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Ammours WM-Countdown läuft

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Von: Ronny Herteux

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Adam Ammour mit Anschieber Benedikt Hertel auf dem Weg zum Junioren-WM-Titel. Jetzt will sich der Gießener Pilot auch bei der Elite-WM in St. Moritz beweisen. © Red

Die Weltelite kommt am Wochenende im mondänen St. Moritz zusammen, um den Weltmeister im Zweierbob zu ermitteln. Mittendrin der Gießener Adam Ammour, der sich das Ticket als Junioren-Weltmeister gesichert hat.

Auch wenn Adam Ammour vom TSV Klein-Linden sich seit zwei Wochen Junioren-Weltmeister nennen darf, der Höhepunkt von Winterberg wird an diesem Wochenende durch die Teilnahme an der Elite-WM in St. Moritz noch einmal getoppt. Denn dort steht mit Johannes Lochner und Francesco Friedrich die Crème de la Crème am Start, und natürlich wird auch das Drumherum noch einmal eine völlig neue Dimension für den Gießener annehmen, der zusammen mit Benedikt Hertel die 1722 Meter lange und jedes Jahr neu aufgebaute Bahn in St. Moritz mit ihren 13 Kurven und 8,14 Prozent Durchschnittsgefälle viermal zu meistern hat: zweimal am Samstag (ab 13 Uhr), zweimal am Sonntag (ab 13.15 Uhr).

Wir haben uns im Vorfeld mit dem 21-jährigen Sportsoldaten vom WRC Thüringen über seine Aussichten für das Rennwochenende auf der ältesten noch benutzten Natureisbahn der Welt unterhalten.

Sie starten am Samstag und Sonntag erstmals bei einer WM der Aktiven, inmitten der Stars der Szene wie Johannes Lochner, Francesco Friedrich oder Brad Hall. Steigt nun die Nervosität, oder haben Sie mit der WM-Qualifikation schon alles erreicht und lassen sich nicht verrückt machen?

Natürlich steigt die Nervosität, wenn man gegen die Besten antreten darf. Das Feld ist sehr stark und wir gehen das erste Mal in diesem Teilnehmerfeld an den Start. Irgendwo ist es auch eine Ehre, sich mit den Besten der Besten in meinem Sport messen zu dürfen.

Mit 21 Jahren und als frischgebackener Junioren-Weltmeister spielen Sie nun im Konzert der Großen mit, gibt es eigentlich Kontakte und einen Austausch zwischen den Europacup- und Weltcup-Teilnehmern?

Natürlich gibt es immer wieder Austausch, von den besten kann man viel lernen und im Normalfall hilft man sich auch gegenseitig. Am Ende starten wir alle für eine Nationalmannschaft.

Die WM findet in St. Moritz auf einer geschichtsträchtigen Strecke statt, erinnert sei an die Olympischen Spiele 1928 und 1948 sowie die WM 2013. Waren Sie schon einmal dort unterwegs?

Ich konnte in der vergangenen Saison schon ein paar Trainingsfahrten sammeln, weshalb ich mich auch ein wenig auf die Bahn einstellen konnte. Es ist natürlich trotzdem immer wieder eine Überraschung hier zu fahren, gerade weil es diese Strecke nur einmal gibt, wie sie hier steht und jedes Jahr ein kleines bisschen anders sein kann.

Die WM in St. Moritz wird nicht nach zwei, sondern in vier Läufen entschieden. Überdies ist die Strecke fast 400 Meter länger als jene in Winterberg, wo Sie jüngst den Junioren-Titel gewannen. Was bedeutet das für die Vorbereitung und die Rennen?

Für die Vorbereitung ändert sich nichts, es wird alles genau so vorbereitet wie sonst auch. Es ist ja sonst auch üblich, dass zwei Wettkampftage aufeinander folgen (2er- und anschließend 4er-Bob). Jetzt bleibt es halt nur beim 2er-Bob. Ohne Umgewöhnung auf den größeren 4er kann man vielleicht den einen oder anderen Fahrfehler vom Vortag ausmerzen. Zusammenfassend: Es ist eine Chance, es mindestens gleich gut, im Optimalfall besser zu machen.

Sie sind erst in der dritten Saison als Bobpilot unterwegs. Was muss in St. Moritz passieren, damit Sie im Anschluss sagen können: Es ist richtig gut gelaufen?

Wir haben in dieser Saison schon mehr erreicht, als wir uns zu Beginn vorgenommen haben. Also alles, was hier in St. Moritz passiert, ist ein Bonus, der egal wie es ausgeht oder was auch immer passiert, eine wertvolle Erfahrung für mich als Piloten und für mein Team ist. Ohne Druck und ohne große Erwartungen da reinzugehen ist ein großes Geschenk, das wir gerne annehmen. Wir versuchen in St. Moritz, das Beste draus zu machen.

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Trockenübung: Adam Ammour geht hier mit seinem »Vierer« den Startvorgang durch. © Red

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