Die 111. Auflage

(nb). »Wir freuen uns sehr darüber, dass die Rudervereine unsere Anstrengungen honorieren«, so der Vorsitzende des Regattavereins Hartmut Sorg. Viele Regattaveranstalter hatten nach der coronabedingten Wettkampfpause erst einmal kleinere Formate veranstaltet. Der Regattaverein Gießen hielt jedoch bewusst am Format Pfingstregatta mit Herausforderungs- und Wanderpokalen, einer professionellen Moderation der Siegerehrungen und vielen Startmöglichkeiten auch für Nachwuchs- und Freizeitruderer fest.
Während andere Regatten sinkende Teilnehmerzahlen beklagen, konnte die Pfingstregatta für 2023 das Meldeergebnis des Vorjahres bestätigen, wenn auch mit anderen Schwerpunkten. Als krönender Abschluss für die Zuschauer enden alle drei Regattatage mit einem Herausforderungspreis im Männerachter. Los geht es am Samstag ab 10 Uhr, am Sonntag ab 9 Uhr und der Finaltag am Montag startet ab 8.45 Uhr.
Erstmals startet bei der 111. Auflage der Gießener Pfingstregatta ein Inklusionsteam, gemeldet vom Mainzer Ruderverein. Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist im Freizeitrudern schon länger etabliert. Rudern ist jedoch eine Sportart, bei der Inklusion auch im Wettkampfsport realisiert werden kann. »In Gießen werden alle Sportlerinnen und Sportler beim Zieleinlauf bejubelt, egal, ob Olympiastarter, Inklusionsteam oder der Rudernachwuchs beim ersten Wettkampf«, so der Vorsitzende Wettkampfwesen, Markus Ihlo.
Sprintcup am Sonntag
Für die Zuschauer besonders interessant sind die spektakulären Rennen im Sprintcup der Sparkasse Gießen. Hier müssen sich die Mannschaften über Vorläufe für das Finale qualifizieren. Das Team des Gießen-Achters will 2023 wieder angreifen und den Heimvorteil nutzen, nachdem man sich im Vorjahr aufgrund kurzfristiger krankheitsbedingter Ausfälle einer Renngemeinschaft aus Mainz/Wiesbaden geschlagen geben musste. Am Sonntag um 12.40 Uhr geht es in den Vorlauf, um 14 Uhr startet das Finale im Sprintcup der Männer-Achter.
Auch im Rennen um den Lahnpokal (Männer-Einer) müssen sich die Starter über Vorläufe für das Finale qualifizieren. Nachdem 2022 Alexey Jakubov von der Gießener RG das Finale knapp verpasst hatte, möchte er in diesem Jahr wieder um den Sieg mitkämpfen. Vorjahressieger Marc Weber (RuS Steinmühle Marburg) wird seinen Pokal nicht verteidigen, er startet am Pfingstwochenende für den Deutschen Ruder-Verband (DRV) bei der Europameisterschaft im slowenischen Bled.
Das um einige Nachwuchssportler verstärkte Team des Gießen-Achters geht in allen Achter-Rennen an den Start. Die Pfingstregatta ist nicht nur eine gute Gelegenheit, sich als Achter-Mannschaft dem heimischen Publikum zu präsentieren. Es gilt auch, die schnellsten Mannschaftskombinationen im Vierer und Zweier im Wettkampfeinsatz zu testen und sich in den Herausforderungs- und Wanderpreisen zu messen. Dies gilt auch für den Sparkasse Gießen Sprintcup im Männer-Doppelvierer, zu dem der Gießen-Achter zwei Teams gemeldet hat.
Am Pfingstmontag bewerben sich acht Starter um den Poppe-Preis im Männer-Einer, in den Vorläufen des Männer-Doppelzweiers um den Opel-Preis sind vier Meldungen eingegangen. In beiden Pokalrennen sind daher Vorläufe erforderlich. Vom Ziel können die Zuschauer die gesamte Strecke der 350-m-Sprintdistanz einsehen und hautnah miterleben, wie anstrengend die oft weniger als eine Minute dauernden Rennen mit höchster Pulsbelastung sind. Die kürzere Wettkampfdistanz ermöglicht auch den Freizeitsportlerinnen und -sportlern die Wettkampfteilnahme.
»Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen«, zeigt sich Regattaleiter Norbert Bach optimistisch für das Pfingstwochenende - und die Prognosen verheißen Gutes. Die Tradition der Pfingstregatta kann auch in der 111. Auflage fortgesetzt werden, und das heimische Publikum kann sich wieder auf ein Volksfest an der Lahn freuen.