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Die Playoff-Party soll weitergehen

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Von: Sebastian Kilsbach

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Kapitän Nico Brauner und die Gießen 46ers haben noch lange nicht Schluss. FOTO:HF © Harald Friedrich

Saisonende oder weiter Partytime für den Gießener Basketball? Die 46ers wollen im Pro A- Halbfinale heute Abend in Spiel vier gegen Favorit Rasta Vechta erneut die Osthalle rocken und ihre BBL-Chance wahren.

Die Gießen 46ers sind im Playoff-Halbfinale der 2. Basketball-Bundesliga Pro A mit 1:2 ins Hintertreffen geraten. Nach dem 66:88 am Mittwoch bei Rasta Vechta muss ein Sieg am heutigen Freitag (19:30 Uhr) in Gießen her, um in den Playoffs zu bleiben. Wir sprachen mit Kapitän Nico Brauner über die letzte Partie, die Reibereien nach dem Spiel zwischen Karlo Miksic und Tajuan Agee und darüber, was heute besser laufen muss.

Das Gießener Basketballpublikum gilt als kritisch, aber gleichzeitig auch als realistisch. Auf Social Media fielen die Kommentare zur deutlichen Niederlage in Vechta positiv aus. »Freuen wir uns doch, dass wir noch ein Heimspiel am Freitag haben«, schrieb ein Fan auf der Facebook-Seite der 46ers. »Immer weiter machen Jungs! Es ist immer noch alles drin! Und wir sind am Freitag für euch da!«, ein anderer. Wir zeigten Brauner, der für Social-Media-Lektüren keine Zeit hat, die Screenshots der Kommentare: »Das puscht mich«, freute sich der gebürtige Wiesbadener.

Es könnte eine weitere hitzige Partie werden. Nach dem Spiel am Mittwoch gerieten Gießens Karlo Miksic und Vechtas Tajuan Agee aneinander. Coach »Frenki« Ignjatovic sagte in der Pressekonferenz, dass einige Spieler dazu neigen würden, zu viel Ellbogen und Einsatz zu zeigen: »Agee ist ligaweit bekannt dafür, was heute passiert ist. Jedes Spiel Trashtalk, jedes Spiel Ellbogen. Wenn ich mir Roland Nyamas Hals anschaue, dann ist das keine normale Verletzung.« Vechta-Coach Ty Harrelson erwiderte: »Wir müssen uns am Freitag in Gießen endlich nur auf Basketball konzentrieren, nicht auf das Ganze drumherum.« Und: »Ich werde hier nicht sitzen und mir anhören, dass er (Agee) ein schmutziger Spieler ist. Das ist nicht der Fall«, warf Harrelson den Gießenern eine große Neigung zum »Flopping« (Schwalben) vor. Brauner fand auch zum Vorfall nach der Partie im Interview klare Worte:

Herr Brauner, Coach Ignjatovic hat die Leistung Ihres Teams in Vechta damit begründet, dass Sie durch die Ausfälle einfach an ein Limit stoßen. Wie beurteilen Sie das?

Wir haben viele Ausfälle, müssen dadurch aber auch unseren Spielstil anpassen. Natürlich haben wir durch die Ausfälle von Enosch Wolf und Stefan Fundic viel Qualität verloren, aber dann müssen wir uns eben anders orientieren.

Nach dem Spiel gerieten Karlo Miksic und Tajuan Agee aneinander. Die Situation hat auch in der Pressekonferenz Wellen geschlagen. Wie haben Sie das Ganze auf dem Parkett erlebt?

Ich habe dem wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Für mich war das eher wie bellende Hunde. Ich finde es von beiden merkwürdig. Gerade nach so einem Spiel sollte man einfach Händeschütteln und nach Hause gehen. Es hat mich weiter aber auch nicht tangiert.

Was muss man Freitag besser laufen, damit es ein fünftes Spiel in der Best-of-Five-Serie gibt?

Wir spielen zu sehr inside orientiert, haben derzeit aber durch die Ausfälle kein echtes Inside-Game. Wollen wir mithalten, müssen wir andere Lösungen finden: schneller passen und cutten, zum Korb ziehen und so freie Schüsse kreieren. Unsere Würfe in Spiel zwei fielen zwar, waren aber nicht besser herausgespielt als Mittwoch in Vechta. Wir müssen die Qualität der Würfe erhöhen.

In solchen Serien geht es Schlag auf Schlag. Schildern Sie den Fans, wie die Tage zwischen den Partien ablaufen.

Donnerstag gab es eine Regenerationseinheit. Wer wollte, konnte danach ein bisschen werfen. Wir sollten ansonsten noch das Spiel auf Video anschauen. Viel geschwitzt wurde nicht, eher taktisch gearbeitet. Ich persönlich bin in den Kraftraum, um mich ausgiebig zu dehnen. Ich lege viel die Beine hoch und arbeite mit Warm-Kalt-Duschen für den »Bloodflow«.

Am Freitag bahnt sich ein Zuschauerrekord an. Das erste Mal seit vielen Jahren könnte die Osthalle ausverkauft sein. Warum sollte sich kein Gießener das Match entgehen lassen?

Wir spielen guten Basketball, aber: Die Osthölle an sich ist immer ein Ereignis. Es ist eine Show, was uns die Fans da bieten. Es passieren so viele Dingen auch abseits vom Feld. Das ist einfach Event pur, das sollte sich keiner entgehen lassen!

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