Beissert Topscorer beim RSV

(aj) Mit einem standesgemäßen Erfolg über den Tabellenletzten Hot Rolling Bears Essen ist der RSV Lahn-Dill am Sonntagabend aus dem Ruhrgebiet nach Hause zurückgekehrt. Der amtierende deutsche Rollstuhlbasketball-Meister bezwang den sieglosen Aufsteiger am Ende deutlich mit 82:41 (22:9/47:22/64:31) ohne jedoch zu glänzen, wobei die Wetzlarer in der Sporthalle Nord-Ost krankheitsbedingt auf gleich beide Kapitäne verzichten musste.
Bereits am Freitag musste der britische Weltmeister Simon Brown passen, ehe ihm am Samstagmorgen Topscorer Thomas Böhme folgte. So starteten die Mittelhessen am frühen Sonntag ohne ihre beiden etatmäßigen Kapitäne. Diese Rolle übernahm Wetzlars Lokalmatador Mark Beissert und schöpfte daraus besondere Motivation: »Bei Mark hat man gesehen, wie viel Energie ihm die Rolle als Kapitän gegeben hat, er hat einen klasse Job gemacht, selbst und für die Mannschaft«, so Cheftrainerin Janet Zeltinger, die ohne die beiden Tempomacher mit Jannik Blair, Quinten Zantinge, Matthias Günthner, Rose Hollermann und Gaz Choudhry eine ungewöhnliche Starting Five auf das Parkett in Essen schickte.
Doch diese machte ihre Sache gegen den Underdog zu Beginn sehr ansehnlich, sorgte über Center Güntner und Weltmeister Choudhry schnell für das 6:0 (2.) und wenig später für das 11:2 (4.) aus Wetzlarer Sicht. Mit druckvollem und schnellem Spiel offenbarte sich so früh ein klarer Unterschied im Spiel des Ligaprimus gegen einen engagierten, aber individuell unterlegenen Gastgeber. Nach einem 16:3-Lauf zum 38:12 (16.) zu Beginn des zweiten Viertels durch den Topscorer Beissert gingen beide Seiten mit einer 47:22-Führung des RSV in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie in Anbetracht der komfortablen Führung beim RSV Lahn-Dill dann etwas, lediglich unterbrochen durch temporäre Läufe der Gäste aus Hessen. So war es erneut das Duo Beissert und Center-Kollege Reo Fujimoto, die für das 53:25 (23.) verantwortlich zeichneten, ehe wieder drei Minuten Flaute in den Offensivbemühungen folgten. Das gleiche Bild dann auch zu Beginn des vierten und letzten Spielabschnitts, als mit sinkender Konzentration es bis zur 33. Minute dauerte, ehe Gaz Choudhry mit fünf Korberfolgen in Serie für Szenenapplaus vor allem unter den mitgereisten Fans des 14-fachen Deutschen Meisters sorgte.
»Wir haben die Sache hier gut gemeistert und eine starke Intensität in die Partie gebracht. Neben Mark Beissert hat mir vor allem Peyman Mizan gefallen, der eine ganz starke Defensive gespielt hat. So konnten wir die erneute personelle Umdisponierung kompensieren und freuen uns jetzt auf die internationale Bühne in Wien«, so Janet Zeltinger nach der Partie.
Für den RSV Lahn-Dill heißt es nun, zwei Tage durchzuatmen, die leichten Blessuren und Erkrankungen hinter sich zu lassen und in Vollbesitz seiner Kräfte in die österreichische Hauptstadt Wien zur Champions-League-Gruppenphase aufzubrechen.
Essen: Briel (16), Knippelmeyer (13/1 Dreier), van Raamsdonk (10), Kaijen (2), Biswane, Mitschke, Rundholz, Schaake, Wilkenmeyer.
Lahn-Dill: Beissert (28/1), Choudhry (23), Matthias Güntner (11), Fujimoto (8), Hollermann (6), Blair (2), Mizan (2), Zantinge (2), Weiß.