Corona-Regeln in Frankfurt verschärft: Was ab sofort gilt
Die Corona-Inzidenz in Frankfurt liegt am siebten Tag in Folge über 100. Die Stadt hat reagiert: Seit Mittwoch gelten strengere Corona-Regeln.
Frankfurt ‒ Die Stadt Frankfurt* verschärft die Corona-Maßnahmen. Seit Samstag (28.08.2021) liegt die Stadt bei der Sieben-Tage-Inzidenz über dem Wert von 100. Derzeit (Stand: 06.09.2021) stecken sich in Frankfurt innerhalb einer Woche rund 150,8 Menschen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit dem Coronavirus an, wie die Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen. Damit liegt die Mainmetropole hessenweit an dritter Stelle. Nur die Nachbarstadt Offenbach (220,8) und Kassel (189) registrieren derzeit noch mehr Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Wie es das Präventions- und Eskalationskonzept des hessischen Krisenstabs vorsieht, hat die Stadt daher eine Verschärfung der Maßnahmen angekündigt.
Das aktualisierte Eskalationskonzept, das seit dem 19. August in Kraft ist, sieht ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 vor allem strengere Kontaktbeschränkungen und eine Ausweitung der 3G-Regel (Geimpft, Getestet, Genesen) vor. Die Stadt nutzte allerdings ihre Handlungsfreiräume und erließ eine neue Allgemeinverfügung, die die Handlungsvorschläge des Landes Hessen* präzisieren und speziell für Frankfurt umsetzt. „In Frankfurt am Main gilt seit dem 01. September 2021 die Achte Allgemeinverfügung“, heißt es dazu auf dem offiziellen Stadtportal frankfurt.de.

Datum | Sieben-Tage-Inzidenz |
04.09.2021 | 149,1 |
03.09.2021 | 146,2 |
02.09.2021 | 120,4 |
01.09.2021 | 121,8 |
31.08.2021 | 107,7 |
30.08.2021 | 111,8 |
29.08.2021 | 103,8 |
28.08.2021 | 100,2 |
27.08.2021 | 92,1 |
Quelle: RKI |
Neue Corona-Regeln in Frankfurt im Überblick
Seit Mittwoch (01.09.2021) gelten in Frankfurt folgende Regeln:
- Kontaktbeschränkung: keine Einschränkungen für private Treffen; ab 25 Personen gelten Veranstaltungsregeln
- Veranstaltungen: maximale Teilnehmendenzahl 100 innen, 200 außen (vollständig Geimpfte und Genesene zählen nicht mit); mit Auflagen wie Abstands- und Hygienekonzept, Kontaktdatenerfassung und Negativnachweis (3G-Regel); höhere Teilnehmerzahl mit Genehmigung möglich
- Maskenpflicht: FFP2-Maskenpflicht bei körpernahen Dienstleistungen*; außerdem in Pflegeheimen und Kindergärten für bestimmte Personen
- Pflicht einer medizinischen Maske in Geschäften, im Öffentlichen Personennahverkehr, In Schulen (auch am Sitzplatz) sowie in sämtlichen Gedrängesituationen, in denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann
- Gastronomie: mit Hygiene- und Abstandskonzept innen und außen geöffnet; Kontaktdatenerfassung; Maskenpflicht bis zum Sitzplatz; Negativnachweis (3G-Regel) einschließlich der Außengastronomie
- *Dienstleistungen/Körperpflege: Maskenpflicht, Kontaktdatenerfassung, Negativnachweis (3G-Regel)
- Sport: Einlass im Innen- Außenbereich nurmit Negativnachweis (3G-Regel; nicht bei Leistungs- und Spitzensport)
- Kultur und Freizeit: mit Auflagen geöffnet, Einlass im Innen- und Außenbereich mit Negativnachweis (3G-Regel)
- Hotels und Jugendherbergen: volle Auslastung möglich; Negativnachweis (3G-Regel) bei Einreise und bei längeren Aufenthalten zweimal pro Woche
- Clubs und Diskotheken: Öffnung der Innen- und Außenbereiche mit Auflagen; Negativnachweis (3G-Regel mit PCR-Test), Tanzen in Innenräumen mit Maske
Neue Corona-Regeln in Frankfurt: Keine Verschärfungen im Einzelhandel
Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) kündigte gegenüber der Frankfurter Rundschau* bereits am Sonntag (29.08.2021) die wichtigsten Änderungen der Corona*-Regeln in der Stadt an.
Im ÖPNV, im Einzelhandel und im öffentlichen Raum wird es vorher keine neuen Beschränkungen geben, sagte Majer. Das bedeutet unter anderem, dass bereits geltende Quadratmeter-Beschränkungen in Geschäften zunächst nicht verschärft werden. Das Eskalationskonzept des Landes sieht vor, dass ab einer Inzidenz von 100 auf die ersten 800 Quadratmeter eines Geschäftes nur noch eine Kundin oder ein Kunde pro 10 Quadratmeter hereingelassen werden soll. Auch größere Treffen im Freien sollen in Frankfurt trotz Corona möglich sein. Damit orientiere sich die Stadt an den Maßnahmen in Offenbach. Man arbeite eng mit dem dortigen Gesundheitsamt zusammen. Die neue Allgemeinverfügung zum Coronavirus in Offenbach* tritt ebenfalls am Mittwoch (01.09.2021) in Kraft.
Corona in Frankfurt: Auch in der Außengastronomie gilt künftig 3G-Regel
Der Frankfurter Gesundheitsdezernent erklärte außerdem, dass in Restaurants und Bars künftig auch in den Außenbereichen die 3G-Regel für die Gastronomie greift. Das bedeutet, dass auch auf Terrassen und in Biergärten alle Gäste vollständig gegen Corona geimpft, genesen oder negativ getestet sein müssen. Das gelte auch für alle Veranstaltungen, die in Frankfurt in den nächsten Wochen stattfinden werden.
Außerdem sollen vor allem Kinder sowie Seniorinnen und Senioren geschützt werden. Daher wird in Frankfurt ab dem 1. September auch wieder eine erweiterte FFP2-Maskenpflicht gelten. Das Personal in Alten- und Pflegeheimen in Frankfurt, das nicht gegen Corona geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen ist, muss bei der Arbeit dann eine FFP2-Maske tragen. Erzieher in Kindergärten oder ähnlichen Betreuungseinrichtungen, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen zumindest eine medizinische Maske tragen.

Neue Corona-Regeln in Frankfurt: Geimpfte und Genesene zählen nicht
Außerdem werden nach Angaben von Gesundheitsdezernent Majer im September 100 Gäste bei Veranstaltungen im Innenbereich und 200 Gästen bei Veranstaltungen im Außenbereich zugelassen. Alle Besucherinnen und Besucher müssen negativ auf das Coronavirus getestet sein. Geimpfte und Genesene würden nicht mitgezählt – dürften also zusätzlich an Veranstaltungen teilnehmen.
Damit sind weitaus größere Veranstaltungen mit einem entsprechenden Corona-Hygienekonzept weiterhin möglich. So können bei Spielen von Eintracht Frankfurt* wohl auch künftig 25.000 Fans ins Stadion* – sofern 20.000 von ihnen geimpft oder genesen sind. So bleibt auch anzunehmen, dass das World Club Dome Festival trotz steigender Corona-Zahlen stattfindet*, das vom 3. bis zum 5. September im Frankfurter Stadionbad geplant ist.
Die Stadt appelliert zudem an alle Frankfurterinnen und Frankfurter, die AHA-L-Regeln weiter zu beachten und die niedrigschwelligen Impfangebote zu nutzen. Sobald die Inzidenz in Frankfurt fünf Tage in Folge unter 100 liegt, werde die Aufhebung der achten Allgemeinverfügung geprüft, erklärt die Stadt. Die Corona-Zahlen steigen derweil im ganzen Land weiter deutlich an. In mehreren Regionen in Hessen drohen bald ebenfalls schärfere Maßnahmen. (iwe) *fnp.de, fr.de und op-online.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.