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»Das Chaos hat einfach alle genervt«

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Von: Richard Albrecht

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(ria). Ohne Satzgewinn kehrten die Oberliga-Volleyballer des USC Gießen von ihrem Gastspiel beim Tabellenvierten aus Wiesbaden zurück. Der Druck auf das Schlusslicht der Liga steigt damit, da der Tabellenvorletzte SSVG Eichwald seine Partie gegen den Hünfelder SV gewonnen und damit nun drei Zähler mehr als der USC Gießen auf dem Konto hat.

Eintracht Wiesbaden - USC Gießen 3:0 (25:0, 25:20, 25:19): Bei dem Tabellenvierten fehlte ein wichtiger Angreifer, sodass sich der abstiegsbedrohte USC Chancen für diese Partie trotz der Tabellensituation ausrechnete. Der kurzfristige Wechsel der Spielhalle sorgte für Unruhe. Beim 7:8 im ersten Satz aus Gießener Sicht stellte das Schiedsgericht fest, dass der USC einen falschen Spieler in der Starting Six hatte. Statt aber, wie es das Regelwerk vorsieht, den USC nur mit Punktabzug zu bestrafen und das Spiel mit 0:8 fortzusetzen, wertete es den Satz mit 25:0 für die Eintracht.

Es folgten zwangsläufig heftige Diskussionen, das Schiedsgericht beharrte auf seiner Entscheidung - und die Gäste gingen mental stark angeschlagen in den zweiten Satz. »Das haben wir einfach nicht aus den Köpfen bekommen, zumal das Schiedsgericht noch einige andere unverständliche Entscheidungen traf«, haderte Johannes Lottner mit der Situation. Die Gäste gestalteten die beiden folgenden Durchgänge weitgehend ausgeglichen, aber ohne sich Vorteile zu erspielen. Coach Adrain Wroblewskis Versuche, mit Spielerwechseln seinem Team Impulse zu bringen, fruchteten nicht. Im zweiten Satz tauschte er Zuspieler und Diagonalangreifer, in Satz drei sogar eine komplette Netzreihe. Auf der Gegenseite genügten so dem Gastgeber einige Erfolgsphasen, um sich vom USC entscheidend abzusetzen. Im zweiten Satz genügte eine Serie vom 12:11 zum 18:11 und im dritten Satz vom 16:14 auf 20:14, um jeweils in diesem Durchgang für die Vorentscheidung zu sorgen.

»Das Chaos hat einfach alle genervt, da war mehr für uns drin.« Im Frust versäumte es der USC, direkt Widerspruch einzulegen, und wartet nun ab, ob der Klassenleiter aktiv wird, da der Spielberichtsbogen formale Mängel aufweist. Zu dieser Niederlage kam noch hinzu, dass die beiden Hauptkonkurrenten im Abstiegskampf am Wochenende Siege einfuhren und dem USC Gießen nun bereits sieben Punkte zum rettenden achten Tabellenplatz fehlen. »Solange rechnerisch noch etwas geht, werden wir alles versuchen«, ist sich Lottner aber bewusst, dass jetzt alles für den USC laufen muss, um den Abstieg zu vermeiden.

USC Gießen: Lottner, Calisir, Hünnekes, Klinger, Müller, Budzinsky, Focking, Zinn, Aden, Kämmerling, Golombek, Kunze

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