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EC Bad Nauheim verschenkt den Sieg

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Jordan Hickmott hat in der Verlängerung den Siegtreffer für den EC Bad Nauheim auf dem Schläger, trifft aber nur das Außennetz. © Red

(mn). Das darf nicht wahr sein! Der EC Bad Nauheim hat einen Sieg gegen die Heilbronner Falken regelrecht hergeschenkt; durch Chancen-Wucher und Überheblichkeit. Mit 2:3 (1:1, 1:0, 0:1/0:1) nach Penaltyschießen mussten sich die Roten Teufel am Mittwochabend in der Deutschen Eishockey-Liga 2 geschlagen geben und haben vor 250 Zuschauern im Colonel-Knight-Stadion die Möglichkeit verpasst, im direkten Duell einen Verfolger auf Distanz zu halten.

Tobias Wörle und Christoph Körner hatten für die Hessen getroffen. Bei den Gästen avancierte der nachverpflichtete Torwart Ilya Andryukhov zum Machwinner.

»Wir hatten eine kurze Bank und einen starken Torwart. Ich bin sehr froh über die beiden Punkte«, sagte Falken-Trainer Jason Morgan, der neben Torjäger Judd Blackwater noch die etablierten Offensivspieler Noah Dunham und Alex Lambacher zu ersetzen hatte, in der dritten Reihe sehr jung aufgestellt war und wohl am Ende selbst nicht so recht wusste, wie seine Mannschaft zwei Punkte entführen konnte. Harry Lange, der Coach der Badestädter, resümierte: »Im zweiten Drittel müssen wir die Dinger reinmachen. Das war mir schon zu viel Hin und Her. Man muss am Ende fast von Glück sprechen, dass wir überhaupt einen Punkt geholt haben.

Allein Tristan Keck stand sage und schreibe sechs Mal vor Andryukhov, mal zentral, mal über links, mal mehr, mal weniger bedrängt. Taylor Vause vergab obendrein einen Penalty, nachdem er bei einem Unterzahl-Break unfair gestoppt worden war. Und dann war da auch noch die Verlängerung, in der Jordan Hickmott und Jerry Pollastrone einen Zwei-auf-Null-Angriff fahren konnten, doch schoss der seit Wochen glücklose Hickmott den Puck aus Außennetz.

Heilbronn konzentrierte sich angesichts seiner beschränkten personellen Möglicheiten auf die Defensive, und diese wurde schon im ersten Abschnitt von den Roten Teufeln immer wieder aus den Angeln gehoben. Klarste Möglichkeiten wurde aber nicht genutzt. Stattdessen traf Stefan Della Rovere trotz Umklammerung von Marc El-Sayed irgendwie zur glücklichen Führung für die Gäste (12.). Zwei Minuten später hatte Wörle die nötige Kaltschnäuzigkeit, traf zum Ausgleich, der den Gästen zur Drittelpause schmeichelte.

Im Powerplay traf Körner zu Beginn des zweiten Durchgangs zur Führung. Bad Nauheim hatte nun das Spiel komplett in der Hand; eine trügerische Sicherheit wurde allerdings deutlich. Der letzte Biss im Abschluss fehlte, der dritte Treffer - so die Einschätzung - war wohl nur eine Frage der Zeit und würde die Vorentscheidung bringen. Heilbronn setzte insbesondere durch Jeremy Williams und Julian Lautenschlager den einen oder anderen Nadelstich.

Und schließlich - zehn Minuten vor Ablauf der regulären Zeit - erzielte der junge Luka Volkmann den Ausgleich. Bad Nauheim wirkte angeschlagen, brachte plötzlich kaum noch einen Puck zum Mann. Nichts lief mehr.

Die vergebene Overtime-Chance passte ebenso ins Bild wie verlorene Penaltyschießen. Einzig Stefan Reiter konnte verwandeln, während Wörle, Vause und Hickmott scheitern sollten.

Verlegt wurde das für Freitag geplante Heimspiel gegen Ravensburg. Der Kader der Oberschwaben steht unter Quarantäne, nachdem bei einen positiven Corona-Test die Omikorn-Variante nachgewiesen worden war. Neuer Spieltermin ist Dienstag, 8. Februar. Ob kurzfristig ein anderes Team in Bad Nauheim zu Gast sein wird, entscheidet sich am Donnerstag.

EC Bad Nauheim: Bick - Sekesi, Stephan, Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Seifert, Dobryskin, Shevyrin - Körner, Vause, Keck, Wörle, Hickmott, El-Sayed, Pollastrone, Mick Köhler, Reiter, Leon Köhler, Herrmann, Steck.

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