Ein drittes Heimspiel soll es sein

Vorteil Ravensburg. In einer Playoff-Serie, die alles zu bieten hat, können die Towerstars am Freitag (20 Uhr) den DEL 2-Finaleinzug perfekt machen. Für den EC Bad Nauheim zählt in der CHG-Arena nur ein Sieg, um ein drittes Heimspiel am Sonntag zu generieren.
Nach einer kurzen Nacht richtete Harry Lange am Donnerstag den Blick wieder nach vorne. Die Aufgabe ist klar: »Wir müssen jetzt ein Spiel gewinnen. Dafür werden wir alles tun.« Nach der unglücklichen 3:4-Niederlage in der zweiten Overtime standen gestern im Colonel-Knight-Stadion freiwilliges Training, Regeneration und Videoanalyse auf dem Plan. »Wir wollen das schnell aus den Köpfen rausbekommen. In Ravensburg wird es wichtig sein, gut ins Spiel zu kommen und es ausgeglichen zu halten«, sagt Bad Nauheims Trainer vor der dritten Fahrt in Richtung Bodensee.
»Eishockey-Gott« schaut weg! - Spannung pur, drei Stunden und 19 Minuten lang. Auf der Videoleinwand leuchtete das Ergebnis nach regulärer Spielzeit: 3:3. In der Verlängerung gehörte die erste hochkarätige Möglichkeit den Gästen (62./Bettauer). »Dann hatten wir klare Chancen, die gingen leider nicht rein. Der Eishockey-Gott hat heute nicht runtergeschaut auf uns«, resümierte Lange in der Pressekonferenz. Andrej Bires (65./an den Außenpfosten nach einem abgewehrten Messner-Schuss), Mick Köhler (66. und 71. Minute) sowie Stefan Reiter (69. Minute) hatten die Entscheidung für den EC Bad Nauheim auf dem Schläger.
Gamewinner Czarnik - Overtime Nummer zwei dauerte dann nur 175 Sekunden. EC-Verteidiger Huba Sekesi wanderte nach einem vermeintlichen Stockschlag in die »Kühlbox«, und im Powerplay schlugen die Gäste zu. Ex-Teufel Charlie Sarault - im offiziellen Spielbericht und auf der DEL 2-Homepage zunächst als Torschütze vermerkt - passte quer zu Robbie Czarnik. Der US-Amerikaner versenkte den Puck im Bad Nauheimer Gehäuse (83.) - der Knockout um 22.49 Uhr.
Heinrizi für Russell - Bei den Towerstars fehlte Chefcoach Peter Russell. »Er hatte eine kleinere Operation, und die Ärzte haben ihm empfohlen, auf die lange Busfahrt zu verzichten«, klärte EVR-Pressesprecher Frank Enderle auf. Für den Schotten, der dem Vernehmen nach auf dem Notizzettel von mehreren DEL-Klubs stehen soll, stand Daniel Heinrizi an der Spielerbank. Der 36-Jährige, der familiäre Verbindungen in die Kurstadt hat, war zwischen 2012 und 2019 bei den Roten Teufeln als Trainer, Assistenzcoach und Sportlicher Leiter sowohl im Nachwuchs- als auch im Profibereich angestellt.
Die Personalsituation - Mick Köhler und Tomas Schmidt kehrten ins EC-Lineup zurück. Abwehr-Routinier Daniel Ketter könnte in Ravensburg eine weitere Option werden. Nicht einsatzfähig sind nach wie vor Taylor Vause, Patrick Seifert, Christoph Körner, Philipp Wachter und Leo Hafenrichter.