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Aufstieg perfekt

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Von: Sebastian Kilsbach

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TSV Grünberg II, Meister der Basketball-Oberliga (hintere Reihe von links nach rechts): Sandra Vetter (Tochter Ylva), Jennifer Rasch, Trainer Steffen Menz, Jasmin Spaar, Alva Hedrich, Carlice Poelstra, Jule Winterberg, Aimée Menz; vorne (von links nach rechts): Johanna Decher, Lynn Schmadel, Isabel Meinhart und Ann Katrin Förster. FOTO: PRIVAT © Red

(sks). Mit 17 Siegen aus 18 Spielen dominierte der TSV Grünberg II die Saison in der Damen-Basketball-Oberliga. Das Team von Coach Steffen Menz realisierte so den Regionalliga-Aufstieg.

Vor der Saison war das so nicht geplant. Mit einem Platz im oberen Drittel habe man zwar geliebäugelt, erinnert sich Menz. Gleich im ersten Spiel gegen Krofdorf-Gleiberg setzte es dann aber eine Niederlage: »Die Partie kam zu früh für uns, da waren wir noch nicht richtig im Modus.« Das Feintuning habe noch nicht gestimmt, genauso wie die Rollenverteilung im Team. »Aber ab dann lief es immer besser«, so der Cheftrainer.

Krofdorf und Groß-Gerau, die auf den Rängen zwei und drei ins Ziel gehen sollten, seien weiter wichtige Gradmesser gewesen. Mit jedem neuerlichen Sieg sei das Selbstvertrauen des jungen Teams dann aber gewachsen.

Hervorheben will Menz dabei keine der Spielerinnen: »Das wird einem solchen Erfolg im Mannschaftssport nicht gerecht.« Von der engen Verzahnung zwischen Nachwuchsliga WNBL und zweiter Bundesliga profitierte der TSV II aber massiv: »Spielen lernt man nur durch spielen.« Im Training sei man fast immer zu zehnt, oft zu zwölft gewesen. Während die Saison Corona-bedingt acht Wochen pausierte - nur deshalb zog sich die Hauptrunde bis tief in den Mai - habe man verstärkt mit dem Zweitliga-Kader trainiert. Gegen dort agierende Teilprofis wie die US-Amerikanerin Olivia Nash oder die Finnin Venla Varis konnten sich die Menz-Schützlinge so »profilieren und aufreiben.«

Topscorerin wurde am Ende Isabell Meinhart (14,9 Punkte), die im Saisonverlauf teilweise zur ersten Mannschaft hinzugezogen wurde. Lena-Kristin Riedel und Elisa Dapper markierten ebenfalls jeweils über 14 Punkte im Schnitt. Grundlage für die Meisterschaft war für Menz aber die konsequente Verteidigung: »Wir haben immer Mann-Mann gespielt« - ein Novum in einer Liga, in der die Zonenverteidigung dominiert. Generell sei die Spielphilosophie in allen Grünberger Abteilungen in ihren Grundzügen ähnlich, weshalb die Spielerinnen trotz der hohen Doppel- und Dreifachbelastung im System weiter reiften.

Vieles ist noch im Unklaren

So soll es gerne auch in der Regionalliga weitergehen, für die Menz als Coach bereitstünde. Die Voraussetzungen in Grünberg sind - auch nach dem Ligaverbleib der Zweitliga-Damen - auf dem Papier nach wie vor ideal. Da irritiert es, dass rund zwei Monate nach Ende der 2. DBBL-Saison noch keinerlei Neuigkeiten zur Kaderplanung durchgesickert sind. Während sich Varis kürzlich Erstligist Marburg anschloss, ist die Newsseite des Vereins verwaist. »Wir sind da etwas spät dran«, sagt Abteilungsleiter Manuel Jung auf Nachfrage dieser Zeitung. Wann mit Entscheidungen zu rechnen sei, wollte er aber offenlassen.

Neben diversen Weichenstellungen für die unterschiedlichen Teams betrifft das auch Coach René Spandauw, der Grünberg I mit einem furiosen Finish vor dem Abstieg bewahrt hatte. Welche Rolle der DBBL-Meistertrainer von 2009 und 2010 (Saarlouis) bei Grünberg zukünftig spielen wird, ist noch unklar.

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