Ein Achtungserfolg beim Spitzenreiter
(mol). Die HSG Pohlheim hat im letzten Auswärtsspiel in der 3. Männerhandball-Liga Südwest einen Coup gelandet. Im Hessenderby bei Spitzenreiter HSG Hanau sorgte Nick Weinandt praktisch mit dem Schlusspfiff für den 30:29 (15:15)-Erfolges des Teams von Trainer Andreas Lex bei den Südhessen. Bei diesen fehlte ob der bereits gesicherten Meisterrunden-Teilnahme wohl die letzte Spannung, was die Freude über den Sieg im Pohlheimer Lager aber nicht schmälern konnte.
»Wir sind extrem diszipliniert aufgetreten, haben Hanau immer wieder vor schwere Aufgaben gestellt und ihren Schwächen diesmal gnadenlos bestraft. Sicherlich haben sie uns auch ein wenig auf die leichte Schulter genommen, aber wir haben eine richtig starke Leistung auch in kämpferischer Hinsicht gezeigt. Und dass unser Plan am Ende so perfekt aufgeht, hat sich die Mannschaft einfach verdient. Es war wirklich eine Teamleistung, die uns diesen Sieg beschert hat«, freute sich Lex, dessen Bruder Stefan sogar noch kurzfristig wegen eines Hörsturzes ausgefallen war.
Die Hanauer kamen zwar zunächst besser in Partie (3:1, 5.), beim 3:3 hatte Kreisläufer Moritz Lambrecht aber bereits ausgeglichen. Und auch den nächsten Vorstoß der Gastgeber zum 6:4 (11.) und den übernächsten zum 9:7 (16.) konterten die Pohlheimer jeweils mit dem Ausgleich. Mehr noch, nach einem 4:0-Lauf, abgeschlossen durch Fabian Neul, lagen die Mittelhessen nach 21 Minuten dann sogar mit 11:9 in Führung. Dieser Zwei-Tore-Vorsprung hielt dann bis zum 13:11 (26.) durch Florian Niclas, ehe der Hanau bis zur Halbzeit noch zum Ausgleich (15:15) kam.
Nach der Pause schien es so, als hätte Trainer Hannes Geist seine Mannen wachgerüttelt, denn bis zur 37. Minute zogen die Hausherren auf 20:16 davon. Doch der Kampfgeist in der vorerst letzten Drittligapartie stimmte bei dem Pohlheimern, die sich nach dem 21:24 (48.) wieder herankämpften. Beim 25:25 (52.) hatte Lambrecht erstmals wieder den Ausgleich hergestellt. In einer torreichen Schlussphase legte Pohlheim dann vor (27:26, 55./ 28:27, 56./ 29:28, 58.), Hanau glich jeweils aus. So gelang Maximilian Bergold per Siebenmeter 40 Sekunden vor dem Ende dann auch der Treffer zum 29:29, doch die letzte Chance bot sich dann der Lex-Sieben. In einer Auszeit zwölf Sekunden vor dem Ende wurde der letzte Angriffszug besprochen, der vorsah, einen letzten Freiwurf auf der Mitte herauszuarbeiten, um anschließend den eingewechselten Nick Weinandt in Szene zu setzen. Gesagt, getan: nach dem erarbeiteten Freiwurf wuchtete der für Torhüter Wüst gebrachte Youngster die Harzkugel aus der Distanz zum siegbringenden Treffer in die Maschen.
Hanau: Adanir, Tomm; Moock, Fulda (3), Schiefer (1), Ruppert (3), Bergold (7/5), Prüfert, Rivic (3), Marquardt (4), Schröder, Ireland, Strohl, Ahrensmeier (1), Gerst (4), Ritter (3/1).
Pohlheim: Schlegel, Wüst; Joh. Träger (3), Chr.Träge (4), Lambrecht (4), Torben Weinandt (4/1), Lukas Happel, Nick Weinandt, Fabian Neul (5), Pascal Neul, Drommershausen (4), Niclas (2), Rühl (1), Nikolas Happel (3), Schier.
Steno / Schiedsrichter: Gorenflo/Mangold (Gutach). - Zuschauer: 580 - Zeitstrafen: 6:6 Min. - Siebenmeter: 9/6:2/1.