Leistungstest der HSG Wetzlar ohne Cheftrainer Benjamin Matschke

Von Hektik keine Spur. Obwohl Headcoach Benjamin Matschke sich am Donnerstagmorgen Corona-krank meldete, lief der professionell durchgeführte Leistungstest beim öffentlichen Training der Bundesliga-Handballer von der HSG Wetzlar in gelöster Atmosphäre ab.
Co-Trainer Filip Mirkulovski hatte zusammen mit Jana Lieber (Kommunikation) alles im Griff. Von Nervosität keine Spur beim mit allen Wassern gewaschenen Ex-Spielmacher - trotz ungewohnter Rolle als »Chef«. »Ich bin ganz entspannt, Ich kenne die Mannschaft, und es sind ja sicherlich nur fünf bis sechs Tage, bis Ben zurückkommt«, erklärt Mirkulovski.
HSG Wetzlar: „Co“ Filip Mirkulovski übernimmt für Corona-kranken „Chef“
Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit Matschke und schwärmt von ihm, dass er ein großartiger Trainer sei. Dass Matschke mit der HSG gleich in seiner ersten Saison auf Platz sieben kam und lange an internationaler Luft schnupperte, darf als großer Erfolg gefeiert werden. Das ist Ansporn für die neue Saison, aber auch eine ganz schön hohe Messlatte. Torhüter Till Klimpke, der seine beidseitige Knie-Meniskus-OP hinter sich gebracht hat, ist mit Blick auf die kommende Saison guter Dinge. »Natürlich ist erst einmal die Bestätigung der letzten Saison angesagt, aber - wie Handballer so sind - sie wollen immer besser sein als in der vergangenen Saison.«
HSG Wetzlar: Torwart Till Klimpke hat Meniskus-OP gut überstanden
Über seinen Gesundheitszustand gibt Teamarzt Marco Kettrukat Auskunft: »Es geht im gut. Er war die ganze Zeit in der Reha und hat eine Woche Urlaub gemacht. Wir testen ihn heute. Und dann wird er - bisschen langsamer - rationiert ins Training einsteigen. Ich denke, dass wir ihn vielleicht nicht ganz komplett für die ganze Vorbereitung dabei haben.« Das hört sich dennoch vielversprechend an.
Mirkulovsci ist froh darüber, eine sehr gute Mannschaft zu haben - und vielverheißende Neuzugänge.« Und die waren vollzählig (Rückraum rechts Vladan Lipovina, Kreisläufer Erik Schmidt, Rückraum rechts Jovica Nikolic, Linksaußen Lukas Becher, Spielmacher Jonas Schelker, Rückraum links Hendrik Wagner, Spielmacher Radojica Cepic und Torhüter Leonard Grazoili, ausgeliehen nach Hüttenberg) in der altehrwürdigen Dutenhofener Sporthalle, in der die Premiere der in diesem Jahr anstehenden Feierlichkeiten der 25-jährigen Bundesliga-Zugehörigkeit in Folge gestartet wurde.
HSG Wetzlar: Neuzugang Lukas Becher heiß auf die Saison
Der aus Essen gewechselte Linksaußen Lukas Becher kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Er ist einer der »jungen Wilden«, die die Herausforderung Bundesliga bei der HSG suchen. »Ich habe mich schon gut eingelebt und habe eine schöne Wohnung in der Wetzlarer Altstadt. Die Mannschaft ist cool, alle sind sehr kontaktfreudig«, so der 22-Jährige.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Sportwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen, Athletiktrainer Thomas Reichel und Teamarzt Kettrukat wurden am Donnerstag notwendige Testungen und Leistungsdiagnostiken vorgenommen. Stationen wie Lauf- und Sprungbewegung von Footpower, Beweglichkeit und Stabilität sowie Rumpf- und Knieprophylaxe durchliefen die Protagonisten.
HSG Wetzlar: Kreisläufer Adam Nyfjäll in neuer Rolle
In eine unerwartete Rolle ist dagegen der schwedische Kreisläufer Adam Nyfjäll gedrängt. Mit 29 Jahren ist er der älteste im HSG-Kader, was ihn persönlich freut. »Ein Ritual für die Neuen gibt es nicht«, sagt er - also kein Vorsingen im Trainingslager im baden-württembergischen Lautenbach (Hotel Sonnenhof) in der Nähe von Straßburg. Dort steht ab Sonntag neben zahlreichen Kraft- und Handball-Einheiten das gegenseitige Kennenlernen und die Integration der Neuen im Vordergrund. Los geht es in der Bundesliga für die HSG am 1. September mit dem Auswärtsspiel in Erlangen, ehe am 7. September die Heimpremiere gegen die Berliner Füchse in der Buderus-Arena ansteht.
