Aussetzer nicht korrigiert bekommen

(jsg). Fassungslose Gesichter gab es in der Sporthalle Ost zuhauf in der ersten Halbzeit des Playdown-Spiels der U16-Bundesliga zwischen der BBA Gießen 46ers und den Young Tigers Tübingen. 30 Punkte Rückstand handelten sich die Gastgeber im zweiten Viertel ein, kamen aber zurück ins Spiel, um am Ende doch mit 88:92 zu verlieren.
Beim 0:4 machten sich die Gießener Zuschauer noch keine Sorgen, auch wenn es anderthalb Minuten brauchte, bis Max Bartylak nach einem Ballgewinn die ersten Punkte erzielte. In der Nachbetrachtung war allerdings schon da zu erkennen, wie die ersten 17 Minuten laufen sollten. Die früh angereisten Schwaben waren dennoch wacher und brachten mehr Energie auf das bereits verlegte ProA-Parkett der Osthalle. Vor allem Frido Schmidt war hellwach und sorgte im Alleingang für die Tübinger 11:6-Führung. Ein Dreipunktspiel von Cayden Lenz schien die Gießener ins Spiel zu bringen, doch es sollte das Gegenteil folgen.
Ballverluste und ungenaue Abschlüsse reihten sich bei den Lahnstädtern ein, während die Neckarstädter immer wieder gut zum Korb zogen und die freien Mitspieler fanden. Die erste zweistellige Führung erspielten sich die Young Tigers durch einen 16:0-Lauf, den auch die zweite Auszeit von Trainer Tobias Bender nicht unterband. 10:29 stand es nach acht gespielten Minuten. Auch wenn die Gastgeber noch zweimal scorten, Tübingen baute den Vorsprung mit zwei Dreiern auf 35:14 aus.
Auch im zweiten Viertel wandelte sich das Bild nicht, mit Ballverlusten leiteten die Hessen Schnellangriffe der Gäste ein, die so zur 43:14-Führung kamen. Danach spielten die Gastgeber konzentrierter, holten sechs Punkte in Serie auf, um sieben Zähler in Folge zu kassieren. Das 20:50 war der Tiefpunkt des Spiels und unter anderem mit drei Dreiern sorgte der 46ers-Nachwuchs dafür, dass es zur Halbzeit nur 34:55 stand.
Die Halbzeitansprache von Bender schien Wirkung zu zeigen, offensiv kamen seine Schützlinge so aus der Pause wie erhofft. Defensiv erzwangen sie zwar einige Ballgewinne, aber konnten bis zum 40:63 nicht verhindern, dass die Gäste ihr Punktekonto nach oben schraubten. Mit zwei Dreipunktspielen begann die Aufholjagd, die sich vor allem in den letzten drei Minuten des Viertels deutlich machte. Ein Dreier von Tim Scherer leitete den Schlussspurt ein, der mit Fastbreaks und einfachen Punkten im 65:74-Viertelstand mündete.
Ein weiterer Bartylak-Distanztreffer sorgte für echte Tuchfühlung mit nur noch vier Punkten Rückstand. Die hohe Energie des dritten Viertels ging in der Folge allerdings wieder etwas verloren, und die BBA-Mannschaft musste sich die Punkte nun hart erarbeiten. Auch Tübingen traf wieder mehr, und der Abstand sprang zwischen vier und sechs Punkten hin und her. Ein Dreier von Oskar Jetter sorgte dafür, dass die Differenz wieder wuchs. Die Gießener schafften es nicht mehr, so zu scoren wie in der besten Phase - und so mussten sie sich 88:92 geschlagen geben.
Mit der Hypothek der Heimniederlage geht es am Sonntag zu den Tübingern, wo ein Sieg Pflicht ist, um nicht in die zweite Playdown-Runde zu müssen, wo der Abstieg droht. Trainer Bender möchte dabei »die zweite Halbzeit mitnehmen und mit dem positiven Eindruck ins zweite Spiel gehen«. - Gießen: Hegele 22, Bartylak 18/2, Haas 11/1, Hennig 8, Borgreffe 7, Lenz 7, Thormeier 6, Lockhart 3/1, Scherer 3/1, Wappelhorst 3/1, Meyer, Sutor.
