Abstieg des NSC besiegelt

(ria). Zwei Heimspiele gegen Teams aus der vorderen Tabellenhälfte standen am Wochenende für das Oberliga-Herrenteam des NSC Watzenborn-Steinberg auf dem Tischtennis-Programm. Während am Samstag der TTC Langen stark ersatzgeschwächt anreiste und die Punkte in Pohlheim lassen musste, reiste tags darauf der Tabellendritte Biebrich in Bestbesetzung an.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten ließ der Favorit den Gastgebern letztlich keine Chance. Bei drei noch ausstehenden Partien hat der NSC nun auch rechnerisch keine Chance mehr, den Relegationsplatz noch zu erreichen und muss mal wieder in die Hessenliga absteigen.
NSC Watzenborn-Steinberg TTC Langen 6:4: Auch wenn die Gäste stark ersatzgeschwächt und mit einem Debütanten an der Platte standen, war der NSC gewarnt: »Das sind alte Hasen, die zurzeit häufiger in der Halle zum Training stehen als wir«, so Kapitän Stefan Harnisch, der an Rückenproblemen laboriert und entsprechend sein volles Potenzial derzeit nicht abrufen kann. Trotzdem startete er mit einem Doppelsieg an der Seite von Jakob Armbrüster in die Partie, beim 11:5, 11:4, 9:11, 11:7 leisteten sich die beiden nur im dritten Satz einen kurzen Durchhänger. Dagegen brauchten Fabian Moritz/Dennis Grötzsch eine längere Anlaufzeit. Erstmals im Doppel zusammen, drehten sie einen 0:2-Satzrückstand noch zur wichtigen 2:0-Führung nach den Doppeln (8:11, 8:11, 11:7, 11:8, 11:7). Harnisch unterlag in drei Sätzen (8:11, 7:11, 10:12), Moritz musste nach souveränem Auftakt kämpfen, bis mit seinem 11:4, 11:4, 8:11, 15:13 der dritte Punkt für das Team verbucht war.
Im zweiten Paarkreuz siegte Armbrüster souverän (11:6, 11:3, 11:6), während Grötzsch eine deutliche Niederlage kassierte (6:11, 3:11, 8:11). Zweiter Einzeldurchgang, erstes Paarkreuz, gleiches Bild: Moritz gewann nach verlorenem Auftaktsatz dann doch sicher (8:11, 11:3, 11:5, 11:6), während Harnisch seinen Beschwerden Tribut zollen musste (8:11, 3:11, 4:11).
Mit einer 5:3-Führung ging also das zweite Paarkreuz an die Platte, ein Matchpunkt fehlte noch zum zweiten Saisonsieg. Armbrüster gab sein Match nach 2:1-Satzführung noch aus der Hand (9:11, 11:9, 14:12, 7:11, 8:11) und auch Grötzsch musste nach 2:0-Führung noch in den Entscheidungssatz. Der wurde dann nichts für schwache Nerven, bis der Heimsieg dann doch noch unter Dach und Fach war (11:7, 16:14, 8:11, 4:11, 18:16).
»Diesmal schwach gespielt und trotzdem gewonnen. Das durfte auch nicht verloren gehen und hätte hinten nicht so knapp werden müssen«, so Stefan Harnisch anschließend erleichtert, nachdem sich sein Team in der Tabelle wieder an den TuS Kriftel herangeschoben hatte.
NSC Watzenborn-Steinberg TTC RW Biebrich 0:10: »Sonst sind die fast immer ersatzgeschwächt, aber zu uns kommen sie immer mit der vollen Kapelle«, grummelte Stefan Harnisch nach Blick auf die Aufstellung der Gäste. Er stand im Doppel wieder mit Fabian Moritz an der Platte und unterlag dem Ex-Bundesliga-Akteur Nico Stehle an der Seite von Penholderspieler Xiaojun Gao in drei Sätzen (8:11, 6:11, 8:11). Beim NSC war diesmal anstelle von Jakob Armbrüster Torsten Kirchherr im Aufgebot. Er und Dennis Grötzsch verpassten nach Führung in den Durchgängen vier (6:4) und fünf (9:6) letztlich knapp den möglichen Ausgleich (7:11, 11:7, 11:7, 7:11, 9:11). Moritz kam gegen einen zunächst fehlerlos agierenden Gao anfangs gar nicht zurecht, schien dann auf der Siegesstraße und gab im Entscheidungssatz nach 6:4-Führung das Match doch noch aus der Hand (5:11, 4:11, 11:8, 11:4, 7:11). »Wie kann man taktisch nur so dämlich sein«, schimpfte er, während Harnisch gegen Stehle in drei Sätzen unterlegen war, der sein Spiel mit einigen Netzrollern und Kantenbällen garnierte (4:11, 6:11, 6:11). Auch Kirchherr blieb ein Satzgewinn verwehrt (8:11, 9:11, 7:11).
Grötzsch erkämpfte eine 2:1-Satzführung, musste dann aber »abreißen« lassen (5:11, 11:9, 13:11, 6:11, 4:11). So stand es nach drei Fünfsatzniederlagen 0:6, die Partie war entschieden. »Dann war bei uns die Luft raus«, in den restlichen vier Partien blieben die Gastgeber ohne Satzgewinn. Moritz verlor das Spitzeneinzel gegen Stehle 8:11, 7:11 und 3:11. Harnisch verpasste gegen Gao nur knapp einen Satzgewinn (11:13, 10:12, 4:11). Bei Kirchher wurde es im dritten Satz knapp (4:11, 4:11, 11:13) und die letzte Partie von Grötzsch endete 11:13, 8:11, 8:11. »Ein 0:10 musste es nicht sein«, schaute Harnisch zurück. Der Relegationsplatz kann nun nicht mehr erreicht werden, der Abstieg ist damit eigentlich besiegelt, aber: »Mal sehen, wer von unten hoch will.« Bisher hat aus der Hessenliga nur der Gießener SV II Aufstiegswillen bekundet. Insofern kommt nächste Woche dem Match in Kriftel vielleicht noch Bedeutung zu.
