Aufholjagd bleibt unbelohnt

Die HSG Wetzlar hat in der Handball-Bundesliga in einem umkämpften Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 29:30 (13:15) verloren und muss damit die erste Heimniederlage einstecken.
In einer hart umkämpften Handball-Bundesliga-Partie zwischen der HSG Wetzlar und den Rhein-Neckar Löwen erlebten die knapp 3000 Zuschauer in der Rittal-Arena bei der 29:30 (13:15)-Heimniederlage einen wahren Schlusskrimi. Sekunden vor Abpfiff stand es 29:30, und die Wetzlarer bekamen noch einmal den Ball. In buchstäblich letzter Sekunde konnte dieser im Löwen-Kasten untergebracht werden. Doch zum Missfallen aller HSGer entschieden die Schiedsrichter kurz zuvor auf Foulspiel gegen die Gäste. Somit zählte der umjubelte Ausgleich nicht, stattdessen bekamen die Mannen von Benjamin Matschke einen Freiwurf zugesprochen, den Stefan Cavor jedoch nicht verwandeln konnte. Somit blieb es am Ende bei einer äußerst knappen ersten Heimniederlage der Grün-Weißen, die jedoch nicht durch diesen letzten Wurf entschieden wurde.
»Wir haben heute am Anfang zu viele technische Fehler begangen. Die Löwen haben uns dann dafür bestraft«, erklärte Linksaußen Emil Mellegard die Niederlage. Überragender Mann auf Wetzlarer Seite war am Sonntag Torhüter Anadin Suljakovic, der mit 14 Paraden die Gäste teilweise zur Verzweiflung brachte, die Niederlage am Ende aber auch nicht verhindern konnte.
Von Anfang an ging es zwischen beiden Toren hin und her, in Spielminute sechs verwandelte Maximilian Holst für die HSG einen Siebenmeter zum 3:3. In der 14. Minute wechselte Trainer Matschke dann Suljakovic für Till Klimpke im Tor ein. Beim Stand von 6:8 konnte dieser sich zum ersten Mal mit einer Parade auszeichnen (14.). Bis zur Halbzeit wehrte er weitere sechs Würfe ab. Erstmals in der 29. Minute konnten die Gäste ihre Führung auf vier Tore Vorsprung ausbauen (15:11). Auf HSG-Seite mussten dagegen zahlreiche technische Fehler und somit Ballverluste beklagt werden. In der 30. Minute waren es dann Lars Weissgerber und Felix Danner, die den Rückstand auf 13:15 verkürzten.
Nach dem Seitenwechsel ging es ähnlich wie in der ersten Halbzeit weiter. Das Matschke-Team leistete sich weiter einige Ballverluste, die die Mannheimer gnadenlos ausnutzten, obwohl Torhüter Suljakovic in den zweiten 30 Minuten weitere sieben Paraden hinlegte. Langsam bauten die Gäste ihren Vorsprung aus. Dabei spielte Juri Knorr für die Löwen immer stärker auf und kam am Ende auf sechs Treffer. Auf HSG-Seite stemmte sich vor allem Lenny Rubin mit fünf Toren in der zweiten Hälfte gegen die drohende Niederlage.
In den letzten fünf Spielminuten bäumten sich die Wetzlarer mit ihre lautstarken Fans im Rücken noch einmal auf und kamen durch Weissgerber (56., 28:30) und Cavor (58., 29:30) wieder heran. Letztlich reichte es dann jedoch nicht mehr für einen Punktgewinn, der allemal drin gewesen wäre.
»Wir hatten Glück mit der letzten Aktion. Wahrscheinlich hätten die Schiedsrichter da auch Siebenmeter geben können«, erklärte ein erleichterter Gäste-Trainer Klaus Gärtner. Auf der anderen Seite war Matschke über die knappe Niederlage enttäuscht: »Es war eine fantastische Atmosphäre. Wir haben alles, was wir im Köcher hatten, gegeben, haben aber am Ende gegen eine tolle Mannschaft verloren.«
Emil Mellegard bleibt bis 2024
Bereits vor dem Spiel hat die HSG Wetzlar mit dem schwedischen Neu-Nationalspieler Emil Mellegard dessen Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre bis Juni 2024 verlängert. Der Linksaußen war im Sommer 2020 vom schwedischen Erstligisten Redbergslids IK zum hessischen Traditionsclub gewechselt.
»Emil Mellegard hat eine tolle Entwicklung genommen und wir freuen uns, dass wir unsere Ziele weiter gemeinsam verfolgen werden. Seine Vertragsverlängerung ist ein bedeutender Schritt, denn er ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Emil wird uns mit seiner dynamischen Spielweise noch viel Freude bereiten«, erklärt Geschäftsführer Björn Seipp.
Wetzlar: Klimpke, Suljakovic (1/14 Paraden); Srsen, Nyfjäll (2), Kusan, Mirkulovski, Danner (1), Weissgerber (5), Holst (1/1), Fredriksen (4), Forsell Schefvert (3), Mellegard (1), Rubin (6), Novak, Cavor (5).
Rhein-Neckar Löwen: Palicka, Späth; Katsigiannis, Schmid (6/2), Zacharias (1), Kirkeløkke, Diocou, Knorr (6), Helander (1), Abutovic, Abutovic, Lagergren (4), Groetzki (6), Horen (2), Gislason, Nilsson, Kohlbacher (4).
Im Stenogramm: Schiedsrichter: Brodbeck/Reich. - Zuschauer: 3063. - Zeitstrafen: Danner (17,), Kusan (22., 33.), Nyfjäll (36., alle Wetzlar); Helander (5.), Abutovic (5., 22., 60.), Schmid (39.), Gislasson (51., alle Löwen). - Siebenmeter: 1/1:2/2.