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Zweitschlechtester Wert der Liga: FC Bayern stellt traurigen Vereinsrekord auf

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Von: Antonio José Riether

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Nur Abstiegskandidat VfL Bochum hat in dieser Saison mehr Elfmeter verursacht als der FC Bayern. Acht Gegentore kassierte der FCB schon vom Punkt.

München - Einen Spieltag vor Saisonende muss der FC Bayern um die Meisterschaft zittern. Borussia Dortmund hat die besseren Karten und könnte sich mit einem Sieg den Titel sichern und die Münchner damit zum Vizemeister machen. Dass die Bayern in dieser Spielzeit nicht die gewohnte Souveränität an den Tag legen konnten, hat mehrere Gründe. Eine wacklige Defensive ist einer davon, besonders im Strafraum benahmen sich die Verteidiger des Rekordmeisters oft ungestüm. Mit weitreichenden Folgen.

FC Bayern München
Gründung:27. Februar 1900
Präsident:Herbert Hainer
Trainer:Thomas Tuchel
Mitglieder:über 300.000

Nur Bochum schlechter: FC Bayern verursacht die zweitmeisten Elfmeter in dieser Saison

In dieser Bundesliga-Saison verursachte einzig der Abstiegskandidat VfL Bochum mehr Strafstöße als der FC Bayern, 14-mal wurde auf den Elfmeterpunkt der Bochumer gezeigt, gleich neunmal auf den der Münchner. Interessant ist dabei, dass sowohl Bochum als auch der FCB jeweils acht Tore per Elfmeter kassierten. Von den 37 Gegentreffern, die der Serienmeister hinnehmen musste, fielen also acht – und damit mehr als ein Fünftel – durch meist vermeidbare Elfmeter.

Die Bayern machten sich durch die Verursachung der Strafstöße nicht nur selbst das Leben schwer, sondern stellten dazu noch einen Negativrekord auf. Bislang lag der Höchstwert bei acht Elfmetern, die jeweils in den Saisons 1974/75 und 2003/04 gegen die Bayern gepfiffen wurden. In beiden Spielzeiten blieb den Bayern der Meistertitel verwehrt.

Gegen Leverkusen und Leipzig kassierte der FCB gleich zwei Gegentore per Elfmeter

Dass die Bayern „nur“ acht Gegentore aus neun Strafstößen einstecken mussten, lag auch an Sven Ulreich. Der Ersatzkeeper hielt Ende Oktober beim 6:2-Heimsieg gegen Mainz einen Versuch von Jonathan Burkhardt. Sowohl Manuel Neuer, der beim 2:2 gegen Stuttgart im Oktober sowie beim 3:2-Sieg bei Hertha BSC im November jeweils einen Strafstoß passieren ließ, als auch Yann Sommer, konnten hingegen keinen Elfer parieren.

Sommer musste beim 5:2-Sieg gegen Augsburg bei einem Elfmeter hinter sich greifen, auch beim 4:2-Sieg über den BVB gab es einen Gegentreffer vom Punkt. Auffällig waren zudem die beiden Partien gegen Leverkusen sowie gegen Leipzig, in beiden Fällen gab es zwei berechtigte Elfmeter gegen die Münchner. Beide Spieler waren letztlich sehr entscheidend im Titelkampf, nach dem 1:2 in Leverkusen wurde Trainer Julian Nagelsmann entlassen, durch das 1:3 gegen Leipzig ließen die Bayern den BVB vorbeiziehen.

Zwei entscheidende Spiele: In Leverkusen (l.) verloren die Bayern aufgrund von zwei Elfmetern, gegen Leipzig verursachten sie erneut zwei spielentscheidende Strafstöße.
Zwei entscheidende Spiele: In Leverkusen (l.) verloren die Bayern aufgrund von zwei Elfmetern, gegen Leipzig verursachten sie erneut zwei spielentscheidende Strafstöße. © Uwe Kraft/Lackovic/imago

FC-Bayern-Verteidiger Benjamin Pavard verursachte ligaweit die meisten Elfmeter

Ungenauigkeiten und fehlende Konzentration können auf den ersten Blick als Auslöser ausgemacht werden, die teils maßlosen Aktionen passen jedoch ins Bild dieser Saison. Die meisten Strafstöße löste Benjamin Pavard aus, auch gegen Leipzig leitete er mit seinem Foul gegen seinen Landsmann Christopher Nkunku die Niederlage seines Teams ein. Nach 33 Spieltagen kommt kein Akteur in der gesamten Liga auf mehr verursachte Elfmeter.

Die mangelhafte Punkteausbeute in dieser Saison an den verursachten Elfern festzumachen, wäre zwar übertrieben. Dennoch zeigt die Statistik, dass die Bayern seit einiger Zeit mit fehlender Cleverness zu kämpfen haben. Zum Vergleich: Titelkandidat Borussia Dortmund bekam in 33 Spieltagen nur einen Elfmeter gegen sich gepfiffen. (ajr)

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