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FC Gießen nach Niederlage beim VfB Stuttgart II: Der Abstieg rückt näher

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Von: Sven Nordmann

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Ko Sawada (l.) und sein FC Gießen verlieren am Dienstagabend beim VfB Stuttgart II und Noah Ganaus. © IMAGO

Der FC Gießen verschläft die Anfangsphase des Kellerduells und hat nun vier Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz in der Fußball-Regionalliga Südwest. Die Situation ist vertrackt.

Der FC Gießen ist dem Abstieg in die Hessenliga am Mittwochabend im Schwabenland ein beträchtliches Stück entgegen getaumelt. Ohne Stabilisator Michael Fink verlor der heimische Fußball-Regionalligist verdient mit 0:1 (0:1) beim VfB Stuttgart II, bleibt damit im dritten Spiel in Folge ohne eigenen Treffer und muss sich in den restlichen sechs ausstehenden Partien auf allen Ebenen steigern, wenn er den sportlichen Turnaround noch erreichen will.

Nach der Niederlage im Kellerduell beträgt der Abstand auf die Nichtabstiegsränge mittlerweile vier Zähler. Unter den Augen von Bundesliga-Trainer Pellegrino Matarazzo und dem Sportlichen Leiter Sven Mislintat stürmte die Stuttgarter Reserve in der ersten Hälfte wild drauf los. Nach einer konfusen Defensivleistung hätte sich der FC Gießen über einen hohen Pausenrückstand nicht beschweren dürfen: Zum 1:0 (31.) durch Wahidullah Faghir nach Vorlage von Diego-Klimowicz-Sohn Mateo gesellten sich noch ein Stuttgarter Latten- und Pfostentreffer sowie zwei zurückgepfiffene Tore.

Auf die rund 20-minütige Verspätung beim Anpfiff packte der FC also noch eine halbstündige Tiefschlafphase in der Defensive oben drauf.

Erst im zweiten Abschnitt wachte Gießen auf und traf selbst durch Dennis Owusu den Pfosten (58.). Kurz vor Abpfiff hätte Winter-Neuzugang Jabez Makanda (81.) zudem für den Ausgleich sorgen können. So aber bleibt es bei der Niederlage, die den FC vor dem Gastspiel am Samstag beim Aufstiegsaspiranten Kickers Offenbach (14 Uhr, Bieberer Berg) in die Bredouille bringt.

Mittlerweile können sich die Rot-Weißen auch von den häufig stabilen Leistungen nichts mehr kaufen. Das Team von Trainer Daniyel Cimen kommt punktetechnisch auf keinen grünen Zweig: Nur ein Sieg sprang aus den acht Partien seit der Winterpause heraus.

Auswärts bleibt Gießen seiner Linie damit zudem treu: Erst zehn Treffer gelangen in nun 15 Gastspielen - Minusrekord in der Südwest-Staffel.

Hätte der FC beim VfB Stuttgart II stechen können? Ja. Überrascht die Niederlage? Nein. Zu selten bringt Gießen die auf dem Papier vorhandene Qualität auch auf den Platz. Die Körpersprache des sich ständig beschwerenden Nikola Trkulja ist eines Kapitäns unwürdig. Ex-BVB-Spieler Marian Sarr hat in dem wackligen Gesamtgefüge keinen leichten Stand, stabilisiert die Defensive allerdings auch keineswegs. Und Ex-Zweitliga-Akteur Nejmeddin Daghfous schaffte es auch am Mittwochabend trotz Flutlicht wie in der gesamten bisherigen Saison auf dem Rasen unsichtbar zu bleiben.

So verschlief Gießen die gesamte erste halbe Stunde. Stuttgarts Noah Ganaus traf früh die Latte (6.), Frederic Löhe rettete vor jenem Akteur klasse mit gespreizten Beinen in der 13. Minute. Einem Pfostentreffer in der 16. Minute folgte in der 31. Minute die überfällige Führung, als Faghir eine scharfe Klimowicz-Hereingabe elegant ins linke Eck spitzelte.

Zweimal hatten die Gäste danach sogar Glück, als Schiedsrichter Jan Dennemärker zwei VfB-Treffern die Gültigkeit verwehrte. Erst im zweiten Durchgang fand Gießen ins Spiel, konnte seine beiden guten Einschussmöglichkeiten durch Owusu und Makanda allerdings nicht nutzen.

Drei Heim- und drei Auswärtsspiele stehen nun noch an, sechs Partien verbleiben: Nach den Hessenderbys bei Kickers Offenbach (Sa., 14 Uhr) und gegen den FSV Frankfurt (Di., 17 Uhr, Waldstadion) warten vor dem Saisonfinish in Kassel am 14. Mai noch die Partien gegen Ulm und Hoffenheim II sowie in Koblenz.

VfB Stuttgart II: Schock - Nothnagel, Celebi, Landu, Ganaus, Weil, Bazzoli, Kudala, Laupheimer, Faghir, Klimowicz.

FC Gießen: Löhe - Gaudermann, Kling, Sarr, Fisher - Trkulja - dos Santos, Sawada - Owusu, Daghfous - Burgio.

Im Stenogramm: Tore: 1:0 (31.) Faghir. - Schiedsrichter: Dennemärker (Schwarzenholz).

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