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»Das ist ein Muss-Spiel«

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Von: Markus Röhrsheim

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So wird’s gemacht: Hüttenbergs Trainer Johannes Wohlrab erwartet von Tristan Kirschner, David Kuntscher, Timm Schneider, Johannes Klein (v. l.) und Co. nichts anderes als einen Heimsieg gegen Rostock. © Imago Sportfotodienst GmbH

.(mro). Erstes Heimspiel des Jahres für Handball-Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg zum Auftakt der nächsten englischen Woche. Am Samstagabend um 19.30 Uhr empfängt man den Drittletzten HC Empor Rostock. Die in der Runde seltene Favoritenrolle weist TVH-Trainer Johannes Wohlrab nicht von sich.

Der Jahresauftakt: Knapper Sieg beim ukrainischen Ligagast HC Motor Zaporizhzhia, bei dem die Punkte aber nicht in die Abschlusstabelle einfließen. Auf Augenhöhe, aber knapp unterlegen beim Aufstiegskandidaten HSG Nordhorn-Lingen. Die Leistungen nach der WM-Pause sind vielversprechend. Nun heißt es aber auch, Zählbares einzufahren. Denn nicht nur die Samstagsgäste überraschten am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen Tusem Essen. Der Tabellenletzte Würzburg untermauerte mit sogar zwei Siegen gegen den TV Großwallstadt und dem ambitionierten HC Elbflorenz - der gerade erst den Ex-Leipziger Bundesliga-Coach Andre Haber als Verantwortlichen ab Sommer präsentierte - dass man sich noch nicht aufgegeben hat und holte 2023 schon so viele Punkte wie zuvor in 18 Partien. Das Tabellenende rückt also näher für den Zwölftplatzierten TV 05/07 Hüttenberg im engen Mittelfeld der Tabelle. Daher ist sich Wohlrab auch der Bedeutung der Partie bewusst. »Das ist ein Muss-Spiel. Rostock steht hinter uns und wir spielen zu Hause«, will er am Samstag das Punktekonto ausgleichen und auch den eigenen Fans ein Erfolgserlebnis bescheren.

Neue Stärken - alte Schwächen: Tempospiel und Siebenmeterverwertung hatte der TVH-Coach als Baustellen der Hinrunde herausgearbeitet. Fünf von sieben vom Strich sind keine schlechte Quote. Bei einer Zwei-Tore-Niederlage in Nordhorn hätten aber 100 Prozent vielleicht Punkte bedeutet. Es fehlt ein weiterer sicherer Strafwurfschütze nach Ian Weber. Die Routiniers Jannik Hofmann und Timm Schneider konnten bisher nicht überzeugen. In Nordhorn patzte Ryuga Fujita, nachdem auch schon Tristan Kirschner in dieser Saison angetreten war. Die gewünschten Fortschritte zeigen allerdings das schnelle Umschaltspiel und die schnelle Mitte im durch die Regeländerung in dieser Saison noch mal an Geschwindigkeit erhöhten Spiel. »Es war ein sehr hochklassiges Zweitligaspiel mit sehr guten Torhütern auf beiden Seiten. Trotzdem fallen über 60 Tore, was für das hohe Spieltempo spricht«, stellte Johannes Wohlrab am letzten Freitag fest. Der hofft, dass seine Keeper die Quote von mehr als 15 Paraden stabilisieren können. Und Linksaußen Philipp Schwarz ergänzt: »Unser Ziel war, nicht aufzugeben, egal wie es steht.« Moral bewiesen die Blau-Weiß-Roten, die fast zu einem Punkt geführt hätte.

Rostock will aus dem »Keller«: Nach starkem Start in der letzten Saison als Aufsteiger konnte Rostock am Ende gerade so noch die Klasse halten. Da der Abwärtstrend anhielt, musste Trainer Till Wiechers im Oktober nach nur fünf Siegen aus 27 Spielen seinen Platz räumen. Als interne Lösung übernahmen der bisherige Jugendkoordinator Tristan Staat und Co-Trainer Florian Zemlin das Team. Zudem trennte sich Empor in der WM-Pause vom isländischen Rückraumspieler Hafthor Vignisson. Mit der anstehenden Rückkehr von Robin Breitenfeldt nach Kreuzband-OP sollen in der Rückrunde die notwendigen Punkte zum Klassenerhalt gesammelt werden. Vermutlich wird der Top-Torjäger aber genauso wie Per Kohlmann auch in Hüttenberg weiter fehlen. »Das ist eine körperliche Mannschaft, die nicht zwingend über das Tempospiel kommt, wie viele andere. Sie spielen gerne sieben gegen sechs mit zwei oder auch drei Kreisläufern. Hier müssen wir in der Abwehr noch mehr Bereitschaft zeigen, um möglichst viele Ballgewinne zu generieren. Und somit ins Tempospiel zu kommen und viele Treffer ins leere Tor oder in der ersten Welle erzielen«, hat die Analyse des TVH-Trainers ergeben. Der zudem durch den Trainerwechsel veränderte Auslösehandlungen sowie Positionierungen der Kreisläufer erkannt hat.

Englische Woche: »Was nach Rostock kommt, zählt zunächst nicht. Wir bereiten uns von Gegner zu Gegner vor«, hat der TVH-Coach den Fokus erst einmal auf das morgige Spiel gelegt. Ein Sieg wäre wichtig, da am Mittwoch bei Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten die Trauben hoch hängen. »Wir müssen an unsere Leistung von Nordhorn herankommen, müssen aber noch fokussierter über die gesamten 60 Minuten sein und dürfen uns nicht solche Phasen wie nach der Pause leisten«, so Wohlrab.

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