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Pete Strobl, Trainer der Gießen 46ers: »Eine Gehirnsache«

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Von: Wolfgang Gärtner

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Immer in Aktion - Gießens Cheftrainer Pete Strobl, der mit seinen 46ers in München kurz vor der Sensation stand. IMAGO © Imago Sportfotodienst GmbH

Die Gießen 46ers stehen beim haushohen Favoriten Bayern München kurz vor dem Sieg. Letztlich reicht es nicht. Was sagt 46ers-Trainer Pete Strobl dazu?

Aua! Das schmerzt extrem. Die Gießen 46ers stehen in der Basketball-Bundesliga beim Topfavoriten auf die Meisterschaft und Euroleague-Teilnehmer FC Bayern München lange Zeit vor der Sensation. Sie verspielen in der an Spannung kaum zu überbietenden Schlussphase einen kleinen Vorsprung, müssen in die Verlängerung und kehren aus dieser nach dem 64:71 mit leeren Händen in die Lahnstadt zurück. Wir haben bei Gießens Cheftrainer Pete Strobl nachgefragt.

Ihr Blick nach der Verlängerungsniederlage sprach Bände. Was schoss Ihnen als Erstes durch den Kopf?

Ich bin kein Mensch, der nach einer Niederlage gerne ein Kompliment entgegennimmt. Ich bin sauer, dass wir verloren haben. Ich schaue nach den Kleinigkeiten, warum wir verloren haben. Nach jedem Spiel denke ich sofort daran, was müssen wir in Zukunft besser machen. Wir sind als Team auf einem guten Weg, aber noch nicht dort, wo ich das sehen will. Wir haben vieles gutgemacht, aber ich erlaube es nicht, dass wir über eine Niederlage froh sein können. Wir wollen Spiele gewinnen.

Ihr kompletter Fokus galt dem Bayern-Spiel. Ihr Team sah noch eine Minute vor dem regulären Ende wie der sichere Sieger aus. Gab es für Sie irgendwann einen Zweifel?

Nein. Ich bin ein Mensch, der seiner Arbeit vertraut. Deswegen tut es weh, dass wir hier in Gießen nicht die richtige Infrastruktur haben. Ich liebe meine Arbeit. Ich beschwere mich nicht über Wohnungen, Autos oder andere Dinge. Aber ich will ein Umfeld, indem wir arbeiten können. Zurück zur Frage: Wir waren gut vorbereitet. Wir gehen immer in ein Spiel, um zu gewinnen. Es gab - und es wird nie - eine Sekunde geben, in der wir denken, nein, das können wir nicht oder Ähnliches. Wir sind bereit für alles. Am Ende zählt auch ein Quäntchen Glück, Qualität und Erfahrung. Und das haben wir noch nicht. Aber wir dürfen nicht vergessen: Wir sind das kleine Gießen, mit neun neuen Spielern, neuer Mentalität, neuer Arbeitseinstellung. Und wir haben durch einen Buzzerbeater bei sehr guten Bambergern verloren und nach Verlängerung in München gegen eine Euroleague-Mannschaft.

Was würden Sie am liebsten nach so einer Niederlage machen?

Das Spiel mit der Mannschaft noch einmal anschauen. Auf das Spiel in München bezogen, war es in vielen Phasen eine Gehirnsache - besonders in den letzten Sekunden. Aber man muss durch diese Phasen gehen, um zu lernen. Man lernt nicht aus einem Sieg, aber aus einer Niederlage, aus einer schwierigen Situation.

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