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Duell ehemaliger Erstligisten zum Auftakt

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Von: Markus Röhrsheim

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Die Routine von Christian Rompf wird gefragt sein. © Harald Friedrich

(mro). Nach elf Wochen Pause fliegt ab dem Wochenende wieder der Handball in der 2. Bundesliga der Männer. Und der heimische Traditionsverein TV 05/07 Hüttenberg muss sofort performen. Denn mit der Auswärtspartie am Samstag um 19 Uhr bei Erstliga-Absteiger Eulen Ludwigshafen (wie immer live auf sportdeutschland.tv) geht es gleich gegen einen hoch eingestuften Kontrahenten.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede : 2017 stiegen der TVH und die damals noch als TSG Ludwigshafen-Friesenheim startenden Eulen in einem Herzschlagfinale, in dem man die Rimparer Wölfe noch abfing, in das Handball-Oberhaus auf. Während es für die Mittelhessen in einem bis zum letzten Spieltag nicht minder spannenden Abstiegskampf aber direkt wieder zurück in Liga zwei ging, vollbrachten die Ludwigshafener mit einem ähnlich beschränkten Budget ausgestattet wie der TVH zwei Handballwunder in Form des Klassenerhalts, wobei man 2019 dem Abstieg nur um ein Tor entging. Nach der 2020 coronabedingt abgebrochenen Saison fiel man im Sommer auf der Saison-Zielgeraden dann doch der Liga-Reduktion als vierter Absteiger zum Opfer. Nach zwei ereignisreichen gemeinsamen Jahren in Ludwigshafen gehen die ehemaligen Schulkollegen Jannik Hofmann und Dominik Mappes morgen als sportliche Rivalen aufs Parkett. Die enge Freundschaft von Hofmann, dem Patenonkel von Mappes’ Sohn Mats, mit dem Hüttenberger Rückkehrer muss also 60 Minuten ruhen.

Die Vorbereitung: Beim Turnier in Dansenberg kreuzte man bereits die Klingen, war aber gegen die Eulen chancenlos. Bereits da merkten die Mittelhessen, dass der Kader nicht übermäßig üppig besetzt ist. Zwar drängen starke Nachwuchsakteure wie Tristan Kirschner und Philipp Opitz, ausgeliehen an den Drittligisten HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, mit guten Leistungen nach vorne. Gleichwohl weiß Trainer Johannes Wohlrab aber auch um die Abhängigkeit von seiner beim Linden Cup und beim Sieg in der ersten Pokalrunde stark auftrumpfenden neuen Rechtshänder-Rückraumreihe Hendrik Schreiber, Dominik Mappes und Ian Weber. »Wenn einer von ihnen ausfällt, ist das schon ein Qualitätsverlust«, hat sich die neu formierte Rückraumreihe schnell eingespielt. Wichtig auch, dass mit Moritz Zörb der Abwehrchef nach einem Jahr Verletzungspause wieder das Zepter im Deckungszentrum übernommen hat.

Der Gegner: Der langjährige Erfolgstrainer Benjamin Matschke sucht eine neue Herausforderung bei der HSG Wetzlar. Sein Nachfolger Ceven Klatt hat zuvor fast zwei Jahre beim Liga-Konkurrenten in Rimpar gearbeitet. Der Neu-Coach kann mit dem wurfstarken Linkshänder Stefan Salger, der in Melsungen hinter Nationalspieler Kai Häfner nicht zum Zuge kam, und dem kroatischen Silbermedaillengewinner von 2020, Matej Asaninim, zwei starke Rückkehrer begrüßen. Ein Schlüsselspieler bei den Eulen ist Hendrik Wagner, der im kommenden Sommer Ben Matschke zur HSG Wetzlar folgen wird. Mit 173 Treffern war der Zwei-Meter-Mann Vierter der Bundesliga-Feldtorjägerliste, obwohl er vorwiegend auf der ungewohnten halbrechten Position spielte, nun aber auf seiner Lieblingsposition halblinks für Tore sorgen will.

Das Personal: Bei den Blau-Weiß-Roten hat Linkshänder-Talent Niklas Theiß durch die Reizung der Bizepssehne nicht nur die U 19-Europameisterschaft mit dem Titelgewinn seiner Alterskollegen verpasst, sondern auch den Großteil der Vorbereitung. Zum Saisonauftakt hofft Johannes Wohlrab, den 18-Jährigen langsam wieder einbauen zu können. Zumal ihm mit dem portugiesischen Neuzugang Joel Ribeiro aufgrund einer Knieverletzung ein weiterer Rückraumspieler fehlen wird. Fraglich zudem der Einsatz von Johannes Klein (angeschlagen). Tobias Hahn und Dominik Mappes hatten sich zuletzt einen Magen-Darm-Virus eingefangen, sollten aber spielen können.

Die Gastgeber hatten in der Vorbereitung einige angeschlagene Akteure zu beklagen, die aber wohl alle zum Saisonauftakt wieder fit sein werden.

Das sagen die Trainer: »Hüttenberg hat mit der Verpflichtung von Dominik Mappes einen Königstransfer getätigt. Das zeigt, dass auch Hüttenberg nach vorne will. Er ist mit Ian Weber und Hendrik Schreiber Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Hüttenberger. Das wird eine schwere Aufgabe«, hat Eulen-Trainer Ceven Klatt Respekt vor den Mittelhessen.

»Wir freuen uns riesig, dass es wieder los geht. Und das mit einem absoluten Kracher. Die Eulen sind ein Aufstiegsaspirant. Wir dagegen wollen so schnell wie möglich die 30-Punkte-Marke schaffen und frühstmöglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben«, sind für Wohlrab allerdings die Vorzeichen vor der Saison-Premiere klar. FOTO: HF

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