27:17 - Auswärtssieg !

Die Gastgeber stark ersatzgeschwächt. Egal! Die HSG Wetzlar hat mit dem 27:17 (12:5) beim Bergischen HC den ersten Auswärtssieg in dieser Bundesliga-Saison erzielt.
Im Nachholspiel beim Bergischen HC holte die HSG Wetzlar in der Handball-Bundesliga ihre ersten Auswärtspunkte der laufenden Saison. Beim 27:17 (12:5)-Erfolg stachen vor allem Keeper Till Klimpke mit 18 Paraden und einer Quote von fast 53 Prozent sowie Lenny Rubin heraus, der sechs Tore zum Sieg beitrug.
Das Spiel war eigentlich für den 16. Oktober terminiert, musste an diesem Tag aber in der 52. Minute abgebrochen werden, da ein Fan auf der Tribüne in der Uni-Halle Wuppertal beim Stand von 19:21 zusammengebrochen war und später im Krankenhaus verstarb. Gestern wurde in der Klingenhalle Solingen gespielt, in der die Gastgeber jedoch erheblich dezimiert an den Start gehen mussten. Zu den Verletzten Max Darj und Tomas Babak gesellten sich innerhalb von zwei Tagen vor der Partie noch Fabian Gutbrod, Linus Arnesson und Lukas Stutzke. »Und dann sitzen wir in der Kabine und überlegen, wie wir spielen wollen«, ließ Csaba Szücs die Zuschauer auf Sky am Innenleben der Mannschaft teilhaben. »In dieser Formation standen wir nicht mal im Training zusammen.«
Dennoch taten sich auch die Wetzlarer zu Beginn schwer. Technische Fehler auf beiden Seiten ließen keinen ordentlichen Spielfluss aufkommen. So dauerte es bis zur neunten Minute, ehe Stefan Cavor zum 3:1 traf. In der Folge flutschte es bei den Grün-Weißen besser. Tomislav Kusan besorgte per Dreierpack in der 13. Minute das 6:3 und zwang BHC-Coach Sebastian Hinze in seine erste Auszeit. Er forderte mehr Geduld bei den Abschlüssen ein und ordnete das Spiel sieben gegen sechs an.
Von Besserung auf Seiten der Bergischen Löwen jedoch keine Spur, allerdings kam Wetzlar langsam ins Rollen. Die Fehler der Gastgeber wurden besser genutzt und bis auf das zwischenzeitliche 4:7 des BHC waren nun die Gäste am Drücker. Gestützt vom gut aufgelegten Till Klimpke im Tor erhöhte die HSG auf 12:4, bis Tom Bergner mit dem Pausenpfiff auf 5:12 verkürzte. Wetzlar machte in einer turbulenten ersten Halbzeit in Summe weniger Fehler als die Gastgeber, die vor allem eine mangelhafte Wurfauswahl anboten.
Nach Wiederanpfiff waren die Löwen kaum wiederzuerkennen. Nach dem 13:5 von Kusan* war plötzlich jeder Wurf des BHC ein Treffer. Bis auf 9:13 arbeiteten sich die Gastgeber heran, ehe HSG-Trainer Benjamin Matschke deren Lauf unterbrach. »Wir kommen nicht gut aus der Kabine, wussten, dass wir noch mal zehn, 15 Minuten Vollgas geben müssen und damit den BHC kaputtmachen können«, schilderte Rubin auf Sky. »Das gelang uns nicht. Die haben dann ein paar einfache Tore gemacht, dann wird es noch ein bisschen eng.«
Im weiteren Verlauf zog Wetzlar die Zügel wieder an und bis zur 40. Minute auf 18:9 durch Domen Novak davon. Den Gastgebern war der Kräfteverschleiß nun deutlich anzumerken. Immer wieder Ballverluste und vergebene Chancen machten die Löwen mürbe. Rubin markierte beim 20:10 in der 40. Minute die erste Zehn-Tore-Führung der HSG. Auch der zwischenzeitlich eingewechselte Christopher Rudek im Tor des BHC konnte mit seinen vier Paraden den Siegeszug der Wetzlarer nicht mehr aufhalten.
»Wir haben es am Ende sehr souverän gemacht und man hat gemerkt, die waren ab der 40. Minute richtig platt«, so Rubin. So konnte sich die HSG auch einige Fehlwürfe erlauben. Am Ende steht ein verdienter 27:17-Erfolg zu Buche.
HSG-Trainer Benjamin Matschke konnte Alexander Feld, Tomislav Kusan und Felix Danner mehr Spielzeit einräumen und seine Außen Maximilian Holst und Lars Weissgerber schonen. Denn schon am Sonntag wartet die SG Flensburg/Handewitt als Gastgeber auf die Wetzlarer.
Bergischer HC: Rudek, Mrkva; Schönningsen (1), Weck (4), Leppich, Gunnarsson (2/2), Szücs (1), Damm (1), Bergner (2), Nikolaisen (1), Boomhouwer (3), Hansson (2), Schmidt ().
HSG Wetzlar: Klimpke, Suljakovic; Feld (1), Srsen (2), Nyfjäll (1), Kusan (4), Danner (3), Weisgerber, Holst, Fredriksen (1), Forsell Schefvert (1), Mellegard (2), Rubin (6), Novak (4), Cavor (2).
Im Stenogramm / SR: vom Dorff/vom Dorff (Kaarst). - Z: 1621. - Zeitstrafen: 2:2 Minuten. - Siebenmeter: 2/2:0/0.