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Besuch in der »Filiale«

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Von: Markus Röhrsheim

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(mro). Zum Abschluss der englischen Woche reist Handball-Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg ins Oberfränkische. Am Samstagabend um 19.30 Uhr kommt es in der HUK-Coburg-Arena beim Aufeinandertreffen mit dem gastgebenden Erstliga-Absteiger HSC 2000 Coburg zum Wiedersehen mit etlichen Bekannten.

Pokalspiel: Es bleibt dem jungen Team von Trainer Johannes Wohlrab nicht viel Zeit, die Eindrücke der Pokal-Begegnung mit Erstligist Göppingen vom Mittwochabend zu verarbeiten. »Am Sonntag können sich die Jungs der Familie widmen. Montag ist Reha-Training und wir gehen auch schon locker an den Ball. Am Dienstag müssen wir dann kompakt Videostudium und Abwehr/Angriff machen. Donnerstag arbeiten wir regenerativ und am Freitag dann wieder taktisch und technisch«, gab der Coach schon nach der Partie gegen Elbflorenz den gestrafften Wochen-Fahrplan vor.

TVH-Filiale: Seit der - laut TVH-Umfrage in den sozialen Medien - Hüttenberger Trainer des letzten Jahrzehnts, Jan Gorr, 2013 in Coburg angeheuert hat, stehen in der Vestestadt traditionell Ex-TVH- Akteure unter Vertrag. Neben dem seit dem letzten Jahr als Geschäftsführer agierenden Gorr hat mit Ex-Spieler und -Trainer Alois Mraz ein Übungsleiter mit mittelhessischer Vergangenheit die sportliche Verantwortung. Und kann im Team weiter genauso auf Florian Billek zählen wie auf Merlin Fuß und Dieudonne Mubenzem. Während die beiden Halbrechten bekanntlich im Sommer aus Hüttenberg zum HSC wechselten, geht Billek bereits in die achte Saison in Coburg und ist weiterhin der Topscorer, wie auch sein Platz in den Topten der letzten Bundesliga-Saison eindrucksvoll beweist.

Formkurve: Coburg startete mit zwei Heimsiegen gegen den TV Großwallstadt und Bayer Dormagen in die Runde. Aus den Auswärtsspielen bei Aufsteiger Hansa Rostock und Mitabsteiger TuSEM Essen musste die Truppe von Trainer Alois Mraz aber mit leeren Händen nach Hause fahren. Die Gastgeber konnten die ganze Woche weiter daran arbeiten sich einzuspielen, da sie als Bundesliga-Tabellenletzter nicht im Pokal startberechtigt sind. Denn im Sommer wurde der halbe Kader bei acht Abgängen und sieben Neuverpflichtungen - die letzte mit dem litauischen National-Mittelmann Lukas Juskenas erst vor Wochenfrist - ausgewechselt. »Merlin hat einen fantastischen Einstieg gehabt und übernimmt gleich Verantwortung. Zudem muss unser Rückzug gut sein, speziell gegen Florian Billek. Und mit Tobias Vavrne kommt ein richtig guter Mittelmann dazu«, benennt Wohlrab die Coburger Stärken.

Der TVH ist famos in die Liga gestartet. 6:2 Punkte hatten bei diesem schweren Auftaktprogramm wohl nur die kühnsten Optimisten erwartet. Gespannt darf man sein, wie das junge Team die Belastung des Pokalspiels am Mittwoch wegsteckt. »Das ist das dritte Spiel in der englischen Woche. Da gehen die Spieler schon ein bisschen auf dem Zahnfleisch«, sieht Wohlrab die Gastgeber im Vorteil. Zumal Joel Ribeiro erst einmal fehlen wird. Nach seinem Pflichtspieldebüt gegen Dresden soll laut dem Hüttenberger Coach weiter Knorpel im Knie aufgebaut werden. Zudem muss sich der portugiesische Neuzugang einem kleinen Eingriff am Herz unterziehen. »Das legen wir jetzt zusammen und Joel kann zudem die Zeit nutzen, weiter sein Deutsch zu verbessern.«

Erwartungen: »Coburg hat natürlich den Belastungsvorteil. Wir sind Außenseiter und können befreit aufspielen. Der Druck liegt auf Seiten von Coburg«, sind für den TVH-Trainer die Vorzeichen klar. Jan Gorr, der den Hüttenberger Heimsieg gegen den HC Elbflorenz in der Halle sah, bewertet dies anders. »Heimatbesuch«, antwortete der HSC-Geschäftsführer schmunzelnd auf Nachfrage. Naheliegend auf dem Heimweg vom Freitag-Gastspiel in Essen. Aber sicher auch passend, um den kommenden Gegner zu beo-bachten.

»Ich erwarte ein aus-geglichenes Spiel. Hüttenberg hat sich sehr gut entwickelt«, lautet seine Erwartung. Damit es so kommt »brauchen wir eine bessere Chancenverwertung als im Pokalspiel. Wenn wir es schaffen, alles auf die Platte zu bringen, dann glaube ich auch fest daran, dass sich in Coburg die Chance ergibt«, schiebt Wohlrab nach.

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