Am Sonntag um 14.30 Uhr ist es endlich soweit. Die U19 der HSG Wetzlar empfängt in der Sporthalle Dutenhofen zum ersten Viertelfinalspiel um die deutsche Handball-Meisterschaft den TSV GWD Minden. Trainer Thomas Weber und seine Mannschaft freuen sich auf die Belohnung und die Verlängerung der Saison. »Ich denke, die Jungs haben sich gut erholt und jetzt sind wir mitten in der Vorbereitung für den großen Showdown.«
HSG Wetzlar U19 – TSV GWD Minden (Sonntag, 14:30 Uhr, Sporthalle Dutenhofen): Über Ostern hatte Weber den Jungs nach einer anstrengenden Runde mal freigegeben und konnte bisher keine negativen Auswirkungen feststellen. »Wir haben nichts zu verlieren, können nur gewinnen. Wer hätte gedacht, dass wir in dieser Saison Zweiter werden – eigentlich niemand«, schmunzelte er. Wetzlar ist wieder einmal unter den besten acht Mannschaften in Deutschland, allein das ist eine sehr gute Leistung. »Alles, was jetzt kommt, ist eine Zugabe, die sich die Jungs redlich verdient haben.«
Mit Minden kommt allerdings ein schwerer Brocken auf die Grün-Weißen zu. Der TSV ist in seiner Staffel souverän Meister geworden, hat 19 von 22 Spielen für sich entscheiden können. Schon allein deshalb schiebt Weber die Favoritenrolle den Gästen zu. »Aber wir haben ein Heimspiel und damit die Zuschauer im Rücken.« Nach ausgiebigem Videostudium ist Weber zuversichtlich, dass auch die Mindener schlagbar sind. Entscheidend wird vor allem sein, wie der jüngere Jahrgang der HSG, der mit solchen Spielen keine Erfahrung hat, mit der Atmosphäre und der Drucksituation umgeht. Bisher hat die Mannschaft gerade in Spielen, in denen sie nichts zu verlieren hatte, richtig gut Handball gespielt. War man hingegen zum Gewinnen verdammt, ist das oftmals in die Hose gegangen. »Daher bin ich eigentlich guter Dinge und hoffe, dass wir das Spiel so lange wie möglich offen gestalten können.« Weber selbst steht zum vierten Mal vor dieser Aufgabe und weiß genau, dass ein Sieg im Heimspiel bei den deutschen Meisterschaften unabdingbar ist. »Das ist die Erfahrung, die ich gemacht habe. Daher wäre es schön, wenn wir zu Hause mit vier Toren Vorsprung gewinnen könnten, dann ist auch im Rückspiel was drin.«
Gäste stark im Rückraum
Minden ist vor allem im Rückraum und am Kreis stark besetzt und hat gute Wechselmöglichkeiten. »Was die sehr gut machen ist, mit Tempo von hinten rauszukommen. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen.« Minden bevorzugt das Spiel über die erste und zweite Welle und geht gerne über die schnelle Mitte in den Angriff. Auch körperlich hat der Gegner einiges zu bieten, sodass eine gute Chancenverwertung das A und O für Wetzlar sein dürfte, sonst kassiert man schnell einfache Tore. »In der Abwehr müssen wir sehr viel ackern, weil Minden technisch gut ausgebildet ist und kaum technische Fehler macht.« Der Ball läuft gut durch die TSV-Reihen, Passfehler erlauben sich die Mindener nur sehr wenige. »Das müssen wir gut verteidigen, das wird anstrengend«, weiß Weber. Aber unter den besten acht Mannschaften gibt es nun mal keine einfachen Gegner mehr. »Es sind alle fit. Die Jungs sollen ein bisschen Spaß haben und dann schauen wir am Schluss, was dabei rumkommt«, so Weber.