Werden ausgerechnet zwei Ersatzspieler zu Eintrachts CL-Helden?
Ausgerechnet beim wichtigen Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League könnten die beiden Reservisten Borré und Alario entscheidend für Eintracht Frankfurt werden.
Frankfurt – Für Eintracht Frankfurt ist das Rückspiel des Achtelfinales der Champions League in Neapel eine schier unlösbare Aufgabe – also genau die richtige Herausforderung für die SGE. Im Vorfeld spricht wenig für die Frankfurter. Das Team von Oliver Glasner muss an seine Leistungsgrenze gehen, um das Weiterkommen, „das uns keiner zutraut“ noch zu schaffen, wie der Coach auf der Pressekonferenz nach dem Stuttgart-Spiel die Zielsetzung definierte. Die 0:2-Niederlage im Hinspiel gegen die SSC, der fehlende Anhang im Stadio Diego Armando Maradona und zwei Offensivstammspieler, die fehlen werden, sorgen dazu für deutlich erschwerte Bedingungen. Doch gerade der gezwungene Personalwechsel könnte eine Chance sein.
Nachdem Randal Kolo Muani im Hinspiel die Rote Karte sah, war sein Ausfall für die Begegnung in Italien bereits vor zwei Wochen besiegelt. Die Verletzung von Jesper Lindström hingegen sorgt für ungeplante Umbaumaßnahmen in der Startelf für Neapel. Nutznießer dieser Situation ist das Südamerika-Duo Rafael Santos Borré und Lucas Alario. Die beiden verbleibenden Stürmer des Kaders könnten am Mittwoch (15. März) zusammen auflaufen.

Borré muss sich in dieser Saison bei Eintracht Frankfurt hinter Kolo Muani einreihen
Sowohl für den Kolumbianer als auch den Argentinier läuft die Saison bei Eintracht Frankfurt nicht optimal. Borré, der sich in der letzten Spielzeit durch seinen arbeitsintensiven Spielstil und seine Knipser-Qualitäten in die Startelf spielte, hat in dieser Saison das Nachsehen gegen den Newcomer des Jahres Kolo Muani. Während in der Winterpause über einen Abgang von Borré spekuliert wurde, hatte der 27-Jährige gleich im ersten Pflichtspiel des Kalenderjahres die passende Antwort parat, als er mit einem Tor und einer Vorlage großen Anteil am 3:0-Sieg gegen Schalke 04 hatte.
Sportvorstand Markus Krösche hatte damals im Anschluss an die Begegnung lobende Worte für den Kolumbianer übrig: „Rafa hatte kein einfaches halbes Jahr, doch er ist voll motiviert wieder gekommen und hat auf seine Chance gelauert.“ Es folgten seit Januar allerdings nur zwei weitere Startelf-Einsätze: Im DFB-Pokal gegen Darmstadt, wo Borré ebenfalls traf und vergangenes Wochenende gegen Stuttgart. Die eigentliche Chance, von der Krösche sprach und auf die der Stürmer lauerte, folgt erst jetzt gegen Neapel. Denn nun hat der leidenschaftliche Profi die Möglichkeit, die SGE trotz aller widriger Umstände und entgegen aller Einschätzungen ins Viertelfinale der Königsklasse zu schießen. Letztes Jahr wurde Borré durch seine Treffer in der Europa League zum Helden des Titelgewinns. Die Geschichte könnte sich in der Champions League wiederholen.
Alario könnte bei Eintracht Frankfurt in die Startelf rücken
Bei diesem Vorhaben wird ihm wohl Lucas Alario helfen, der vergangenen Sommer für sechs Millionen Euro von Leverkusen zu Eintracht Frankfurt wechselte. Die Erwartungen konnte der große Stürmer bislang nicht erfüllen. Doch ähnlich wie bei Borré konnten man auch in Alarios Wintervorbereitung seine besonderen Stürmer-Qualitäten gut beobachten. Und vielleicht ist das Stadio Diego Armando Maradona auch genau der richtige Ort für den Argentinier, um eine der größten Nächte seiner Karriere zu feiern. (jsk)