Auch über 400 m spitze

(lab). Im Südwest-Stadion in Ludwigshafen laufen die Leichtathleten vor einem »steinernen« Ambiente. Das Stadion wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und anschließend mit Kriegsschutt wieder aufgebaut - lediglich die erst 15 Jahre alte Haupttribüne hat einen neueren Glanz. In diesen Kessel begaben sich am Wochenende eine Handvoll Gießener Leichtathleten, um bei den süddeutschen Meisterschaften der Aktiven und der U18 anzutreten.
Darunter auch Jana Becker von der LG Wettenberg - die jedoch nicht auf ihrer Paradestrecke 800 m antrat, sondern nur die halbe Distanz lief. »Die 800 reichen jetzt erstmal«, gab Becker vor zwei Wochen die Richtung für die restliche Saison vor. Denn auch auf den 400 m ist Becker in Deutschland in der U18 an der Spitze, was sich in Ludwigshafen eindrucksvoll zeigen sollte: Im Zeitlauf am Samstagmittag lief Becker in 54,79 Sekunden zu Gold. Sie blieb damit nur drei Hundertstel über ihrer Saisonbestzeit aus dem Juni und zeigte, dass die Form auch nach den Saisonhöhepunkten noch stimmt. Die zweitplatzierte Laura Kuhn (TSV Schott Mainz), die 57,10 Sekunden brauchte, distanzierte sie auf über zwei Sekunden. Dritte wurde Amelie Brandl (57,18/TSV Zirndorf). Die 16-jährige Becker sammelte damit einen weiteren souveränen Titel ein. Jetzt sind die Meisterschaften für diese Outdoor-Saison vorerst beendet.
Während Becker in der Mittagssonne am Samstag gelaufen war, durfte ein Gießener Quartett erst ganz zum Schluss am Sonntag ran: Sebastian Kühn, Merle Hinz, Inga Lene Schneider und Jean Arisa gingen für den LAZ Gießen in der 4x-400-m-Mixed-Staffel an den Start. In 3:49,13 Minuten landete das Team auf Rang fünf - ein zufriedenstellendes Resultat. Sebastian Kühn war, obwohl er zuletzt länger angeschlagen gewesen war, ordentlich angelaufen und übergab in Position vier. Hinz gelang es daraufhin, die Staffel der LG Neckar-Enz auf Rang drei zu überholen - die allerdings auf Position drei mit Vincent Gnadt einen Mann gesetzt hatte, den Inga Lene Schneider ziehen lassen musste. Jean Arisa, der für den im Urlaub verweilenden Maximilian Rößler einsprang, sackte diese dafür wieder auf der Schlussrunde ein. Mit drei Sekunden über Saisonbestzeit war man im Rahmen der Möglichkeiten geblieben - ein Lauf in die Medaillen war außerhalb des Erreichbaren.