Der Ligaprimus wird vorstellig

(mol). Bereits am Freitagabend startet der fünftletzte Spieltag der Frauenhandball-Oberliga Hessen und hält nicht nur aus heimischer Sicht ein absolutes Schmankerl bereits. Im Derby in Oberkleen stehen sich dann nicht nur zwei heimische Vertreter, sondern mit der HSG Kleenheim-Langgöns und der TSG Leihgestern auch der Tabellenzweite und der Spitzenreiter gegenüber.
Eine wichtige Partie wartet am Samstagabend auf die HSG Wettenberg, die gegen Germania Fritzlar II wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren will. Die HSG Lumdatal reist am Sonntag dann noch zu einem Aufsteiger.
HSG Kleenheim-Langgöns - TSG Leihgestern (Freitag, 20 Uhr, Weidig-Sporthalle Oberkleen): Vor dem Hinrundenspiel im November, das die TSG mit 28:24 gewann, trennten beide Mannschaften nur zwei Zähler. Mittlerweile liegen die Kleebachtalerinnen acht Zähler hinter dem Spitzenreiter. »Gerne hätten wir in diesem Spiel noch um die Meisterschaft gespielt, voller Demut müssen wir aber feststellen, dass dieses Ziel noch zu früh für uns zu hochgesteckt war. Ich hoffe, dass die Zuschauer trotzdem zahlreich in die Halle und auf ihre Kosten kommen und dass eine gute Stimmung herrscht. Es geht ja auch darum zu zeigen, dass Damenhandball in der Region etwas zu bieten hat«, so der Kleenheim-Langgönser Trainer Martin Saul, der in dem Spiel gegen Leihgestern gerne den nächsten Schritt seines Teams und auch einen Erfolg sehen würde. »Unsere erste Zielstellung ist nach den Ergebnissen der bisherigen Runde, dass wir lernen, mit solchen Spielen mental umzugehen. Da haben wir noch ein Entwicklungsfeld zu bestellen. Da haben wir letzte Woche einen wichtigen Schritt gemacht und jetzt wieder eine gute Gelegenheit vor der Nase.« Fehlen wird nach wie vor Marie Manfraß wegen ihres Handbruchs.
Mit einem Erfolg in Oberkleen könnte Leihgestern den Kontrahenten aus dem Titelrennen kicken, die Meisterschaft stünde bei zwei Punkten der Jensen-Truppe aber zumindest noch nicht am Freitagabend fest. Doch die Woche des Spitzenreiters verlief nicht unbedingt nach Plan: am Dienstag besetzte die Politik die Lindener Stadthalle und verursachte Trainingsprobleme, hinzu kommen einige kleinere Blessuren bei Spielerinnen. Der ungewohnte Spieltermin sollte aber kein Problem darstellen. »Das ist ein Trainingstag, da sollten die Mädels ja Sport gewohnt sein«, so TSG-Trainerin Jonna Jensen, die sich mit ihrem Team aber auf das Spitzenduell freut. »Wir sind gut vorbereitet, heiß auf das Derby und haben richtig Bock darauf!«
HSG Wettenberg - SV Germania Fritzlar II (Samstag, 20 Uhr, Sporthalle der Gesamtschule Gleiberger Land): Abgehakt ist für die Wettenbergerinnen die klare 12:20-Derbyniederlage bei Tabellenführer Leihgestern, zumal im Kampf um den Klassenerhalt nun eine wichtige Aufgabe wartet. Die HSG erwartet den virtuell Vorletzten der Tabelle, den SV Germania Fritzlar, der nach dem Punktabzug 13 Zähler aufweist und damit derzeit fünf weniger als die Damen aus dem Gleiberger Land. Diese wollen ihre starken Heimserie (zuletzt sechs Siege in Folge) ausbauen. »Wir werden alles daransetzen, unser Heimspiel zu gewinnen. Dafür wollen wir wieder eine so starke Deckungsleistung wie gegen Leihgestern zeigen, den Gegner unter Druck setzen und dadurch zu Fehlern zwingen. Offensiv müssen wir ins Tempospiel kommen, brauchen in den Angriffen aber auch Disziplin und konsequente Abschlüsse«, so HSG-Trainer Kai Nober, der noch einen Appell loswird. »Zuvor spielt ja die erste Männermannschaft, und es wäre schön, wenn zahlreiche Zuschauer auch zu unserem Spiel bleiben würden. Die Mannschaft hat sich die Unterstützung wirklich verdient, da sie eine hervorragende Einstellung an den Tag legt.«
HSG Großenlüder/Hainzell - HSG Lumdatal (Sonntag, 17 Uhr, Lüdertalsporthalle Großenlüder): In starker Verfassung präsentierten sich die Lumdatalerinnen in den letzten Wochen, sind seit dem 22. Januar ungeschlagen und sammelten seitdem 9:1 Punkte. Aber auch der osthessische Aufsteiger war zuletzt stark unterwegs und konnte im Abstiegskampf wichtige Punkte sammeln. Drei der letzten vier Spiele gingen an das Hölzinger-Team, das in diesem Zeitraum sogar Tabellenführer TSG Leihgestern mit 26:25 bezwingen konnte. »Großenlüder/Hainzell hat zuletzt wirklich starke Leistungen gezeigt und Ergebnisse eingefahren. Ich erwarte eine kampfstarke Mannschaft, die alles reinwerfen wird. Das wird eine sehr schwere Aufgabe, aber natürlich wollen wir unsere Serie auch dort fortsetzen«, hat auch Lumdatals Trainer Marcel Köhler eine hohe Meinung vom Sonntags-Konkurrenten und fügt noch an: »Mit Michelle Okrusch haben sie eine der Topspielerinnen der Liga und dazu gleich zwei wurfstarke Halbrechte. Für uns gilt es, im Angriff an die gute Leistung zuletzt anzuknüpfen und die Fehler zu minimieren. Wir brauchen einen guten Rückzug und müssen Großenlüder ins gebundene Spiel bekommen!« Fehlen werden wie am vergangenen Wochenende Torhüterin Steffi Schütz sowie Linkshänderin Carmie Schneider.