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Alles gegeben - vergebens

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Von: Michael Schüssler

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Der Wiesecker David Kirchhoff setzt sich gegen die Saarbrücker Etienne Noel Mignot, Rhani Abdennour (r.) und Keeper David Mutter durch und trifft den Pfosten, den Abpraller verwertet Kevin Gleissner (nicht im bild) zum zwischenzeitlichen 1:1. © Harald Friedrich

Die TSG Wieseck hat am Samstag überragende Arbeit geleistet. 1500 Zuschauer, die weit vor dem Spiel für prächtige Stimmung sorgten, zig Helfer, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten, bildeten den Rahmen, doch am Ende hat es nicht für die B-Junioren der TSG gereicht, um dem Traum vom Aufstieg in die Bundesliga zu realisieren.

Aus der Traum von der Bundesliga. Im Rückspiel der Relegation zur B-Junioren-Bundesliga musste sich die TSG Wieseck am Samstag nach großem Kampf dem 1. FC Saarbrücken vor der tollen Kulisse von rund 1500 Zuschauern mit 2:3 geschlagen geben. Nach dem 0:2 im Hinspiel in der Vorwoche jubelten nun in Wieseck die Spieler des 1. FCS mit zahlreichen Fans, während die Akteure von TSG-Trainer Deniz Solmaz stellenweise mit den Tränen ob dieser verpassten Chance zu kämpfen hatten.

»Das war ein Mega-Event. Das war einfach nur top. Wir haben eine überragende Saison gespielt. Und wenn ich die beiden Spiele betrachte, dann hatten wir insgesamt die besseren Chancen. Aber Saarbrücken war brutal effektiv«, sagte Deniz Solmaz, der nach dem Spiel seine Jungs trösten musste.

Bei brütender Hitze kamen die Saarländer besser ins Spiel - und so war das 1:0 nach 14 Minuten durch Tim Walle verdient. Mit dem Rückstand hatte die TSG zu kämpfen, es dauerte, bis man ins Spiel fand. »In der ersten Halbzeit haben wir keinen Zugriff gehabt«, konstantierte Solmaz. So richtig gute Aktionen waren für seine elf dementsprechend Mangelware. Kevin Gleissner hatte mit einem Kopfball Pech, ansonsten wurden die TSG-Angriffe zumeist frühzeitig unterbunden. Vor allem Andy Breuer im zentralen Mittelfeld des 1. FCS bot hier eine überragende Vorstellung.

Doch nach dem Wechsel wirkte die TSG den Tick frischer, vor allem David Kirchhoff erwies sich als unermüdlicher Antreiber. Er war es auch, der maßgeblich am 1:1 beteiligt war. Er hatte sich durchgetankt, dann aber nur den Pfosten getroffen, doch Kevin Gleissner stand goldrichtig und staubte ab. Doch die Freude währte nicht lange, die Saarländer hatten in Person von Tim Walle die passende Antwort parat, der nach 57 Minuten für die erneute Führung des Gastes sorgte. Doch die Solmaz-Elf kämpfte weiter - und das zahlte sich mit dem 2:2 durch Mohamed Walid Haddou nach Vorarbeit von Gleissner aus. Der hatte sich zuvor im Zweikampf gegen Breuer stark behauptet. Für die Nummer 10 des 1. FCS war dann Schluss, denn der hatte schon zuvor mit Wadenkrämpfen zu kämpfen, nun ging nichts mehr. Er musste raus, der Gast verlor seine Ordnung im Mittelfeld, stellte auf eine Fünferkette in der Abwehr um. Nicht nur Gleissner bot sich die Chance zur Führung, doch es fehlte nicht nur ihm einfach das gewisse Quäntchen Glück.

In der Schlussphase wurde es hektisch, ein TSG-Akteur sah die »Ampelkarte« nach einem Foul im Strafraum, doch Walle verschoss den Strafstoß. Kurz danach kochten die Emotionen hoch, ein weiterer TSG-Spieler sah nach einem Gerangel Rot, ehe in der Nachspielzeit Louis Kessler noch den Siegtreffer für Saarbrücken gelang - was die Effektivität der Saarländer unterstrich. Das Schlusswort gebührt Wiesecks David Kirchhoff zum verpassten Aufstieg: »Ärgerlich!«

TSG Wieseck: Kandic; Kaan, Topali, Hahn, Schäfer, Henkel (ab 80.+1 Honemann), Dervishi, Kirchhoff, Garcia Perez (ab 51. Haddou), Koch (ab 66. Bauer), Gleissner.

1. FC Saarbrücken: Mutter; Curto, Rhani, Jubelius, Mignot, Sahin (ab 41. Tuttolomondo), Breuer (ab 73. Sahan), Kloster (ab 51. Schneider), Keßler, Schmelzer, Walle (ab 80.+4 Weibel).

Im Stenogramm: Schiedsrichter: Jonas Fischbach (Freudenberg). - Zuschauer: 1500. - Torfolge: 0:1 (14.) Walle, 1:1 (52.) Gleissner, 1:2 (57.) Walle, 2:2 (72.) Haddou, 2:3 (78.) Keßler. - Bes. Vorkommnis: Walle (75.) verschießt Foulelfmeter.

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Freud und Leid: Die Saarbrücker Sahan Vakkas und Abdennour Rhani (r.) liegen sich glücklich in den Armen, Trainer Deniz Solmaz (l.) und seiner TSG Wieseck steht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. © Harald Friedrich
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Knapp 1500 Zuschauer sorgen in Wieseck für eine prächtige Stimmung, mit dem besseren Ende für den 1. FC Saarbrücken. Hier wird der Wiesecker Luan Perez Garcia vom Saarbrücker Andy Breuer (l.) verfolgt. Rechts TSG-Spielführer Felix Hahn. © Harald Friedrich

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