddeb verletzte sich ein neunter. Hoffnung hat Biegler auf die Rückkehr von Nationalspieler Hendrik Wagner, der im Sommer nach Wetzlar wechseln wird, nach einer Wadenverletzung.

Personalien: Mit den Eulen kommt Jannik Hofmann, der im Sommer zu seinem Heimatverein nach Hüttenberg zurückkehrt. Beim TVH könnte Dominik Mappes nach seiner Muskelverletzung vor dem Comeback gegen seinen Ex-Klub stehen.

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