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Bühne frei fürs nächste Derby

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Von: Peter Froese

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Im Waldstadion messen heute der neu zusammengestellte Kader des FC Gießen und der FSV Fernwald ab 19 Uhr die Kräfte. © Harald Friedrich

Der personell erneuerte FC Gießen will sich beim ersten Saison-Heimspiel von seiner besten Seite zeigen, der FSV Fernwald um Last-Minute-Neuzugang Niclas Mohr mit seiner Gießener Elf die Auftakt- Niederlage wettmachen - beide Trainer sprechen vor dem heutigen Derby der Fußball-Hessenliga mit Respekt voreinander.

Bühne frei für’s nächste Derby! Nach dem torlosen Unentschieden zum Saisonstart beim SC Waldgirmes zeigte sich der Trainer des FC Gießen, Daniyel Cimen, mit der Leistung seiner neuformierten Elf zufrieden. »Wir sind mit unserer Vorgeschichte, eine komplett neue Mannschaft zu finden, gut umgegangen.«

Vor dem heutigen ersten Saison-Heimspiel im Waldstadion gegen den FSV Fernwald (19 Uhr) sagt Cimen: »Wir müssen uns im letzten Drittel verbessern und unsere Chancen besser ausspielen. In der Defensive haben wir bis auf einen individuellen Fehler, der fast zu einem Gegentor geführt hatte, sehr gut gestanden.«

Über den lokalen Kontrahenten aus Fernwald sagt Cimen: »Der FSV verfügt über eine eingespielte Truppe und hat sich punktuell gut verstärkt. Mit Tom Woiwood haben sie einen echten Torjäger in ihren Reihen und auch David Siebert und der Winterneuzugang Johannes Hofmann haben die Qualität des FSV deutlich verbessert. Fernwald hat ein lauf- und zweikampfstarkes Team, das gut gegen den Ball arbeitet. Die einzelnen Spieler haben unterschiedliche Qualitäten, sodass es schwer ist, den FSV auszurechnen.« Mit Deniz Vural steht ein Spieler im Team des FC-Trainers, der in der vergangenen Saison noch das FSV-Trikot getragen hatte.

Die Gäste mussten zum Auftakt eine 1:3-Heimniederlage gegen den SV Steinbach quittieren und können damit nicht mit dem erhofften Rückenwind auftreten. »Wir waren zwar zu Beginn gut im Spiel und hatten fünf, sechs erfolgsversprechende Durchbrüche. Hier haben wir aber im Abschluss die nötige Effektivität vermissen lassen und mussten quasi mit der ersten gefährlichen Aktion des Gegners den Rückstand hinnehmen«, räumte Übungsleiter Daniyel Bulut ein.

»Meiner Mannschaft haben stets die entscheidenden fünf Prozent gefehlt.« Der FSV-Trainer, der zu Zeiten des VfB 1900 Gießen auch schon auf der Trainerbank im Waldstadion gesessen hat, will die Gelegenheit zur sofortigen Wiedergutmachung nutzen. »Ein Derby hat seine eigenen Gesetze. Nahezu jeder unserer Spieler hat schon einmal in Gießen gespielt, wobei der ein- oder andere dort nicht mit Blumen verabschiedet wurde«, baut Bulut neben den fußballerischen Qualitäten seiner Elf auch auf die psychologische Komponente bei seinen Spielern.

»Wir wissen, was wir wollen und was wir können. Dies haben wir am vergangenen Samstag nicht abgerufen. Es gibt keine einfachen Gegner. In der Hessenliga gewinnt das Team, was weniger Fehler macht und die wenigen Fehler des Gegners bestraft. Wir wollen punkten, um im Falle eines verschlafenen Saisonstarts nicht gleich nacharbeiten zu müssen. Von Druck zu reden ist aber noch zu früh«, sagt Bulut. Der FSV-Trainer hat sich durch Videostudium einen Eindruck vom FC-Auftritt in Waldgirmes verschaffen können. »Der FC hat einen guten Eindruck gemacht und wollte an diesem Tage etwas mehr. Mit Fink, Calabrese, Vural, Kireski und Abdel-Ghani hat der FC eine Reihe von Spielern in seinen Reihen, die wissen, wie man Fußball spielt. Zudem rechne ich damit, dass Denis Mangafic im zentralen Mittelfeld wieder dabei sein wird«, ist Bulut auf alles vorbereitet.

Personelles: Bei Mittelstürmer Aykut Öztürk konnte Cimen vorsichtige Entwarnung geben. »Das MRT hat gezeigt, dass der befürchtete Außenbandriss nicht eingetreten ist. Wir reden nun von einer Zerrung bzw. Überdehnung. Hier müssen wir von Tag zu Tag schauen. Ich möchte einen Einsatz von Aykut Öztürk aber nicht kategorisch ausschließen.«

Der FC-Trainer wird aller Voraussicht nach auch wieder auf seinen Regisseur im Mittelfeld, Denis Mangafic, zurückgreifen können. »Die Schwellung ist aus dem Knöchel raus und er hat wieder mit der Mannschaft trainiert«, so Cimen. Auf der Ausfallliste des FC steht dagegen David Toprak, den Knieprobleme plagen, und Ryan Hagley, der sich im Aufbautraining befindet. Die A-Jugendlichen Max Behnen, Mika Funk, Mika Gärtner und Noah Tafferner sollen in dieser Saison ein fester Bestandteil der ersten Mannschaft sein und bei ihr einmal in der Woche mittrainieren. »Wir wollen sie fordern und fördern. Ein Einsatz bei der zweiten Mannschaft ist dagegen mit ihnen nicht geplant«, so Cimen.

Der FSV kann bis auf den Langzeitverletzten Kevin Göbel grundsätzlich aus dem Vollen schöpfen. »Die Spieler sind alle heiß auf das Derby und würden auch auf Krücken hinlaufen, um zu spielen. Dennoch werden wir bei der Aufstellung genau abwägen, was wir in so einer frühen Phase der Saison riskieren können«, spielt Bulut auf den zuletzt angeschlagenen Elmir Muhic sowie Last-Minute-Neuzugang Niclas Mohr, der trotz Trainingsrückstands gegen seinen Ex-Verein gerne auflaufen möchte, an.

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