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Albas »Tritt in den Hintern« für Bayern München

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Andrea Trinchieri © Imago Sportfotodienst GmbH

(sid). Andrea Trinchieri ist ein Freund klarer Worte, zumal, wenn es nichts zu beschönigen gibt. »Wir wurden in den Hintern getreten«, sagte der Trainer der Basketballer von Bayern München nach dem ersten von maximal fünf Finalspielen um die deutsche Meisterschaft. Der Tritt kam spät, aber dafür umso heftiger, in Runde eins gingen die Gäste bei Alba Berlin mit 73:

86 k.o.

Tatsächlich ging der Tritt nicht nur vom amtierenden deutschen Meister aus: Die Bayern lagen vorne, leisteten sich aber im letzten Viertel sechs Turnover und gaben die letzten zehn Minuten mit 11:25 ab. »Gratulation an Alba«, sagte Trinchieri, »sie verdienen den Sieg, weil sie in den letzten sieben Minuten ihre beste Leistung gezeigt haben.« Seine Mannschaft? »Kein gutes Spiel.«

Warum es vor allem am Ende nicht so lief, darüber gingen die Meinungen bei den Münchnern auseinander. »Wir haben vor 48 Stunden gespielt und hatten physisch und psychisch keine Energie mehr«, sagte Trinchieri unmittelbar nach dem Spiel am Freitagabend. Das Argument leuchtete ein, schließlich hatten sich die Bayern erst am Mittwoch im fünften Halbfinal-Spiel gegen Bonn durchgesetzt.

Andreas Obst, mit 17 Punkten treffsicherster Spieler der Münchner, sah das mit der Belastung aber ein wenig anders als sein Coach. »Ich hatte nicht das Gefühl, dass uns die Kraft gefehlt hat«, sagte er bei MagentaSport, denn: »Wir haben die ganze Saison schon so durchgespielt. Wir müssen einfach im Kopf ein bisschen smarter sein und das Spiel bis zum Ende spielen.«

Das mit der Cleverness sahen die Berliner im vierten Finalduell der großen Rivalen nach 2018, 2019 und 2021 ähnlich. »Vorne haben wir sehr smart gespielt«, urteilte Johannes Thiemann über das letzte Viertel, und hinzu kam: »Wir haben es mit sehr, sehr starker Defense gestartet und beendet.« Besonders ertragreich war die Phase, in der Alba mit einem Run von 18:3 Punkten auf 79:68 davonzog.

»Uns ist«, betonte Trinchieri daher, »ganz sicher der Treibstoff ausgegangen«. Im Gegensatz zu den Münchnern, die mit einem knappen Vorsprung (62:61) in das letzte Viertel gegangen waren, hatten die Berliner sieben Tage Pause gehabt. Und doch widersprach auch Geschäftsführer Marko Pesic dem Trainer: »Es spielt einfach keine Rolle. Wir haben jetzt das Endspiel und maximal fünf Spiele.«

Runde zwei findet morgen (19.00 Uhr/MagentaSport) in München statt, und Berlins Trainer Israel Gonzalez weiß, wozu Bayern imstande ist: »Sie waren schon oft in solchen Situationen und haben die Erfahrung, um sie zu lösen. Im nächsten Spiel wird es nochmal schwieriger für uns.« IMA

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