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Chancenlos in Nordhessen

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Von: Daniela Pieth

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Zufrieden sieht anders aus: Wetzlars Trainer Benjamin Matschke. FOTO: ANDREAS FISCHER © Red

Der HSG Wetzlar geht in der Schlussphase der Handball-Saison 2021/22 die Kraft aus. Nach der Heimniederlage gegen Leipzig setzt es am Mittwoch auch im Hessen-Derby der Bundesliga bei der MT Melsungen eine 22:27-Niederlage.

Das war es dann wohl mit dem Traum, auf europäischer Ebene mitzumischen. Die HSG Wetzlar verlor gestern Abend im Hessen-Derby bei der MT Melsungen mit 22:27 (12:13). Damit wird es für die Mannschaft von Trainer Benjamin Matschke immer schwerer, Platz sechs in der Handball-Bundesliga zu erreichen, da man auf die Ergebnisse der Verfolger angewiesen ist. So muss im letzten Heimspiel am Sonntag unbedingt ein Sieg her, um die Chance zu wahren und vor allem, um die Heimbilanz in dieser Saison aufzuhübschen.

Ohne die verletzten Alexander Feld, Till Klimpke und Stefan Cavor, dafür mit den Youngstern Ole Klimpke, Leon Boczkowski und Maduwuike Okpara ging es für die Grün-Weißen nach Nordhessen. Die Verletzung von Linkshand Cavor kompensierte HSG-Trainer Matschke mit dem Einsatz von Olle Forsell Schefvert im rechten Rückraum, statt Ivan Srsen. Eine Maßnahme, die sich auszahlte, denn es war der Schwede, der auf der ungewohnten Position für die ersten drei Treffer der Wetzlarer sorgte. In der Abwehr agierte die HSG mit einer 5:1-Formation, bei der Emil Mellegard vorne für Unruhe im Melsunger Angriff sorgen sollte. Doch die MT stellte sich sofort gut darauf ein und konterte mit Einläufern von außen und aus dem Rückraum.

Auch begünstigt durch technische Fehler im Aufbauspiel der HSG legte Melsungen den besseren Start hin und in der neunten Minute per Gegenstoß von Kai Häfner auf 6:3 vor. Wetzlar knüpfte an das fehlerhafte Spiel gegen Leipzig an. Anspiele an den Kreis landeten beim Gegner, Torchancen blieben ungenutzt und Gennadij Komok bekam im Tor keine Hand an den Ball.

Hier setzte Matschke zuerst an, brachte Anadin Sujakovic, der sich gleich gut einführte und Nationalspieler Julius Kühn den ersten Ball abknöpfte. Wetzlar arbeitete sich beim 9:10 von Lenny Rubin bis auf einen Treffer heran, schaffte es aber nie, den Ausgleich zu erzielen. Selbst in Überzahl standen sich die Grün-Weißen selbst im Weg und marschierten mit 12:13, der eingewechselte Srsen traf 23 Sekunden vor der Pause, in die Kabine.

Im zweiten Durchgang zeigte die MT sich kaum noch beeindruckt von den drei Rechtshändern der Gäste. Wetzlar fand keine Lösungen für die gute Deckung der Gastgeber - und so beorderte Matschke sein Team bereits nach fünf Minuten zur Auswertung an die Seitenlinie. Die besprochene Konzeption funktionierte zwar im folgenden Angriff, aber die HSG spielte insgesamt zu fehlerhaft. Matschke wechselte im Rückraum munter durch, probierte etliche Formationen aus, doch der zündende Effekt blieb aus. Melsungen nutzte die Fehler der HSG aus und legte in der 41. Minute auf 19:14 vor.

Wetzlar agierte phasenweise zu unkonzentriert, wirkte platt und ideenlos. Melsungen baute die Führung bis auf 23:17 aus. In den letzten sieben Minuten setzte Matschke alles auf eine Karte, spielte vorn sieben gegen sechs und hinten drei gegen drei. Es nutzte jedoch alles nichts, elf technische Fehler und nur 44 Prozent erfolgreiche Angriffe machten letztlich den Unterschied. So konnte es sich MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo in den letzten drei Minuten leisten, seine fünf Nachwuchstalente einzusetzen.

MT Melsungen: Heinevetter, Simic; Kühn (6), Reichmann (6/4), Arnarsson, Allendorf (5), Gomes (3), Kalarash, Häfner (6), Sahin, Hörr (1), Petersson, Fuchs, Kuntscher, Drosten.

HSG Wetzlar: Suljakovic, Komok; Srsen (2), Nyfjäll (2), Boczkowski, Klimpke (1), Mirkulovski, Danner, Weisgerber (3), Holst (3/3), Fredriksen, Forsell Schefvert (5), Okpara, Mellegard (3), Rubin (3), Novak.

SR: Hannes/Hannes (Aachen/Frankfurt). - Z: 3897. - Zeitstrafen: 10:6 Minuten. - Siebenmeter: 4/4 - 4/3.

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Melsungens Michael Allendorf lässt HSG-Keeper Gennadiy Komok keine Chance. FOTO: ANDREAS FISCHER © Red

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