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Guck mal, Hansi! Deutscher geht in der Premier League steil - ist aber noch ohne Länderspiel

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Von: Marius Epp

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In England spielt ein deutscher Kicker seit Jahren groß auf - in Deutschland bleibt er völlig unter dem Radar. Hat ihn Hansi Flick auf der Rechnung?

Brighton - Im Süden Englands ist er den Fußballfans schon länger ein Begriff. In Ingolstadt auch. Der breiten Öffentlichkeit im Rest der Republik dürfte der Name Pascal Groß eher nicht bekannt sein. Dabei gehen die drittmeisten Assists aller Deutschen in der Premier League auf sein Konto.

Mit Brighton & Hove Albion startete Groß furios in seine sechste Saison (!) in der Premier League. Einem Auftakt-Doppelpack gegen Manchester United ließ er einen weiteren Treffer und zwei Vorlagen folgen. Die „Seagulls“ liegen nach sechs Spielen überraschend auf Champions-League-Kurs, ein unverzichtbarer Bestandteil ist Groß dort längst.

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Macht der gebürtige Mannheimer so weiter, könnte sich für Bundestrainer Hansi Flick ein Blick auf die Insel lohnen. Noch zweieinhalb Monate bis zur WM in Katar - das ist nicht mehr allzu lange. Groß wurde noch nie für die Nationalelf nominiert, mit 31 Jahren wäre es durchaus ein besonderes Debüt. Ein unverdientes wäre es nicht.

Pascal Groß ist einer der Schlüsselspieler bei Brighton & Hove Albion.
Pascal Groß ist einer der Schlüsselspieler bei Brighton & Hove Albion. © BEN STANSALL/AFP

„Das wäre natürlich ein Lebenstraum“, sagte der Mittelfeldspieler (70 Bundesligaspiele für den FC Ingolstadt) vor Kurzem bei Sky. Seine Erwartungshaltung ist allerdings niedrig. „Ich habe da keine Hoffnung und sehe das realistisch.“ Understatement hin oder her - mit der Leistung in der aktuellen Saison befindet er sich im erweiterten Kreis der potenziellen WM-Fahrer.

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In England attestiert man dem Deutschen eine hohe Spielintelligenz, ein exzellentes Füßchen bei Standards, große Laufbereitschaft und ein gutes Auge für die Mitspieler. Warum er in Deutschland relativ unbekannt ist? Die Antwort liefert er selbst: „Das liegt vielleicht daran, wo ich gespielt habe. Wenn du für Ingolstadt 23 Vorlagen gibst, sieben Tore schießt, sind das Top-Zahlen – und dann sogar aufsteigst. Wenn man das dieses Jahr für den HSV machen würde, wäre man wahrscheinlich in aller Munde. Bei Ingolstadt war das nicht der Fall, aber das ist völlig okay und es ist, wie es ist“, erklärt er.

Diese Worte machen direkt spürbar: Ein Selbstdarsteller ist Groß nicht. Solche Spielertypen sind bei Flick aber auch nicht gefragt, der Teamgedanke ist dem Bundestrainer wichtiger. Sportlich wie charakterlich gibt es schlechtere Kandidaten für die „Mission Katar“.

Neben Groß sorgt noch ein zweiter, jüngerer Deutscher in England für Furore. (epp)

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