Dennis Fetzer feiert Premiere

(awp). Der junge Nachwuchspilot Dennis Fetzer aus Buseck kann mittlerweile schon auf zahlreiche Rennen in der GT4-Meisterschaft zurückblicken. Bisher fuhr er mit einem Porsche Cayman für das Team von Allied Racing in der GT4-Meisterschaft und auch bei einigen Läufen in der Nürburgring-Langstreckenserie.
Am Samstag stand für über 140 Teams der NLS das Saisonhighlight auf dem Plan. Denn beim ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen verlängert sich die Renndistanz von vier auf sechs Stunden. Doch nicht die verlängerte Renndistanz ließ Fetzer schon zwei Tage vor dem Rennen unruhig schlafen, sondern seine bevorstehende Premiere in einem GT3-Auto. Für das Team Walkenhorst hatte der 20-Jährige bereits ein Rennen gefahren - und nun machte Chef Henry Walkenhorst den Einsatz im BMW M6 GT3 möglich.
Am Freitagmorgen ging es dann das erste Mal im über 500 PS starken Renner auf die Strecke. Drei Runden auf der Grand-Prix Strecke standen zur ersten Eingewöhnung auf dem Plan. Dies gelang gut und so ging es für weitere sechs Umläufe auf die Nordschleife. »Bremsen, Leistung und nicht zuletzt die unglaubliche Aerodynamik des Autos sind enorm und fordern einem viel ab. Die Zeiten konnten sich sehen lassen und ich bin zufrieden und beeindruckt«, so Fetzer vor dem Qualifying. Der Samstag begrüßte die Teams mit nassem Wetter und schwierigen Bedingungen. In seiner Runde stand für Fetzer auch die Gewöhnung an die Intermediate Reifen auf dem Lehrplan. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen stellten sie das Auto nach drei Trainingsrunden auf den neunten Startplatz in der Klasse SP9 Pro ab. Das bedeutete Startreihe acht.
Die Strecke trocknete immer mehr ab, und so konnten sich auch die erstmals wieder an der Nordschleife zugelassenen 3200 Fans über ein sonniges und trockenes Rennen freuen. Den Start fuhr der Franzose Thomas Neubauer. Im weiteren Verlauf übernahm Mario von Bohlen. Das Fahrerquartett komplettierte der ehemalige BMW-Werksfahrer Jörg Müller, der schon zweimal das 24-Stunden-Rennen in der Eifel gewinnen konnte. Im Rennen kämpfte man mit dem Audi R8 von Lionspeed und dem AMG Mercedes von Haupt-Racing um die Positionen. Für den Mittelhessen stand ein Stint auf dem Programm. Auch wenn er durch eine Code-60-Phase teilweise etwas eingebremst wurde, verliefen die Runden nach Wunsch. Nach 40 Runden wurde der Renner auf dem sechsten Gesamtrang abgewunken.
»Das war ein unvorstellbares Erlebnis und ein perfekter Start in einem GT3-Fahrzeug. Kurven, in denen ich sonst bremsen musste, gingen wegen der Downforce im M6 mit Vollgas. Ein riesen Unterschied zu meinen vorherigen Rennwagen. Etwa 40 bis 50 Sekunden ist man pro Runde schneller - ein GT3 ist unfassbar schnell. Und ich denke, die Platzierung mit Rang sechs kann sich sehen lassen«, schwärmte der 20-Jährige.
Das Ziel für die nahe Zukunft ist somit auch definiert, nämlich im GT3-Sport auf der Nordschleife Fuß zu fassen, und so lange es geht, dort teilzunehmen. Mit Jörg Müller hat Fetzer mit Sicherheit einen guten Teampartner, von dem er viel lernen kann.
Mit dem Gießener Sebastian von Gartzen war ein weiterer Rennfahrer aus der heimische Region am Start des Sechs-Stunden-Rennens. Gemeinsam mit dem Briten Teofilo Masera startete er im BMW M4 GT4 von Sorg-Rennsport in der Klasse SP10. Masera beschädigte das Auto im Qualifying, so reichte es nur für den sechsten Platz. Der Gießener fuhr den Start und konnte sich mit der schnellsten BMW-M4-Zeit bis auf Platz drei nach vorne kämpfen. Sein Teamkollege war aber deutlich langsamer unterwegs, so fiel man auf den fünften Platz zurück, auf dem man das Rennen auch beendete. Auch wenn es im Rennen nicht so lief, war von Gartzen trotzdem zufrieden, denn das Team hatte das Auto an diesem Wochenende für die Opfer der Flutkatastrophe eingesetzt und Spenden gesammelt.
Michael Christensen und Kévin Estre auf Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing gewannen das Saisonhighlight der Nürburgring-Langstrecken-Serie. Dahinter belegten die BMW-Junioren Max Hesse, Neil Verhagen und Daniel Harper Rang zwei. Das teaminterne Duell der beiden Falken Porsche um Platz drei entschieden die Pole-Setter Martin Ragginger und Alessio Picariello vor Tobias Müller und Dennis Olsen für sich. Der nächste Lauf der Nürburgring-Langstreckenserie findet am 25. September statt.