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DM-Titel für Tom Bobzien

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Von: Katja Leib

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Deutscher Mehrkampfmeister - Tom Bobzien vom TV 07 Watzenborn-Steinberg. © Red

(klb/pm). Nach 2016 fanden die deutschen Mehrkampfmeisterschaften ein weiteres Mal in Bruchsal statt - und nach 2019 waren wieder alle Teilbereiche des Mehrkampfes an einem Ort vereint: der Jahnkampf, der deutsche Mehrkampf, der leichtathletische Mehrkampf inkl. Steinstoßen und Schleuderballwerfen, der schwimmerische Mehrkampf und der Friesenkampf.

Vom Turngau Mittelhessen waren insgesamt vier Sportler*innen aus drei Vereinen in fünf Wettkämpfen vertreten. Alle hatten zuvor die nötige Qualifikation erreicht. Mit einem Titel, einem Vizetitel und einem dritten Podestplatz kehrten die Mittelhessen sehr erfolgreich zurück.

Deutscher Mehrkampf (Turnen, Leichtathletik): Vom TV Großen-Linden war Hannah Zachariasz in der Altersklasse W14/15 vertreten. Mit einem leicht holprigen Start am Stufenbarren (11,80 Punkte) blieb Zachariasz unter ihren Möglichkeiten. 12,05 Punkte kamen am Sprung hinzu, womit die Lindenerin zufrieden sein durfte. Am Boden überzeugte Zachariasz die Kampfrichter*innen, die ihre sehr schön choreografierte und vorgetragene Übung mit 13,00 Punkten belohnten. Mit einem soliden Ergebnis aus der Turnhalle stand danach der leichtathletische Teil auf dem Programm. Die 100 Meter sprintete Zachariasz am schnellsten und holte wertvolle Zähler. Den Anschluss an die Konkurrenz hielt sie durch ihren 4,57 m weiten Satz in die Weitsprunggrube. Die Kugel stieß Zachariasz zum Abschluss auf 8,80 m, was der Lindenerin erneut etliche Punkte einbrachte. Mit insgesamt 66,35 Punkten holte sich Zachariasz am Ende überraschend den dritten Podestplatz knapp vor den weiteren Top-Ten-Platzierten. Die Freude war riesig, da weder Trainer noch Turnerin mit diesem Ergebnis gerechnet hatte.

In der M20-Klasse startete Tom Bobzien vom TV 07 Watzenborn-Steinberg im deutschen Achtkampf. Der Watzbörner, der zurzeit berufsbedingt in Österreich lebt, war extra für diese Meisterschaft angereist. Zusammen mit Freunden, die ihm viel Unterstützung von der Tribüne aus gaben, gelang Bobzien ein sehr guter Wettkampf in der Turnhalle. Mit 11,80 Punkten startete er gut am Reck in den Wettkampf. 12,40 Punkte kamen am Parallelbarren hinzu. Mit 12,45 Punkten am Sprung holte Bobzien weitere wertvolle Punkte. Die Tageshöchstnote erzielte er zum Abschluss am Boden. 13,75 Punkte gaben die Kampfrichter für seine hochwertige Übung, die u. a. zwei Doppelsalti in den Stand enthielt und dank eines Trainingswettkampf zwei Tage zuvor noch besser an den Wettkampf angepasst werden konnte. Beim nachfolgenden leichtathletischen Teil blieb Bobzien stark: die zweitbeste Zeit (12,01 sek) im 100-m-Sprint und zweitbeste Weite im Weitsprung (6,18 m) machten es an der Spitze weiter spannend. Sowohl beim Kugelstoßen (9,67 m) als auch beim Schleuderballwerfen (43,43 m) konnte der Watzenbörner zufrieden sein. Dank seiner guten turnerischen Leistungen und konstanten Ergebnisse in der Leichtathletik holte sich Bobzien mit 92,158 Punkten am Ende den deutschen Meistertitel. Nicht nur Trainer Michael Keßler ist stolz auf seinen Sportler. »Eine tolle Leistung, wir freuen uns mit dir und gratulieren dir von Herzen, Tom«, würdigt auch Laura Schäfer, Leiterin der TV07-Turnabteilung, die Leistung.

Antonia Schäffler (W18/19) vom TSV Krofdorf-Gleiberg startete dieses Jahr zum ersten Mal im deutschen Mehrkampf und erreichte auf Anhieb die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften. Mit dem Startgerät Balken hatte Schäffler ihre Probleme und verlor gleich über vier Punkte. Dank einer schönen Bodenübung (12,70 Punkte) und einem guten Sprung (12,70 Punkte) konnte die Krofdorferin wertvolle Zähler an den nachfolgenden Geräten sammeln.

Am abschließenden Gerät, dem Stufenbarren, brachte Schäffler ihren Vortrag nicht wie erhofft durch und verlor erneut wertvolle Zähler. Im anschließenden leichtathletischen Teil allerdings trumpfte sie auf. Mit der zweitschnellsten Zeit im 100-m-Sprint (14,03 sek) und dem zweitweitesten Satz in die Weitsprunggrube (4,68 m) holte Schäffler auf. Hinzu kamen starke 8,38 m im Kugelstoßen und gute 33,42 m. Nach acht Disziplinen erreichte Schäffler 81,428 Punkte und Rang zehn.

Steinstoßen: Zeitgleich zu den leichtathletischen Diszi-plinen des deutschen Mehrkampfes wurde die Einzeldisziplin Steinstoßen für Altersklasse W18/19 ausgetragen. Auch hierfür hatte sich Antonia Schäffler (TSV Krofdorf-Gleiberg) qualifiziert. Zusammen mit ihrem Betreuer und einsichtigen Kampfrichtern vor Ort schaffte Schäffler die Mammutaufgabe, einerseits die nötigen Versuche im Kugelstoßen und Weitsprung im deutschen Achtkampf zu erzielen, und andererseits das Steinstoßen. Mit 8,92 m im letzten Versuch sicherte sich Schäffler die deutsche Vizemeisterschaft.

Jahnkampf (Turnen, Leichtathletik, Schwimmen): Im Jahn-Neun-Kampf (Turnen, Leichtathletik, Schwimmen) der W30 erreichte Katja Leib vom TSV Krofdorf-Gleiberg mit 86,652 Punkten einen guten Rang fünf und bestätigte ihre Qualifikationsleistung. Gleich am Sprung und Stufenbarren gelang Leib mit 11,15 und 11,30 Punkten ein guter Start. Die meisten Punkte holte sie am Boden (12,10 Punkte), wo sie kurzfristig ihren Vortag auf eine andere Bogenmusik improvisieren musste. Im nachfolgenden leichtathletischen Teil konnte die Krofdorferin ihre Leistungen abrufen. Beim abschließenden schwimmerischen Teil brachte sie beim Kunstspringen ihre zwei Sprünge gut ins Wasser und holte wertvolle 8,15 Punkte. Für ihre Tauchzeit über 25 m kamen gute 10,3 Punkte hinzu. Beim abschließenden 100-m-Schwimmen konnte Leib ihre diesjährige Bestzeit erreichen und holte weitere 10,17 Punkte - insgesamt 86,65 Punkte und Rang fünf.

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