Ein großer Schritt

(se). Die HSG Linden und die HSG Wettenberg II werden in der Handball-Bezirksoberliga den Titel mit einiger Sicherheit unter sich ausmachen. Die Lindener verteidigten mit einem klaren 34:19 über die TG Friedberg die Tabellenführung vor der HSG Wettenberg II, die mit dem 35:22 gegen die MSG Florstadt/Gettenau ebenfalls zu einem deutlichen Erfolg kam.
Linden liegt mit 42:2 Zählern auf Platz eins, zwei Punkte dahinter folgt Wettenberg II. Am 26. März stehen sich beide in Launsbach gegenüber. Das Vorrundenspiel entschied Linden mit 25:24 für sich. In der unteren Tabellenhälfte hat die HSG Lollar/Ruttershausen mit dem 28:25 beim TSV Lang-Göns einen Schritt in Richtung rettendes Ufer gemacht. Gleiches gilt für die HSG Kleenheim/Langgöns mit dem 23:22-Sieg beim TV Wetzlar. Dagegen musste die HSG Lumdatal II (29:31 bei der HSG Kirchhain/Neustadt) eine Niederlage hinnehmen.
TSV Lang-Göns - HSG Lollar/Ruttershausen 25:28 (15:15): Beide schenkten sich angesichts der Bedeutung dieser Partie nichts. Dabei erwischten die Gäste den besseren Start und lagen nach knapp acht Minuten mit 6:2 vorn. »Wir haben in jeder Halbzeit zehn Minuten, in denen wir immer hinterherlaufen«, klagte Dirk Schwellnus. Gegen Lollar schaffte die Heimmannschaft im ersten Abschnitt noch den Ausgleich, gestaltete nach der Pause die Partie zunächst ausgeglichen, ehe sich die HSG von 17:17 (39.) auf 21:17 (43.) absetzte und immer deutlicher davonzog. Martin Sänger, Teammanager in Lollar, räumte zwar ein, dass seine Mannschaft gegen Ende der ersten Halbzeit vorübergehend »die Konzentration verloren« habe, zollte seinen Spielern doch auch Respekt; »weil sie so gut gearbeitet haben. Wir standen kompakt in der Abwehr und wollten im Angriff geduldig Chancen herausspielen. Das ist uns gelungen.« Vor allem in der zweiten Spielhälfte, wobei die »stabile Abwehr« mit einem gut aufgelegten Torhüter (»Igor Dud hat saustark gehalten«) den Grundstock für den Sieg legte.
Tore, Lang-Göns: Dorzweiler (6), Steinbach (5/2), Loderhose (5), Müller (3), Funk, Biermann (je 2), Hopp, Piazzolla (je 1). - Lollar/Ruttershausen: Los Santos (8/1), Matanovity (7/2), Omicevic (4), Weidner, Barisic (je 3), Pioch, Voss, Großhaus (je 1).
HSG Linden - TG Friedberg 34:19 (17:11): Lindens Trainer Conrad Melle war stolz auf seine Mannschaft und sprach ein dickes Kompliment für die »vermeintlich beste Saisonleistung« aus: »Das Team hat sich einen neuen Maßstab gesetzt, an dem wir uns in den kommenden Wochen messen möchten«, kommentierte er den Sieg. Nach dem 6:6 (10.) zog Linden innerhalb der nächsten Minuten auf 13:7 davon. »Es haben alle Punkte in unserem Spiel gepasst«, freute sich Melle. Allerdings gaben sich die Gäste im zweiten Durchgang nicht so schnell geschlagen, kamen bis zur 41. Minute noch auf 16:20 heran. Mit einem 5:0-Lauf sorgte Linden in den folgenden Minuten für klare Verhältnisse.
Tore, Linden: Höhn (6), Adamczyk (5/2), Vogel (5), Andermann (4), Stöhr, Deimer (je 3), Breser, Graf, Mikusch, Rüdesheim (je 2). - Friedberg: Beyster, Engel (je 5), Wolf (4/3), Durchdewald (1/1), Ploner, Brehm, Reeb, Methner (je 1).
HSG Wettenberg II - MSG Florstadt/Gettenau 35:22 (15:8): »Mich hat es gefreut, dass die Mannschaft das Spiel sehr ernst genommen hat«, erklärte Wettenbergs Coach Dragan Nenad nach der Partie, die seine Mannschaft nach einem schleppenden Start (5:4/13.; 7:6/17.) immer besser in den Griff bekam. Bereits zur Pause lag die Heimmannschaft mit sieben Treffern vorn und baute die Führung kontinuierlich aus. »Wir haben gegen einen der besten Torwarte der Liga immer wieder Lösungen gefunden«, lobte der HSG-Coach die Angriffsleistung seiner Truppe, die nach dem 29:19 (50.) auch in den letzten zehn Minuten nicht locker ließ.
Tore, Wettenberg: Sascha Puhl (8), Henkel (7), Büsse (4/3), Merz, Felix Kreutz (je 4), Quurck (2), Sascha Kreutz, Valentin, Nick Stroh, Gerisch, Olbert, Stoppel (je 1). - Florstadt/Gettenau: Peppler (5/5), Greife, Schwab (je 4), Grosso (3), Vlad, Briesen (je 2), Starck, Schildger (je 1).
HSG Hungen/Lich - HSG Wettertal 30:25 (17:10): »Wir haben sehr aggressiv in der Deckung gestanden«, nannte Trainer Thomas Wallendorf einen Grund für den Sieg seiner HSG Hungen/Lich, »dadurch haben wir viele Gegenstoßtore geworfen.« Und hier tat sich besonders Paul Dönicke hervor. Bereits zur Pause waren die Weichen gestellt, aber, so Wallendorf, »die ersten zehn, 15 Minuten in der zweiten Halbzeit haben wir total verschlafen«. Die Wettertaler holten auf und hatten beim 16:18 (39.) und 21:23 (46.) den Anschluss fast hergestellt. Doch die Aufholjagd endete nach 47 Minuten, als die Heimmannschaft »wieder in ihre Abwehrarbeit gefunden« hat, wie Wallendorf feststellte. Fünf Minuten vor dem Ende lagen die Hausherren mit 27:23 vorn - die Entscheidung.
Tore, Hungen/Lich: Dönicke (8), Wenzel (6), Macht, Hahn (je 4/1), Anhäuser, Wolf, Schäfer, Koppermann (je 2). - Wettertal: Kaus (7), Michel Görlach (5/2), Finn Görlach, Schmidt (je 4), Timo Metzger (3), Walter, Andreas Boller (je 1).
TV Wetzlar - HSG Kleenheim/Langgöns II 22:23 (12:15): »Absolut verdient gewonnen«, sagte Christian Kunz, Trainer der HSG Kleenheim-Langgöns II. »Die Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft«, erklärte Kunz angesichts der Personalprobleme, der Torhüter Moritz Schäfer (»überragend«) hervorhob. In den ersten zehn Minuten verlief die Partie ausgeglichen, ehe sich die Gäste über 6:3 (15.) und 12:8 (25.) absetzten. Die Kleenheimer »Zweite« führte nach 33 Minuten mit 16:12, ehe die Wetzlarer binnen zehn Minuten den Spieß umdrehten und bei eigener 18:16-Führung die Schlussviertelstunde einläutete. Doch hier wendeten die Gäste das Blatt, warfen bis zur 55. Minute ein 22:20 heraus und verteidigten den Vorsprung.
Tore, Wetzlar: Lindenstruth, Breining (je 4), Käppeler, Dönges, Michael Schetzkens (je 3), Kundt (2/1), Jung (2), Schmidt (1). - Kleenheim/Langgöns II: Dilges (9/5), Pfab (6/1), Gast (3), Viehmann, Ewald (je 2), Tonhäuser (1).
Lumdatal gibt Sieg noch aus der Hand
HSG Kirchhain/Neustadt - HSG Lumdatal II 31:29 (11:16): »Wir sind supergut ins Spiel gestartet«, freute sich Lumdatals Trainer Leon Ziegler über den Auftritt seines Teams im ersten Abschnitt. Nach dem 6:6 (12.) zog Lumdatal bis zur Pause auf 16:11 davon. »In der Halbzeit haben ich dann angesprochen, dass das Spiel noch nicht vorbei ist«, so Ziegler. Der zweite Abschnitt zeigte dann, dass die Warnung des Trainers berechtigt war. Kirchhain/Neustadt fand zurück ins Spiel. In der 35. Minute führte der Gast mit 18:13, doch sieben Minuten später hieß es 19:19. »Wir haben im Angriff und in der Abwehr den Faden verloren«, so der Coach. Die Folge: Nach dem 25:25 (53.) zogen die Gastgeber mit zwei Treffern weg und retteten die Führung ins Ziel.
Tore, Kirchhain/Neustadt: Walz (9), Voß (7), Pelda (5/4), Pfab (4), Armbruster (3), Anom Meier (2), Henkel (1): - Lumdatal II: Hofmann (8), Krumbiegel (7), Lenz (5/3), Maximilian Sauer (5), Johannes Sauer (3), Lindenthal (1).
