Direkter Wiederaufstieg im Blick

(jsg). Neuanfang für die U19-Mannschaft der Basketball-Akademie Gießen 46ers in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga. Nach der sieglosen Saison in der A-Division und dem daraus folgenden Abstieg geht das Team von Trainer Sherman Lockhart nun in der B-Division an den Start. Kürzere Fahrten sind damit schon sicher, nun will die Mannschaft auch Siege mitnehmen.
Dabei gehört der Kern des Teams auch der Regionalliga-Mannschaft an. Die Saison beginnt mit einem Heimspiel am Samstag um 15 Uhr in der Osthalle gegen Trier.
Kommen/Gehen: Der Jahrgang 2003 hat sich aus der NBBL verabschiedet und damit langjährige BBA-Spieler wie Hannes Bergmann, Yuma Janeck oder Kapitän Lennox Burghard. Auch Philipp Kreile als Brecher unter dem Korb oder Yahel Hadas als Aufbauspieler sind aus Altersgründen nicht mehr im Team. Beim Blick auf die Statistiken wiegt dabei der Abgang von Bergmann am schwersten, mit 8,5 Punkten und 7,5 Rebounds pro Spiel war er statistisch der zweitbeste Spieler der Vorsaison. Ersetzt werden die Abgänge wie immer aus der eigenen JBBL-Mannschaft. Pointguard Till Heyne und Powerforward Christian Mann zählen als absolute Leistungsträger der Vorsaison direkt zu den Stammspielern, während Elvin Mehovic und Niklas Bertram auf ihre ersten Einsätze vorbereitet werden. Kein ganz neues Gesicht im Gießener Programm ist Phillip Becker. Bereits in der JBBL spielte er für die Mittelhessen und war 2019/20 zweitbester Scorer seines Teams, als er bereits zusammen mit fünf aktuellen Mitspielern wirkte. Während Becker in seiner Heimat für Olpe in der Regionalliga spielt, geht der einzig völlig neue Akteur im Kader für die Akademie ebenfalls in der Regionalliga auf Körbejagd. Obwohl er kurz vor Saisonbeginn erst 17 Jahre alt wurde, bringt Jon Ukaj einige Erfahrung mit an die Lahn. Der Pointguard spielte bereits für den Nachwuchs von Ulm, Crailsheim und zuletzt Würzburg. Nun möchte er in Gießen heimisch werden und soll gemeinsam mit Heyne das Spiel lenken.
Stärken/Schwächen: Die Vorbereitung auf die neue Saison lief zwar bei weitem nicht ohne Probleme ab, dennoch standen am Ende einige Siege gegen NBBL-Teams aus der ersten sowie zweiten Division. Vor allem defensiv zeigten die Nachwuchsathleten immer wieder starke Auftritte. Sowohl im geordneten Verteidigen als auch mit viel Druck können die Mittelhessen ihre Stärken ausspielen und damit dann auch schnell in die Offensive umschalten. Dort wollen sie dann die einfachen Punkte machen, auch weil sich im Setplay noch Abstimmungsprobleme zeigen. Der Kader ist in jedem Fall offensiv talentierter als in der Vorsaison. Mit Finn Döntgens gibt es einen herausstechenden Center und das Pointguard-Duo Jon Ukaj und Till Heyne bringt Kreativität und Elan mit. Athletisch ist das Team aber nicht mit den Top-Programmen zu vergleichen.
Trainer/Umfeld: Neben dem Feld gibt es wenig Neues. Das Team wird weiterhin von BBA-Nachwuchskoordinator Sherman Lockhart trainiert. Zusätzlich versorgt Yanneck Strohl das Team als Athletiktrainer.
Einen n euen Co-Trainer gibt es noch nicht, Max Becker zog es nach einem Jahr in Gießen in seine alte Heimat Bonn, wo er die JBBL-Mannschaft übernommen hat. Die größte Neuerung im Umfeld ist die Regionalliga-Mannschaft. Während auf der einen Seite die Erfahrung positive Auswirkungen haben sollte, gestaltet sich dadurch die Trainingssituation auch nicht einfacher. Die Hallensituation in Gießen tut ihr Übriges dazu.
Kader/Prognose: Der Kader ist mit 13 Spielern, die zu Saisonstart spielberechtigt sind, nicht der tiefste. Umso bitterer wiegt der Ausfall von Bardh Istrefi, dessen Saison nach einer Verletzung im Training mutmaßlich beendet ist. Dabei hatte sich der Kosovare nach Startschwierigkeiten letzte Saison im Sommer als Führungsspieler herauskristallisiert, der auch mit seiner Athletik Akzente setzen konnte. Doch auch ohne den Flügel sollte das Gießener Team eine gute Rolle in der B-Gruppe West spielen können. Die neun Regionalliga-Spieler, von denen mit Till Heyne, Chris Herget und Finn Döntgens drei sogar zum ProA-Kader gehören, konnten dort zu Saisonbeginn bereits unter Beweis stellen, dass sie gegen gute Herren-Teams mithalten können.
Auch Carl Chromik und David Sann spielen indes Regionalliga, allerdings beim Kontrahenten aus Lich. Insgesamt ist die Mannschaft ausgeglichen besetzt, in den zehn Hauptrundenpartien könnte es im Extremfall zehn verschiedene Topscorer geben. Neben den Regionalliga-Spielern steht Erik Lindenstruth etwas im Schatten, da er sein Herren-Team bei den Gießen Pointers II in der Oberliga hat. Doch der Powerforward überzeugte beim Rebound und mit Abschlüssen und kann so zum X-Faktor werden.
In ihrer Gruppe treffen die Gießener auf Trier, Heidelberg, Bonn, Köln und Mitabsteiger Südhessen. Nach den zehn Hauptrundenspielen spielen die zwei besten Teams um die Playoff-Teilnahme, die Plätze drei bis sechs gegen den Abstieg. Nach den ersten Eindrücken könnte das Lockhart-Team mit Südhessen und Bonn um die Top-Plätze spielen.