Auf geht’s zum Hessen-Derby!

(mn). Harry Lange, der Trainer des EC Bad Nauheim, weiß um die Bedeutung des Löwen-Spiels. »Und wer’s bislang noch nicht verinnerlicht hat, der spürt’s dann spätestens beim Warm-up.« 5000 Zuschauer werden am Freitag (19.30 Uhr) in der Eissporthalle am Ratsweg in Frankfurt erwartet, in hoher dreistelliger Zahl waren die Roten Teufel in der Vergangenheit dort unterstützt worden.
Die Bilanz spricht für den Außenseiter aus der Kurstadt. 16 von 28 Duellen in der Deutschen Eishockey-Liga 2 haben die Wetterauer gewonnen. In den Schatten des Top-Spiels (Erster gegen Dritter) rückt das Heimspiel am Sonntag (18.30 Uhr, Colonel-Knight-Stadion) gegen die Dresdner Eislöwen.
Man müsse zunächst einmal auf sich selbst schauen, sagt Harry Lange: »Die letzten drei Spiele haben mir über 60 Minuten nicht gefallen. Da müssen wir uns verbessern.« Die Aufgabe in Frankfurt sei »riesig. Wir müssen von Minute eins an bereit sein, laufen, Zweikämpfe annehmen und Lösungen finden«. Die Löwen seien eine »richtig gute Truppe, die zum Start richtig gutes Eishockey« gespielt habe. Dresden bezeichnet Lange derweil als »unangenehmenen Gegner«. Läuferisch stark, tief besetzt - »nicht das Dresden aus der Vorsaison. Und die Eislöwen waren in der Vergangenheit immer ein unangenehmer Gegner.« Von Kooperationspartner Köln wird Robin van Calster den Roten Teufeln wieder zur Verfügung stehen. Ob der zuletzt fehlende Christoph Körner als Außenstürmer neben den Top-Scoreren Taylor Vause und Tristan Keck wieder dabei ist, entscheide sich erst am Spieltag.
Die Löwen hatten DEL 2-Start-Rekord von sieben Siegen in Serie noch eingestellt. Dann kam die Niederlage in Bayreuth, die eine neue, alleinige Bestmarke verhindert hatte. Selbst die Kritiker im näheren Umfeld waren beeindruckt von den bisherigen Auftritten der Löwen, deren Transfers sich auf den Ausländer- und den deutschen Schlüsselpositionen gleichermaßen von der Konkurrenz abgehoben haben. Mit Rylan Schwartz und Dylan Wruck stehen zwei (eingedeutschte) Ex-DEL-Profis an der Spitze der Scorerliste, darunter folgt mit Ryan Moser ein weiterer gebürtiger Kanadier. Auf den Kontingentpositionen überzeugen neben Torwart Hildebrandt auch die letztjährigen DEL-Stürmer Matt Carey und Carson McMillan sowie Vorjahres-DEL-Verteidiger Bobby Raymond als Kopf der Defensive.
Den Eislöwen fehlte in den ersten Wochen die Konstanz, um eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Insbesondere fehlt der Reihe um Topscorer Jordan Knackstedt Entlastung. Die beiden Schweden-Stürmer Johan Porsberger (zwei Tore, zwei Assists) und David Rundqvist (ein Tor, ein Assits) können dem Team von Andreas Brockmann noch nicht den Stempel aufdrücken, wie man dies von Kontingentspielern erwartet. Kurios: Die Eislöwen haben bei eigener Unterzahl mehr Treffer erzielt (vier) als erhalten (zwei).