Biebertal verballert glasklare Chancen
(fjd). Keinen Boden gutmachen konnten am siebten Spieltag der Schach-Verbandsliga Nord die Biebertaler Schachfreunde, die mit dem 3,5:4,5 gegen Matt im Park Frankfurt die sechste Niederlage im siebten Spiel kassierten. An diesem Sonntag ab 14 Uhr kommt es in der Mehrzweckhalle Fellingshausen zum »Abstiegs-Gipfel« zwischen dem Vorletzten Biebertal (2:
10 Punkte) und Schlusslicht SC Bad Nauheim (1:11).
SC Matt im Park Frankfurt - Sfr. Biebertal 4,5:3,5: Entgegen dem Spielplan einigten sich beide Teams darauf, den Wettkampf in Biebertal auszutragen, da Matt im Park kein Spiellokal zur Verfügung stand. Biebertal verballerte erneut glasklare Chancen durch verunglückte Abschlüsse, sodass nach fünfstündigem Kampf eine 3,5-4,5-Niederlage stand. Rückkehrer Alexander Lähnwitz verfügte im Schwerfigurenendspiel über einen gesunden Mehrbauern, nachdem er zuvor die durch Bauernopfer forcierte kurzzeitige Initiative des Matt-im-Park-Akteurs Georgios Kapsoulis mit präziser Verteidigungsarbeit neutralisiert hatte. Den vollen Zähler vor Augen, übersah Lähnwitz die Möglichkeit seines Kontrahenten, mittels Dauerschach das Unentschieden zu erzwingen. Duplizität der Ereignisse war von Brett drei zu vermelden, wo Andreas Barth in der Englischen Partie den rückständigen d6-Bauern von Widerpart Björn Andreas etwas zu früh verspeiste, sodass Letzgenannter durch Vereinfachungen den Übergang in ein Dame-Leichtfiguren-Endspiel erzwingen konnte. Hier war die Verwertung des weißen Mehrbesitzes kaum noch möglich. Remis Nummer drei ging auf das Konto von Florian Hahn, der als Nachziehender im Sizilianer keine Mühe hatte, gegen Bergit Bartels Ausgleich zu erlangen.
Nach seiner Glanzpartie in der Runde zuvor war für Philipp Risius der graue Liga-Alltag wieder eingekehrt. Bereits kurz nach dem Gongschlag zur ersten Runde bekam Risius durch den Einschlag auf f7 einen Kopftreffer verpasst, wodurch der schwarze König ohne Mundschutz durch die Ringfläche taumelte. Beinahe zwangsläufig wurde Risius wenige Sequenzen später per Fesselungsmotiv um eine Leichtfigur erleichtert, sodass der Zeitpunkt gekommen war, das Handtuch zu werfen. Am weißen Raumvorteil zu knabbern hatte Fabian Bietz (Brett vier). Nachdem er mehrere Mattdrohungen von Heiko Wild parieren konnte, flog in Zeitnot als Spätfolge eines fehlerhaften Schachgebotes eine schwarze Leichtfigur über Bord. Zäheren Widerstand leistete Tobias Blaschke am Spitzenbrett gegen Frankfurts Karsten Wanie, der aus der Skandinavischen Partie mit 3... Dd6 eine leichte Initiative am Königsflügel ausübte. Trotz schwarzem Mehrbauer schien der Partieausgang bis ins Endspiel offen, da beide Partien auf dem jeweils anderen Flügel ihre Freibauern ins Rennen schickten.
Geballte Frauen-Power entfachte Biebertal an den letzten beiden Brettern, wo sowohl Franziska Blaschke als auch Julia Peschel Partiegewinne verbuchten. Erstgenannte etablierte bereits im frühen Mittelspiel gegen den allzu hastig ziehenden Andreas Zimpfer einen gedeckten Freibauern auf d6, der weite Teile des schwarzen Spiels lahmlegte. Die verzweifelten Aktionen des Nachziehenden am Königsflügel konnte Blaschke parieren und mit dem infernalen Freibauern-Duo auf d7 und c7 (!) die eigenen Trumpfkarten ausspielen.
Matt im Park Frankfurt - Biebertal 4,5:3,5: Brett 1: Wanie - Tobias Blaschke 1:0; 2: Schröder - Risius 1:0; 3: Andreas - Barth remis; 4: Wild - Bietz 1:0; 5: Kapsoulis - Lähnwitz remis; 6: Barthel - Hahn remis; 7: Zimpfer - Franziska Blaschke 0:1; 8: Marchese - Peschel 0:1.