DFB-Star Ginter tritt gegen Gladbach nach: „Alibi-Angebot“ und „Scherz“
DFB-Star Matthias Ginter wechselt von Borussia Mönchengladbach zum SC Freiburg. Von seinem Ex-Verein zeigt er sich schwer enttäuscht.
Mönchengladbach - Der Transfer von Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach zum SC Freiburg überraschte viele Beobachter. Im Gladbacher Fanpodcast „Mit Gedacht“ gab der Innenverteidiger den Trennungshergang wieder und geizte dabei nicht mit Kritik am ehemaligen Sportdirektor Max Eberl, der Ende Januar unter Tränen seinen Rücktritt bekanntgab.
Matthias Ginter: „Man hat mir gesagt, dass man mit mir plant als eines der Gesichter...“
Im Februar 2021 habe es die ersten Gespräche über eine Vertragsverlängerung gegeben, berichtet Ginter im Podcast. „Man hat mir gesagt, dass man mit mir plant als eines der Gesichter und als zukünftiger Kapitän. Ich war sehr, sehr glücklich“, erinnert sich der 28-Jährige. Nach dem Trainerwechsel von Marco Rose zu Adi Hütter habe der Verein die Vertragsverhandlungen mit Verweis auf die Corona-Pandemie jedoch unterbrochen.

Während der EM 2021 führte Ginters Berater Gespräche mit Eberl, wie der Profi verriet: „Er teilte mir mit, dass es für Max Eberl und den Klub die Ideallösung wäre, mich im Sommer zu verkaufen“. Der Familienvater beschreibt die Entscheidung als „hart und bitter“. und fügte hinzu: „Dabei ist dann schon auch etwas kaputtgegangen.“
Borussia Mönchengladbach: „Man hat sich hilflos gefühlt“
Ginter blieb dann aber dennoch. Im Oktober 2021 kam es zur endgültigen Abkehr des Nationalspielers. „Max kam auf meinen Berater zu, der zuerst gedacht hat, es sei ein Scherz. Das war ein Alibi-Angebot, um nachher zu sagen: ‚Wir haben ihm ein Angebot gemacht‘“, sagte der gebürtige Freiburger empört. Berichte von Angeboten über vier Millionen Euro Jahresgehalt wies Ginter zurück.
Eine Stellungnahme nach der Verkündigung seines Abgangs habe der Klub vom Niederrhein nicht erlaubt, behauptet Ginter. „Das war die härteste Zeit, weil man sich nicht wehren konnte. Man hat sich hilflos gefühlt“, erinnert sich der 46-malige Nationalspieler.
Borussia Mönchengladbach: Virkus verärgert über Ginter-Aussagen
Gladbachs neuer Sportdirektor Roland Virkus macht aus seinem Ärger über Ginters Aussagen kein Geheimnis. „Ich habe gelernt im Leben, niemals schlecht über andere Menschen und niemals schlecht über den alten Arbeitgeber zu sprechen. Das macht man nicht. Und das habe ich Matze auch klar so gesagt“, sagte Virkus.
Doch wieso entschied sich der Nationalspieler für den SC Freiburg? Von „drei bis vier“ Optionen in der Bundesliga spricht Ginter. „Etwas Spezielleres als die Rückkehr zum Sport-Club und in meine Heimat gibt es für mich nicht“, betonte der gebürtige Freiburger, der schon zwischen 2005 und 2014 in der Jugend und später für die Herren SC Freiburg spielte, nach der Verkündigung seiner Rückkehr. „Die Entwicklung des gesamten Vereins, das Potenzial der Mannschaft sowie die besondere Art und Weise des Austauschs mit den Vereinsverantwortlichen“ hätten ihn überzeugt.
„Ein Spieler von dieser Qualität, von dieser Historie, der muss von sich aus so etwas wollen. Er wollte unbedingt. Und dann wollten wir auch unbedingt, selbstverständlich“, staunte Freiburg-Trainer Christian Streich über die Verpflichtung.
Eine weitere Verpflichtung hat auch der FC Bayern zu vermelden. Der italienische Stürmer Manuel Pisano schließt sich dem Rekordmeister an.